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Alexander

Immer noch starre ich Magnus hinterher, nachdem er fluchtartig das Zimmer verlassen hat. Wollte er mir gerade sagen, dass er mich liebt? Nach unserem grandiosen Sex heute, hatte ich schon das Gefühl gehabt, er will es sagen, aber genau so wie gerade, kam es dann doch nicht. Das Bild heute was sich mir bot, als Ragnors Beine auf Magnus lagen und die Zwei so vertraut miteinander wirkten, schießt mir wieder durch den Kopf. Und auch der Satz von Magnus an Ragnor, dass er nur ihn liebt, hallt noch immer in meinen Ohren. Es tat weh und meine Unsicherheit kehrt zurück. Vielleicht spielt er doch nur ein Spiel mit mir?

Als Magnus wieder bei mir ist, dreht sich mein Kopf und ich möchte ihn gerne zur Rede stellen, bin aber auch da wieder unsicher, ob ich mir das Alles nur einbilde, denn er strahlt mich an und kommt zu mir. Zärtlich drückt er seine Lippen auf meine und ich erwidere den Kuss zu gerne. Ich bin süchtig nach ihm, aber dann höre ich in meinem Kopf wieder diesen Satz und löse mich von ihm. "Mags, sei mir nicht böse, aber ich schlafe heute in meinem Zimmer." Er sieht mich besorgt an
"Warum denn?" Eine befriedigende Antwort muss her. "Es war alles etwas viel heute und ich muss das alles erstmal sacken lassen. Verstehst du?" Er nickt und drückt sich an mich. Seine Hände fahren meinen Rücken rauf und runter. "Ich weiß nur nicht, wie ich das aushalten soll ohne dich" Seine Stimme ist nur noch ein Hauchen und er legt seine Lippen an meinen Hals. Mich überkommt eine Gänsehaut, als er flüstert. "Ich würde gerne damit weiter machen, was wir heute in der Küche getan haben" Er leckt provozierend über meinen Hals und ich muss mich zusammen reißen, um nicht zu stöhnen. Es kostet mich all meinen Willen, ihn von mir zu drücken. "Gute Nacht Magnus" murmel ich und drücke ihm einen leichten Kuss auf. Er tritt einen Schritt zurück und sieht mich verletzt an. Dann dreht er mir den Rücken zu. "Gute Nacht Alexander". Damit verlasse ich den Raum.

Am nächsten Morgen ist Magnus nicht zu Hause, als ich mit Ragnor herunter komme. Er geht wieder arbeiten und vielleicht ist es auch besser so, wenn wir uns nicht ständig sehen. "Also Alec, ich freue mich sehr, dass du endlich Arzt werden kannst, aber ich muss zugeben, dass ich dich vermissen werde. Willst du wirklich hier wohnen bleiben, bei uns Chaoten?" Freundlich grinst er mich an und ich kann nicht anders, als zurück zu lächeln. "Ohne mich wärt ihr hoffnungslos verloren oder?" Ich zwinker ihm zu. "Das stimmt, dein Kaffee ist der Beste." albert er und wird im nächsten Moment ernst. "Aber der neue Pfleger müsste doch auch hier wohnen." Ich nicke. "Du hast vollkommen Recht Ragnor. Ich bin sicher, schnell etwas zu finden. Vielleicht ist auf dem Campus noch etwas frei." Der Gedanke daran, ohne Magnus zu sein trifft mich hart, aber Ragnor hat natürlich Recht. "Außerdem hoffe ich immer noch, dass Magnus und ich endlich ein Paar werden und dann wäre es sicherlich komisch zwischen uns. Ich meine, willst du mit einem Paar zusammen wohnen?" Ich muss mich schnell wegdrehen, damit er meinen Schmerz in meinen Augen nicht sieht. "Nein, das wäre wirklich merkwürdig" presse ich hervor. "Ich werde direkt mal sehen, ob ich etwas finde, aber sag Magnus erstmal nichts davon ja?" Ragnor rollt sich neben mich und nimmt meine Hand. "Natürlich Alec. Versprochen." Dankbar drücke ich kurz seine Hand.

Abends habe ich tatsächlich etwas erreicht und kann mir in der nächsten Woche ein WG Zimmer ansehen. Meine Gedanken überschlagen sich und ich höre gar nicht, dass die Haustür sich öffnet und Magnus herein tritt. "Mags, du bist zu Hause. Wie war dein erster Tag?" Ragnor freut sich so laut, dass ich zusammen zucke und mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch dabei zusehe, wie Magnus zu Ragnor tritt und ihm einen Kuss auf die Wange gibt. Dann dreht er sich zu mir und lächelt mich warm an. "Anstrengend war es. Aline hat zwar alles gegeben, aber ich muss eine Menge in Ordnung bringen." Im nächsten Moment sind die Beiden in ein Gespräch über die Firma verwickelt und keiner merkt, dass ich in die Küche gehe, um das Essen zuzubereiten.

"Alexander?" Mein Kopf zuckt hoch und ich sehe Magnus in der Tür stehen. "Ist alles in Ordnung?" Ich nicke und weiche seinem Blick aus. "Ja klar, ich wollte euch nur nicht stören." Er kommt langsam auf mich zu und schmiegt sich an mich. "Schläfst du heute wieder bei mir? Ich habe dich schrecklich vermisst." Ich muss schlucken. "Ich weiß nicht Magnus. Wenn Ragnor im Bett ist, treffe ich mich mit meinem eventuellen Nachfolger. Es kann spät werden." Irritiert sieht er mich an. " Und das wird ein so langes Gespräch, dass du nicht mehr in mein Bett kommst?" Beruhigend streichel ich ihm über die Wange. Ich will ihn nicht verletzen. "Doch natürlich Mags. Ich komme zu dir." Zufrieden küsst er mich kurz. "Und wann lernen wir ihn kennen? Wie heißt er überhaupt?" Ich wende mich erneut dem Herd zu. "Er heißt Kain und erstmal muss ich sehen, ob er Interesse hat, für euch zu arbeiten." Er nickt verstehend. "Ich geh wieder zu Ragnor ja?" Ich zwinge mich zu Lächeln. "Na klar. Ich rufe euch wenn das Essen fertig ist." Er verlässt den Raum und ich kneife die Augen zusammen. Ich muss dringend mit jemandem über alles reden und da kommt eigentlich nur meine Schwester Izzy in Frage. Ich vergewissere mich, dass die Beiden beschäftigt sind und greife dann zum Handy.
"Alec du lebst also noch" Ihr Ton klingt vorwurfsvoll. "Ja das tue ich und es tut mir leid, dass ich so lange nicht angerufen habe. Izzy, ich brauche dringend deinen Rat" Meine Schwester weiß genau, dass ich niemals nach Rat frage, wenn es nicht ernst ist, also ist sie sofort bei der Sache und hört mir geduldig zu.

Bittersweet SecretWhere stories live. Discover now