*der Weihnachtsmann und der Osterhase*

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POV Laurena

„He Speedy wo steckst du?", schrie ich durch die Werkstatt. So dünn ist der Typ auch nicht, den kann man dich nicht einfach übersehen. Er ist das genaue Gegenteil, für Sumo ringen wäre er dann doch zu schlank. 

„Na das ist ja eine Freude dich zu sehen.", vernahm ich seiner fröhlichen Stimme. Er rollte sich elegant unter einem SUV hervor. Sein Blick wanderte zu Ivy. „Was hastn dir da eingefangen? Neues Spielzeug?", meinte er schmunzelnd.

„Ne, Fehlanzeige. Die Kleine warn bisschen verträumt und dachte ein Spaziergang in der Bronx lenkt ein bisschen ab.", witzelte ich und Speedy riss die Augen auf.

„Bist du aus der Geschlossenen ausgebrochen und hast deine "hab-mich-lieb-Jacke" verloren und was ist da drinnen passiert?", meinte der Knuddelbär theatrialisch. Er musterte ihren Kopf als ob er eine Beule suchen würde. Für solche Aktionen könnte ich ihn einfach knuffen, tja wenn man mit meinen Leuten unterwegs war brauchte man keinen Fernseher mehr, Comedy hatte ich hier mehr als genug.

Ich lachte. „Ignorier das einfach das ist normal bei ihm.", beschwichtigte ich die überforderte Ivy. „Wuff." Yuki kam um die Ecke, Speedys Husky und begrüßte das Mädchen freudig. Langsam fiel ihr ängstliche Fassade und sie fühlte sich sichtlich wohler. Tja wozu Hunde nicht immer gut sind, besonders dieser Husky wurde von absolut jedem sofort ins Herz geschlossen, sie war schon etwas Besonderes. Wenn es jemandem schlecht ging, war sie sofort als Kuschelpartner zu Stelle. Als Blanche sich von ihrem Ex getrennt hatte, war sie ganze 8 Tage nicht von ihrer Seite gewichen, nicht Mal wenn sie aufs Klo musste, was ich persönlich als ETWAS zu viel empfunden hätte, aber egal. Man muss ja nicht beim Geschäft beobachtet werden. Nur leicht strange.

„Also was kann ich für dich tun was darfs heute sein? Ich hab nen neuen Bentley reinbekommen der ist voll fett, richtig geile Felgen und der Motor...", fing er an von seinem neuen Wagen zu schwärmen. Eigentlich müsste dieser Idiot wissen, dass ich meistens von dem ganzen Gelaber absolut nur Bahnhof verstand. Wichtig war meistens nur, dass das Auto schnell fuhr. Aber nicht heute.

„Ich dachte eher an was Unauffälligeres. An was halbwegs Normales. Etwas, wo ich nicht wirklich erkannt werde.", schlug ich vor als ich das Auto erkannte, von dem er sprach. Es war ein richtig protziger Schlitten mit verdunkelten Scheiben. Ein Fall für die Maffia, aber nicht für meinen heutigen Plan. Ich will nicht das gesamte Polizeirevier von New York City auf mich aufmerksam machen, denn ich kenn mich gut genug und mit der Karre kann ich mich nicht beherrschen.

„Hm. Der Beamer hinten tuts auch.", meinte er etwas enttäuscht. Der BMW solls also werden, naja also gut. Unauffällig war das Auto ja, jedoch trotzdem ziemlich protzig aber das fällt ja nicht wirklich auf. Immerhin sind wir in New York!

„Yo Bitches!", und die nächste vertraute Person gesellte sich zu uns. Blanche kam gerade und begrüßte uns auf ihre ganz eigene typische Art, aber ich liebte es. Ivys Gesichtsausdruck war unbezahlbar. So viel wie: Rette sich wer kann!

„Na? Ready?", fragte ich ungeduldig, nachdem mir Speedy die Schlüssel reichte.

„Immer. Hei ich bin Blanche.", stellte sich die Blondine höflich vor. Nervös blickte Ivy sie an. Gut. Nachdem meine >bessere Hälfte< bereits vollkommen tätowiert war, sah sie etwas angsteinflößend aus, aber so war sie gar nicht. Nur ein bisschen temperamentvoll.

„Vor der da brauchst du wirklich keine Angst haben, es sind immer die kleinen Hunde die schnell aggressiv werden." ,stichelte ich, woraufhin Blanche gespielt beleidigt war. Das konnte sie ja auch verdammt gut. 

Wir stiegen in den Wagen und fuhren los. Ivy lotste mich zu ihrem Quartier was wirklich etwas weiter weg war als ich dachte. Na toll, auf eine Countrytour war ich nicht vorbereitet. Warum habe ich mich nicht vorher informiert wo die Spastis sind? Hoffentlich habe ich genug Tank, sonst haben wir ein Problem. 

„Mensch hast du vergessen wo das Gaspedal ist, oder hast du den Führerschein im Lotto gewonnen?" motzte Blanche sichtlich genervt. Sie war wahrscheinlich der ungeduldigste Mensch den ich kannte, schlimmer gings wirklich nicht, besonders wenn sie noch was anderes vorhatte, als kleine Mädchen nachhause zu bringen. Was eigentlich immer der Fall war. Und sie freute sich schon tierisch auf unsere Shopping- Tour.

