*Eine für alle*

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POV Laurena

Wütend ging ich in mein Büro. In welchem ich bereits erwartet wurde...

"Ich dachte mir schon, dass du nach deiner kleinen Showeinlage wieder die Nerven über die Rocky Mountains schmeißt und hierher stolzierst." Alpha..

"Was kann ich für dich tun?", murrte ich genervt.

"Sieh selbst." Er legte mir einen Brief vor die Nase.

Das hier ist eine Warnung. Hinter mir stehen mehr Leute, als du denkst. Alles was ich will, ist mein liebes Prinzesschen. Mehr verlange ich gar nicht. Dann werde ich das Weite suchen und du wirst nie wieder ein sterbens Wörtchen von mir hören. Wenn du das nicht tust, werde ich dafür sorgen, dass all deine Leute, einer nach dem anderen die Karotten von unten betrachten dürfen. Mit Laurena und Speedy werde ich anfangen. Überleg dir das gut. Ansonsten hast du Krieg und zwar an zwei Fronten da können dir deine Pisser von Shadow Hunters auch nicht mehr weiter helfen. - Ares

Ich musste schlucken. "Was werden wir jetzt tun?", meinte ich emotionslos. Am besten diesen Gehirnakrobat eine Kugel in den Kopf jagen! Der hat ein Gesicht wie ein Winterstiefel. Reintreten und wohlfühlen.

"Ich wollte dich gerade nach deiner Meinung fragen. Entweder wir rufen unsere Verbündeten aus dem Norden oder von Mexico. Beide will ich nicht gleichzeitig hier haben. Dann werden wir anfangen Pläne zu schmieden, herausfinden wer sie sind und.."

"Halt stop! Hast du den Brief nun gelesen oder nicht? Das ist eine sau dumme Idee", in dem Augenblick war es mir egal, wie ich mit ihm sprach ich war sauer!

"Was willst du damit sagen?", entgegnete er streng, erwähnte jedoch nicht meine Unhöflichkeit. Na was wohl du Hirni?

Ich senkte den Kopf zu Boden. "Muss ich dir das wirklich erklären?", fragte ich und setzte mich ruhig auf meinen Sessel.

"Oh nein! Das war nie eine Option! Du gehst bestimmt nicht zu ihm!", fauchte Alpha und ich zuckte kurz zusammen. Den großen bösen Wolf wütend zu machen ist nix gut.

"Warum das Leben Hunderter für nur einen Einzigen riskieren? Woher wissen wir, dass Ares nicht die Wahrheit sagt und er wirklich mehr Leute hat?", fragte ich nach. Oder in dem Fall eine Einzige. Egal, er weiß was ich meine. 

Er packte mich an den Schultern. "Du bist für mich wie meine kleine Schwester. Ich würde Berge für dich versetzen, würde Wälder für dich niederbrennen und Ozeane durchkämmen. Und vor allem einen Krieg führen! Ich will nicht das dir etwas passiert!", brüllte er wutverzerrt.  

Ich war völlig überfordert von seinen Worten und wie erstarrt. Ungläubig starrte ich ihn an. Ich kannte ihn nun schon sehr lange, hatte jedoch immer gedacht, dass er nie so viel Gefühle zulassen würde. Ja es hat mich gerührt aber...

"Wolfi? Lass mich gehen. Bitte.", flüsterte ich und sein Blick veränderte sich. Seinen Namen so auszusprechen, hatte ich mich eigentlich nie getraut, aber es schien ihm auch nichts auszumachen. Er wirkte eher niedergeschlagen. Traurig ja fast schon deprimiert. Ein depressiver Wolf na toll, was kommt als nächstes? Ein egogestörter Löwe?

"Nein ich kann das nicht!", hauchte er. Ich konnte ihn fast nicht hören, so leise murmelte er diese Worte. Warum denkt er nicht an das Rudel? Das ist im Moment viel wichtiger als alles andere!

"Du hast mir versprochen, dass wenn ich mir sicher bin, dass der Zeitpunkt gekommen ist zu gehen, dass du mich lässt!", erinnerte ich ihn an seine damaligen Worte. 

"Nicht so und nicht heute!", protestierte er laut. Heißt ja nicht das ich sterben werde... nur so in etwa.

"Alpha.. Lass los. Es ist vorbei. Ich will nicht, dass Ares deinen Platz bekommt. Ich werde mich jetzt von den anderen verabschieden, dann bin ich weg. Das ist kein Verrat. Ich bringe es für meine Familie. Das tu ich gerne.", dabei musste ich kurz lächeln. "Es hat doch sowieso keinen Sinn. Schau mich doch Mal an! Das Einzige, was mich jeden Tag dazu gebracht hat aus meinem Bett aufzustehen, war die Gier nach Rache. Sonst war da nichts bei mir.", murmelte ich.

