47

5.3K 195 15
                                    

Ein kleiner Junge schlich sich an ein Mädchen heran, das unter einem Baum saß und Blätter schweben ließ. Vorsichtig versteckte er sich hinter einem Stamm und beobachtete sie aus der Ferne. Er trat auf einen Ast und zog somit ihre Aufmerksamkeit auf sich.

„Hallo? Ist hier jemand?", rief sie nervös und lugte neugierig hinter den Baum.

Ertappt starrte der blonde Junge das Mädchen an und rappelte sich auf.

„Du bist eine Wölfin", stellte er fest, „Ich darf nicht mit dir reden."

„Warum tust du es dann?", stellte sie ihre Gegenfrage.

Ich musste schmunzeln, auch Klaus grinste und beobachtete schweigend die Kinder.

„Ich weiß nicht", stammelte der Junge unsicher.

„Ich bin Iris Jonson", stellte sich das Mädchen vor.

„Nik-laus Mikael-son", stotterte er.

„Wie unschuldig wir doch damals waren", hauchte ich und lehnte mich an die erwachsene Version von ihm.

Ich spürte, wie er mich festhielt und seine Wange an meine schmiegte. Er drehte sich samt mir in eine andere Richtung, ein jugendliches Pärchen lief durch den Wald.

„Bleib stehen kleine Wölfin, ich hab dich sowieso gleich", rief er.

Mit dem Kleid blieb das Mädchen an einem Strauch hängen, so erwischte Niklaus sie doch noch. Er umfing sie und sah ihr tief in die Augen.

„Niklaus", flüsterte sie leise, „Wir dürfen das nicht

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

„Niklaus", flüsterte sie leise, „Wir dürfen das nicht."

„Niemand wird davon erfahren", versprach Niklaus und kam ihr so nahe, dass sie sich zum aller ersten Mal küssten.

Mit einer Hand drückte Klaus mich in eine Richtung, wo ich jemanden erkannte, der das Pärchen heimlich beobachtete.

„Elijah", hauchte ich erstaunt.

„Er hat mich an Mikael verpetzt, von dem ich die erste von vielen Ohrfeigen eingefangen habe", erzählte mir Klaus

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

„Er hat mich an Mikael verpetzt, von dem ich die erste von vielen Ohrfeigen eingefangen habe", erzählte mir Klaus.

Wir machten einen Ortswechsel und standen neben der Weißeiche, ich ahnte, was jetzt kam.

Mein Früheres Ich tauchte auf und wartete unter dem Baum auf ihren Geliebten, der soeben an uns vorbei lief. Er schlang seine Arme um sie und wirbelte sie durch die Luft. Innig küsste sie den dunkelhaarigen Jungen. Bis plötzlich Niklaus auftauchte und Elijah wütend anschrie.

„Lass die Finger von ihr, sie ist mein", brüllt Niklaus.

„Bruder, beruhige dich", versuchte Elijah auf ihn einzureden.

Fluchtartig rannte das Mädchen weg und die jungen Männer wälzten sich auf dem Boden.

„Sie liebt mich", schimpfte Niklaus.

„Nein, sie liebt mich", entgegnete Elijah.

Ich drehte mich zu Klaus um, der ausdruckslos auf das Gerangel blickte. Ich legte meine Hände auf seine Brust und sah ihn entschuldigend an. Dann fiel mir ein, dass auch ich seine Gedanken steuern konnte.

Es war der Tag unserer Verwandlung. Wir standen in dem Raum, in dem die ganze ermordete Familie lag. Aus dem Versteck tauchte das Mädchen auf und lief weinend zu Niklaus, schluchzend beugte sie sich über ihn, dann ging sie zu Elijah, legte ihren Kopf auf seine Brust und streichelte ihm über die Haare. Anschließend nahm sie einen Schluck aus Elijahs Becher und rannte hinaus.

VOTE, wenn dir das Kapitel gefallen hat :)

The Original TribridWhere stories live. Discover now