Kapitel 31 - Liebe

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Zoes Sicht:

Es war so kalt. 

Stunden vergingen und meine Gelenke schrien mich an stehen zu bleiben. Jede Faser meines Körpers war angespannt und mein Atem ging stockend. Bei jedem kleinsten Geräusch beschleunigte sich mein Herzschlag und meine Handinnenflächen begannen zu schwitzen. Die Sterne stachen durch die Baumkronen hervor und der Himmel war schwarz. 

Die Umgebung wirkte leblos und düster, sodass mir eiskalte Schauer den Rücken herab fuhren. Der Wind heulte unangenehm in meine Ohren und ich war am Ende meiner Kräfte. Langsam aber sicher verlor ich das Gefühl in meinen Beinen. Das Dumpfe Gefühl verbreitete sich schleichend, jedoch zur selben Zeit rasant schnell. 

Die Ungewissheit zerfraß mich. Die Ungewissheit vor dem was in diesem scheinbar düsteren Wald schlummerte. Sich verstecken könnte und uns in eine Falle lockte. Ich dachte an die vielen toten Körper zurück, die ich alle hautnah gesehen hatte und bei dem Gedanke wurde mir übel und mein Gesicht verlor jegliche Farbe. Ich war müde doch ich hatte Angst einzuschlafen. Ich fürchtete mich vor meinen Albträumen die mich fast jede Nacht heimsuchten. Ich konnte es einfach nicht verarbeiten, dass Milan tot ist und ich mich in ihm so sehr getäuscht hatte. Ich erschauderte als ich mich daran erinnerte wie das dunkle Blut schwer an mir klebte. 

Meine Schritte wurden langsamer und mein Körper zitterte. Alec der dir ganze Zeit über neben mir ging, warf mir einen besorgten Blick zu. Ich schenkte ihm nur ein schmales Lächeln, damit er sich keine Sorgen machte. Hinter mir hörte ich Darren leise vor sich hin fluchen und das unheimliche rascheln der Äste ließ mich nervös werden. 

<In was für einen Mist bin ich da wieder reingeraten..>, hörte ich Darren genervt zu sich selbst flüstern. Wäre ich in einer anderen Situation gewesen, hätte ich bestimmt über seine Art gelächelt. Jedoch war ich mittlerweile nicht einmal fähig zu Lächeln. Mein Kopf hatte aufgehört sich einzureden das alles nicht Real sei. Ich hörte vollkommen auf mich selbst zu belügen, wusste jedoch nicht ob das gut ist. 

Ein knacken ertönte und ich blieb sofort wie angewurzelt stehen. Das Fluchen von Darren hörte augenblicklich auf und Alec legte schnell eine Hand um meine schmale Schulter. Ich wagte es keinen einzigen Muskel zu bewegen. <Wir sind nicht alleine.>, murmelte Alec dunkel in die Stille der Nacht. Bei seinen Worten weiteten sich meine Augen panisch und mein Herz pumpte kräftig gegen meine Rippen. Ich spürte Darrens Präsens nun direkt neben mir. Seine dunkelblauen Augen schweiften langsam durch die Umgebung. Die Hand um meiner Schulter versteifte sich plötzlich und der Schönling drückte mich leicht hinter sich. 

Noch ein knacken durchbrach die totenstille. Beide spannten sich an und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Das knacken wurde lauter und plötzlich hörte ich stattdessen, laute Schritte. Die schweren, stapfenden Schritte hörten sich schrecklich Laut an, sodass ich das Gefühl hatte der Boden würde vibrieren. Ich befand mich in einer Schockstarre und meine Gelenke waren bewegungsunfähig. 

<Verdammt!>, entfuhr es Alec leise und er entfernte seine Hand vorsichtig von meiner Schulter. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Mein Gehirn nahm nicht war was vor sich ging. Eine Truppe von geschätzten zwanzig Kriegern schoben sich in mein Sichtfeld. Alle hatten ihre Griffe fest um ihre Waffen geschlossen, bereit sie jederzeit zu ziehen. Ihre Rüstungen glänzten im schwachen Licht des Mondscheins und der Anführer der Truppe stand ganz vorne in der Front. Ich konnte nicht Atmen. Das Gefühl der Todesangst fraß sich durch jeder Faser meines Körpers. Meine kalten Finger krallten sich in den weichen Stoff meines zerrissenen Kleides. Alecs Gesicht wurde emotionslos und kalt, während sich auf Darrens Lippen ein spöttisches Grinsen schlich.

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