Er nahm mich fest in dem Arm und küsste mir auf den Scheitel. "Ich werde dich nicht vergessen Laurena. Egal was du tust und wohin du gehst. Ich weiß, dass es keinen Sinn hat, dich dazu zu bringen zu bleiben. So oder so, würdest du dich irgendwie rausschleichen. Doch eines muss ich dir auch noch sagen. Seit ich dich kenne, glaubst du das da außer Hass nie was war. Doch wenn ich dich aus einem anderen Blickwinkel betrachte, sehe ich so viel mehr.", flüsterte er. Ich nickte. "Leb wohl Alpha.."

Mit gesenktem Kopf ging ich in den Gemeinschaftsraum, in dem sich alle wichtigen Leute befanden. Ja verdammt ich war niedergeschlagen. Nie hätte ich mir erträumen lassen, dass ich Mal aufgebe. Aber ich hatte es einfach satt. Ich war müde vom weglaufen, müde vom ewigen kämpfen ich hatte einfach keine Lust mehr. Aber selbst wenn alles zerbricht, spiegeln ja Scherben das Licht. Das bedeutet es ist noch nicht vorbei. Nicht hier. Nicht jetzt. Ich kann noch nicht aufgeben. Das schwöre ich mir jetzt. Ja vielleicht gehe ich jetzt. Aber ich komme wieder... Irgendwann wenn ich die kraft dazu wieder habe..

Alle Blicke waren auf mich gerichtet und Thomas kam auch schon auf mich zu. "Hey Kleine. Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Sehe ich so schrecklich aus?

"Ich werde euch jetzt etwas sagen und es wird euch nicht gefallen. Ich möchte keine Widerrede hören. Ich habe meine Entscheidung getroffen.", alle sahen mich verwirrt an. Kommt Mal wieder von der Leitung runter Leute.

"Was laberst du wieder für einen Müll Laurena?", meinte Blanche sichtlich beunruhigt.

"Ares will mich im Austausch gegen den Frieden. Und ich werde gehen.", bestimmte ich fest.

"NEIN!", schrie Blanche und sprang vom Sofa auf. "Das wirst du nicht tun! Du kannst mich nicht alleine lassen! Wir hatten eine Abmachung! Wir haben uns was geschworen! Hast du das etwas vergessen? Zu zweit sind wir eins, vielleicht nicht verwandt durch Blut, jedoch durch die Seele. So soll ich stehen, an deiner Seite. Im Frieden wie im Krieg, in der Dunkelheit wie im Licht und im Leben wie im Tod. Möge Gott mein Zeuge sein, so stehe ich dir auf ewig bei, komme was wolle, es endet, wie es angefangen hat. GEMEINSAM! Wenn du zu Ares gehst, gehe ich mit!", ich zog scharf die Luft ein und auch Thomas war aufgewühlt. Der Einzige der die Situation noch nicht ganz überrissen hat, war wie üblich unsere Evolutionsbremse Dylan. Erinnert mich ein klein wenig an Speedy.

"Ich habe so lange gebraucht, gewartet, bis ich dich endlich bei mir hatte. Bis ich endlich wieder so etwas fühlen konnte du wirst nicht gehen!", meinte Thomas fest und verdammt war der sauer.. RICHTIG SAUER!

"Doch das werde ich!", schnitt ich ein.

"NEIN!", brüllte er und packte mich grob an den Schultern. Er blickte mir tief in die Augen und ich konnte erkennen, dass er den Tränen nahe war. Ja, Thomas Sangster, berüchtigter Mann, ehemaliger Anführer der Shadow Hunter hatte Tränen in den Augen! "Ich kann dich nicht verlieren! Nicht jetzt! Niemals! Ich bin nicht wegen irgendwelchen Bündnissen hier! Ich bin wegen dir hier! Ich wollte dich wieder haben und jetzt willst du wieder gehen? Ich lass dich nicht mehr gehen!", zischte er wimmernd. Was hat er gerade gesagt? Er ist wegen mir hier? 

"Thomas...", babbelte ich.

"NEIN! Ich will es nicht hören! Du und deine Pflicht.. Was passiert mit mir? Was ist mit uns? Bedeutet dir das gar nichts!?!", diese Worte liesen mich erschaudern. Natürlich bedeutet es mir was, was dachte er sich dabei? Aber ich muss das tun.. Ich muss ihm jetzt weh tun.. Wahrscheinlich wird er es mir nie verzeihen..

"Ich werde jetzt gehen, ob ihr wollt oder nicht.", meinte ich fest, jedoch packte Thomas nochmal mein Handgelenk. Er seufzte. Dann bemerkte ich wie sich erneut eine Träne den Weg an seiner Wange hinab bahnte. "Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann. Bleibe bitte wenigstens noch eine Nacht hier.", ich nickte langsam. Ich sah die Enttäuschung in seinen Augen. Ein letzter Abend, dann würde ich gehen. Für eine sehr lange Zeit.

Ich umarmte ihn. "Man sieht sich immer zweimal im Leben, vergiss das nicht.", flüsterte ich.

"Und wenn du stirbst?", fragte er und wurde mit jedem Wort brüchiger.

"So schnell wirst du mich nicht los. Vertrau mir. Ich bin scher zu töten.", dabei grinste ich halbherzig.

"Mehr als jedem anderen Kleine."





Gangsta's Paradise (Thomas Sangster FF)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant