Kapitel 19- Gedanken

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Zoes Sicht:

Es war als würde ich einen tobenden Sturm durchqueren. Die grünen Augen des Schönlings schienen zu glühen. Es kam mir so vor als würden Blitze in seinen Augen tanzen. Meine Hand an seiner Wange fing an zu zittern. Ich versuchte genauer in seine Augen zu sehen. In ihnen lagen hunderte von Emotionen. Nur die wenigsten konnte ich deuten. Zum ersten Mal erkannte ich einen leichten grauen Schimmer, der sich mit dem intensiven grün vermischte. Der Schönling nahm sanft meine Hand in seine. < Was siehst du? > Wiederholte er seine Frage. 

< Ich sehe Wut a-aber auch Liebe >, stammelte ich unsicher. Hatte ich seine Emotionen richtig gedeutet? Ich sah aber auch noch etwas anderes. In seinen Augen loderte Schmerz, Lust und vor allem Hoffnung. Meine Gedanken ratterten. Schmerz wovor? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als der Schönling sanft weitersprach. < Ich weis, dass du mir nicht alles gesagt hast. >

Ich war wie hin und her gerissen. Sollte ich ihm alles sagen? Seine Hand drückte meine kleine Hand fester. < In deinen Augen lodert es wie ein Feuer. Ich sehe deinen Schmerz und vor allem sehe ich Hoffnung. Etwas beschäftigt dich und du hast Angst davor. Ich denke du suchst nach etwas, dass dein Feuer löschen kann. Dir etwas geben kann damit du nicht selbst in deiner Flamme erstickst. > Meine Sätze sprudelten nur so aus mir heraus. Ich spürte wie sich meine Wangen erhitzen als ich realisierte was ich von mir gegeben hatte. Peinlich berührt starrte ich an die nächst gelegene Wand. 

Blitzschnell packte seine Hand mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich um mir in die Augen zu sehen. < Dir muss nichts peinlich sein.. nicht vor mir > Ernst starrte er in meine Augen. Langsam nickte ich. < Wovor hast du Angst ? > platzte es aus mir heraus. Ich sah wie der Schönling kurz erstarrte. Schnell fasste er sich wieder, doch seine Augen wurden Emotionslos. Er hatte seine Maske wieder an und ließ mich nicht hindurch blicken. Was versteckte er? Wir starrten uns eine Weile an. Eine erdrückende Stille herschte im Zimmer, die beinahe greifbar war. Ich war enttäuscht, dass er so wenig von sich preisgab. Ich war sogar etwas wütend auf ihn, weshalb er mir seinen Namen nicht verriet. 

Seinen Namen nicht zu wissen machte mich beinahe verrückt. Leise seufzte ich. Ich spürte wie sich seine Arme langsam um meine Hüfte schlossen. Er zog mich langsam auf seine Schoß. Sein Geruch benebelte meine Sinne. Ich wollte ihn mit meinen Handflächen etwas weg drücken doch er zog mich nur noch stärker an sich heran. Seine Lippen streiften mein Ohr. < Du wirst alles zu deiner Zeit erfahren. Gib mir nur etwas Zeit. >, flüsterte er mit rauer, leiser Stimme. Eine Gänsehaut bei dem Klang seiner wunderschönen Stimme überzog meine Arme. Angenehme Schauer fuhren über meinen Rücken. 

Meine Augen fühlten sich wie Blei an. Seine Lippen küssten sanft meine Schulter bis zur Halsbeuge. Meine Augen schlossen sich langsam. Ich merkte wie der junge Krieger mich warm anlächelte. < Schlaf, meine Schöne. Ich passe auf dich auf. > sagte er. Mit seinen muskulösen Armen drückte er meinen Körper in die Matratze. Er legte sich hinter mich hin und zog meinen Rücken an seine harte Brust heran. Seine Finger malten kleine Kreise auf meiner Hüfte. 

Sicht vom Schönling :

Da lag sie. Die schönste Frau die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Ihr dunkles kastanienbraunes Haar verteilte sich wie eine Krone über ihren Kopf. Selbst in der Dunkelheit konnte ich ihre langen schwarzen Wimpern ausmachen. Ihre vollen rosigen Lippen würde ich am liebsten Küssen. Sie war perfekt. Ich liebe sie. Ich liebe sie vom ersten Moment an, als ich in ihre wunderschönen kristallblauen Augen sah. Ich betrachtete ihren schlafenden Körper. 

Sie sah so unschuldig und zerbrechlich wie ein schlafender Engel aus. Der Gedanke dass man sie mir wegnehmen könnte machte mich rasend vor Wut. Ich drückte sie besitzergreifend enger an mich heran. 

< Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich zerbreche während du einschläfst. Genauso wenig kannst du dir vorstellen, wie mich die Erinnerungen verfolgen. Jede Nacht und jeden verdammten Tag. Aber bei dir ist alles anders. Bei dir vergesse ich alles und fühle mich geliebt. Du wirst dir auch gar nicht vorstellen können, wie ich mich Stück für Stück versuche wieder zusammenzustellen. > , kurz stoppte ich um mich zu vergewissern, dass Zoe immer noch schlief. Ich schloss für einen Moment meine Augen und atmete tief ein. 

< Ich brauche Zeit. Hinter meiner Fassade befindet sich ein riesiges schwarzes Loch. Zu vergessen ist ein harter Kampf. Ich spüre diesen Schmerz, dass ich dieses Gefühl habe in dem Meer meiner Fehler langsam zu ertrinken. Du hast recht, ich brauche jemanden der das Feuer löschen kann ohne sich selbst dabei zu verbrennen. Und diese Person habe ich gefunden.. > 

Mein Herz trommelte wie ein Presslufthammer gegen mein Brustkorb. Adrenalin der Aufregung durchströmte meinen Körper. Ich fühlte mich so viel leichter. Müdigkeit nahm von mir besitz. Zufrieden schlossen sich meine Augen und das letzte woran ich dachte war meine wunderschöne Zoe. 


Doch eine Sache war dem jungen Krieger nicht bewusst.

 Zoe hatte jedes einzelne Wort mitgehört..

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Hallo meine lieben Leser!

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen! Über Kommentare freue ich mich immer :)

Ich muss euch leider sagen, dass für die nächsten 2 Wochen kein Kapitel hochgeladen wird. Ich kann euch aber versprechen dass ich danach fleißig weiter schreiben werde :)

Ich wünsche euch schöne und erholsame Ferien! 


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