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Wir steuern so langsam auf das Finale zu. Es kommen also nicht mehr ganz so viele Kapitel. Leute, es ist extrem frustrierend wenn keiner kommentiert. Ihr dürft auch gerne Kritik äußern wenn euch etwas nicht gefällt.

Magnus

Noch etwas benebelt von dem Sex mit Alexander, gehe ich wieder komplett angezogen zu Ragnor. Es war ganz schön knapp, aber genau das ist irgendwie das aufregende daran. Es fühlt sich so an, als sei es etwas Verbotenes gewesen. Das Adrenalin fließt immer noch in meinen Venen, als ich das Wohnzimmer betrete. "Ja, er ist wieder da." Ich lass mich neben ihn sinken und lege seine Füße auf meinen Schoß. Abwartend sieht er mich an. "Und?" Ein stolzes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Du wirst demnächst einen neuen Pfleger bekommen." Während ich das sage, tritt Alexander ebenfalls in den Raum. Er betrachtet das Bild und irgendwas verändert sich in seinem Blick. Ich kann es nicht deuten und bevor ich darüber weiter nachdenken kann, spricht Ragnor schon wieder. "Oh, ok. Aber warum das? Ging es hier nicht um eine Warteliste oder Wartesemester?" Alec setzt sich selbst auf einen Sessel. "Eigentlich schon. Aber sie wollen mich sofort. Ich werde dann keine Zeit mehr haben, dich rund um die Uhr zu betreuen." Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich habe bald einen angehenden Arzt als Freund. Damit kann man wahrscheinlich sehr gut angeben. "Ich werde gleich mal Cat anrufen und sie fragen..." weiter komme ich nicht, denn Alec unterbricht mich. Seine Stimme klingt in meinen Ohren anders und ich frage mich, woran das liegt. Eigentlich müsste er doch platzen vor Freude. So wie ich zum Beispiel. Sein Traum wird wahr. Was möchte man mehr? "Ich habe einen Kollegen, der sehr geeignet für den Job ist. Er könnte meinen Platz einnehmen." Damit sieht er mich eindringlich an. Er ist bestimmt noch in Trance von dem ganzen aufregenden Tag. Das wird es sein. Eine Hand legt sich auf meine. Ich schaue Ragnor an. "Das klingt doch gut, das Alec gleich einen Ersatz hat." Ich nicke euphorisch. "Allerdings wird Alexander hier weiter wohnen." Beide sehen mich skeptisch an und ich fühle mich gerade wie in einem Theater. Sollten wir nicht jetzt feiern? "Warum?" Ernst sehe ich Ragnor an und lege meine andere freie Hand auf die von Ragnor. Kurz drücke ich sie. "Alec wird genug Stress mit der Uni haben. Da braucht er nicht noch eine Wohnungssuche mit Renovierung. Außerdem passt er doch gut in diesen Männerhaushalt hier rein." Wieder bekomme ich einen undefinierbaren Blick von Alexander. Wahrscheinlich braucht er jetzt dringend Schlaf. Ragnor nickt nur und gibt sich damit zufrieden. "Ich werde mich etwas hinlegen, ist das in Ordnung?" Wieder nickt Ragnor. "Na klar. Magnus ist ja da wenn ich etwas brauche." Ich zwinkere Alec kurz zu, bevor er sich erhebt und ohne eine weitere Reaktion den Raum verlässt. "Was machen wir zwei Hübschen jetzt?" Mein bester Freund sieht mich freudig an und sein Blick verrät mir alles. "Mario Kart haben wir wirklich lange nicht mehr gespielt." Glücklich stehe ich auf und helfe Ragnor sich aufzusetzen. Anschließend schmeiße ich die Konsole an. Wieder neben Ragnor sitzend, kommt mir ein Gedanke. Jetzt wird alles gut. 