„Erstens, hab ich gar keinen Führerschein, zweitens, wollen wir nicht unnötig auffallen wir haben heute was anderes vor als den Bullen am Arsch zu gehen.", gab ich zynisch zurück. Wie hätte ich den auch machen sollen ich hatte nicht mal einen richtigen Ausweis ich bin einfach aus Russland hierher gekommen.

„Wie langweilig.", brummte die Blondine. Das war mal wieder typisch.

Die Fahrt dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit. Blanche und ich unterhielten uns über dies und das. Ivy wurde erst nach einiger Zeit etwas warm und fügte sich ins Gespräch ein. Sie erzählte uns wo sie herkam, was eigentlich Mal ihre Hobbies waren und wie sie bei den Shadow Hunters gelandet ist. Das war ein guter Zeitvertreib, auch wenn sich Blanche ihre blöden Kommentare kaum verkneifen konnte.

Wir blieben vor einer alten, verlassen aussehenden Fabrik stehen und fuhren in den Innenhof, der jedoch etwas belebter aussah. Darin befanden sich 8 prächtige, schwarze Mercedes. Eindeutig die Shadow Hunters, die haben alle die gleichen Autos. Wie langweilig wo bleibt denn da der ganze Spaß? Nicht Mal ein Caprio. Ok wir brauchten unseres auch fast nie aber es sah in der Garage verdammt gut aus. 

"Wo ist denn unser Willkommenspaket?", fragte Blanche gespielt beleidigt.

Wir wurden auch gleich herzlichst begrüßt. Sarkasmus hallo. 5 Typen standen mit Maschinengewehren im Kreis ums Auto als Blanche und ich ausstiegen, doch ich blieb gelassen. Übertrieben gelassen und lehnte meinen Arm locker an der Autotür an und grinste. Ich sah mir jeden einzelnen genauestens an und wollte mich schon fragen warum hier niemand anfing zu schreien. Oder zu schießen. "Da hast du dein Willkommenspaket du Schlauberger!", kicherte ich amüsiert. Danach machte ich eine kurze Pause und widmete mich wieder den Typen um uns herum. Ivy verweilte ängstlich in der Karre. Hat die Kleine vergessen, dass das ihre Leute sind?

„Tag Leute, habt ihr mich vermisst?" grinste ich amüsiert. Das nenn ich einen Auftritt, jetzt wäre mir der Bentley doch lieber gewesen. Das wäre dann mehr als nice gewesen. Fehlt dann nur noch eine geile schwarze Sonnenbrille, etwas schöneres Wetter und jeder glaubt die Queen persönlich rollt in die Einfahrt. Nur etwas jünger und hübscher.

„Laurena?", fragte eine bekannte Stimme. Ich drehte mich um und erkannte Dylan. Er sah überrascht und auch freudig aus, jedoch war die Verwunderung unübersehbar „Was tust du denn hier?", hakte er nach und sah mich immer noch an, als hätte er einen Geist gesehen.

„Ich bin der Weihnachtsmann.", fing ich an. Dann zeigte ich auf Blanche die ebenfalls völlig entspannt am Auto lehnte. „Und das ist mein Freund der Osterhase, wir teilen heute Geschenke aus.", verkündete ich, danach öffnete ich die Tür der Rückbank und Ivy kroch vorsichtig heraus. Sie blieb zuerst etwas unbeholfen stehen und fing jedoch danach an zu lächeln. "Überraschung!", rief Blanche und ich fing an zu Lachen.

Mein alter Freund Jackie Chan, der eigentlich Minho hieß, war auch hier, er lies umgehend seine Waffe fallen und stürmte auf die nur noch leicht Verletzte Ivy zu. „Haben sie dir was getan?", plapperte er auf das Mädchen ein. Ich hätte gerne, bekanntlich verbessert ja leichtes Klopfen auf den Hinterkopf das Denkvermögen. Jedoch hätte ich da bei ihr eher einen Baseballschläger gebraucht. Oder einfach nur einen Stuhl, so dumm wie die ist.

„Nein, im Gegenteil. Die" und dann zeigte Ivy auf mich. „Hat mir den Arsch gerettet. Lasst alle sofort die Waffen runter.", rief sie. Widerwillig lies jeder das Gewehr langsam sinken. Ja das war von mir eigentlich eher weniger zu erwarten. "Ist was? Kein danke? Na gut, hab ich ja von eurer kleinen Freundin schon gehört!", sagte ich patzig.

Dann kam Dylan auf mich zu und umarmte mich. Ich war sichtlich verwirrt und auch Blanche warf mir einen fragenden Blick zu aber ich deutete ihr mit den Händen das ich keinen Plan hatte. „Ich hab dich vermisst.", flüsterte er. Alles klar. Ich hab keinen Plan was du für Drogen nimmst Dude, aber sie tun dir nicht gut. Oder ich will auch was davon haben. Zweimal bitte. Jedoch erwiderte ich die Umarmung, zwar nur sehr vorsichtig und behutsam, aber ich tat es dennoch. Dylan war eigentlich nur ganz am Anfang weniger freundlich zu mir. "Gefehlt habt ihr mir um ehrlich zu sein auch ein klein wenig.", schmunzelte ich. "War ja irgendwie ziemlich unterhaltsam bei euch. Bis auf die Sache mit den Fesseln, dass war etwas... unentspannt.", fügte ich schmunzelnd hinzu.




Gangsta's Paradise (Thomas Sangster FF)Where stories live. Discover now