"Wo kommt denn jetzt plötzlich die Banane her?" Kläglich versuche ich jetzt schon zum dritten mal, gegen Ragnor zu gewinnen. Ich bin über die Zeit wirklich eingerostet. "Peach ist halt nicht gut. Vor allem wenn du sie fährst, Mags." Ich kann nicht anders und lache, als ich das nächste mal in eine Banane fahre. "Ich hasse dich." Damit piekse ich ihm in die Seite damit er irgendeinen Fehler macht. Unter Lachen bringt er hervor. "Nein, du liebst mich Magnus." Kurz halte ich inne, weil ich ein Geräusch gehört habe. Vielleicht ist Alexander wach? Doch gleich darauf ist es wieder still und so kitzle ich Ragnor weiter. "Ja natürlich, Ragnor. Wen sollte ich sonst lieben, wenn nicht dich." Spaßig bringe ich diesen Satz hervor, um ihn im nächsten Moment zu bereuen. Das alles muss ihm gerade so unendlich viel Hoffnung machen. Unbewusst taucht Alec' Gesicht vor meinen inneren Auge auf. Er ist wohl der einzige den ich wahrhaftig und bedingungslos liebe. Er bedeutet mir die Welt und ohne ihn könnte ich nicht mehr. Ich habe ihn schon einmal fast verloren. Es war die Hölle auf Erden. Ich brauche ihn wie das Herz, was täglich in meiner Brust schlägt. Ich kann nicht mehr ohne ihn. Und doch kann ich ihm genau das nicht sagen. Wenn ich vor ihm stehe, ist mein Kopf leer und meine Zunge wie gelähmt. Es will einfach nicht über meine Lippen und das macht mich selbst so wütend. Wie lange soll er noch auf diese drei Wörter von mir warten? "Alles ok, Mags?" In diesem Moment kommt Alexander in den Raum. Er sieht nicht wirklich gut aus. So als hätte ihm jemand gesagt, das jemand gestorben ist. Wie eine Hülle steht er da und sieht mich an. Hat er mich gehört? Besorgt stehe ich auf und trete näher an ihn heran. "Alles ok?" Ich versuche ihm mit meinen Augen zu vermitteln, das ich da bin und er mit mir reden kann. Er räuspert sich kurz. "Ja klar. Ich habe nur einen Alptraum gehabt. Soll ich Essen machen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, dreht er sich um und geht. Alexander geht sonst immer mit gestrafften Schultern und geraden Rücken. Doch jetzt scheint es, als hätte ihn jemand wie ein Blatt Papier geknickt. Seine Haltung ist klein. Der Alptraum muss schrecklich gewesen sein. "Ich helfe dir." In Stille bereiten wir das Abendessen vor. Beim Essen reden größtenteils Ragnor und ich. Unsere Stimmung ist immer noch gut. Lächelnd sehe ich Alexander an und ab und zu kommt auch ein Lächeln von ihm. Selten bringt er sich mit ein. Schnell ist der Tisch abgeräumt und Alexander bringt Ragnor ins Bett. Ich gehe schon in mein Schlafzimmer. Ich muss es ihm jetzt sagen. Das würde den Tag perfekt abrunden. Ich muss nur meinen Mut zusammen nehmen. "Magnus?" Ich schrecke kurz hoch, als er plötzlich hinter mir steht. "Alles in Ordnung? Ich wollte dich nicht erschrecken." Kurz schüttle ich meinen Kopf. Jetzt oder nie. Die Luft anhaltend, drehe ich mich zu ihm um. Eine Hand legt sich automatisch auf seine Wange. Sie ist warm und ich merke die leichten Bartstoppeln. Alec steht ein Drei Tage Bart. Aber heute hat er sich extra für den Test rasiert. Seine Augen ziehen mich in seinen Bann. In diesen Augen sehe ich meine Zukunft. Doch wie so oft, weiß er das nicht. "Alexander, ich muss dir was sagen." Geduldig sieht er mich an, während er sich in die Berührung lehnt. "Es fällt mir schwer und am Anfang wollte ich es auch nicht wahr haben. Doch erst heute ist mir wieder bewusst geworden, das ich es nicht weiter verdrängen kann. Alexander, ich li.." Ein Knacksen unterbricht mich. Kurz darauf höre ich die Stimme von Ragnor durch das Babyphone. Ich hasse sein Timing. "Alec, ich muss nochmal zur Toilette." Ich lächle den wundervollen Mann vor mir an. Es soll heute wahrscheinlich nicht sein. Langsam lasse ich meine Hand sinken. "Ich mach das schon. Ich komm gleich wieder." Ohne mich nochmals umzudrehen, verlasse ich den Raum. Sonst hätte ich seinen zitternden Körper gesehen.

Bittersweet SecretWhere stories live. Discover now