*Abgabe*

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POV Thomas

Ich stand unter Druck. Ich habe Ivy gereizt und nun war sie schon echt verdammt lange weg. Wenn es nur eine Nacht gewesen wäre, hätte ich mir ja nichts dabei gedacht aber was, wenn ihr etwas passiert wäre. Verdammt. Sie hat doch gesagt sie ist am Abend wieder zurück. Ich muss sie suchen gehen, wenn ihr was passiert verzeih ich mir das bestimmt nicht.

„Thomas?", jemand betrat total aufgewühlt mein Zimmer. Ich hatte für andere Probleme gerade überhaupt keine Zeit! Ich musste Ivy wiederfinden, wahrscheinlich hat sie sich schon wieder in irgendetwas hinein geritten.

„Ja Dylan? Irgendwas von Ivy?" fragte ich sichtlich schon panisch. Was ist den nur los mit ihm? Oh Gott, nein bitte nicht, sag mir jetzt nicht ihr ist etwas passiert. Bitte nicht schon wieder eine Tote.

„Auch.", stammelte er. Was auch? Was ist denn sonst noch? Merkt er denn nicht das wir schon genug Probleme haben?

„Auch?", fragte ich stirnrunzelnd. 

„Ja. Sie ist wieder da.", beruhigte er mich und lächelte mir zu.

Ich seufzte und war sichtlich erleichtert. Wenigstens etwas, ich musste umgehend mit ihr sprechen, dass bin ich ihr schuldig. Wahrscheinlich hatte sie sich wegen mir Ärger eingebrockt. 

„Und wir haben Besuch.", fügte mein bester Freund noch an. Wer sollte denn jetzt schon wieder etwas von mir wollen? 

„Besuch? Von wem?", fragte ich misstrauisch.

„Das solltest du dir besser selber ansehen.", sagte er und gab mir mit einem Nicken das Zeichen, ihm zu folgen.  Ich hatte da eine Vermutung. Nein. Viel eher ein mulmiges Gefühl. Ein Gefühl, was mich schon seit Wochen plagte wie eh und je. Ja so konnte man das schon besser beschreiben. Ich hatte ein komisches Gefühl in meiner Magengegend. Nein mir war nicht schlecht und ich hatte auch keinen Hunger. Ich kannte das Gefühl nicht Mal.

Ich ging voraus in den großen Saal des Hauses. Dort stand sie mit dem Rücken zu mir. Doch ich erkannte sie bereits von hinten. Ich war zuerst wie erstarrt. Was tat sie hier und wie ist sie hergekommen? Laurena fucking Hüterin bei den Wölfin. Kleine Schwester meiner verstorbenen, verlogenen Ex- Freundin und doch hatte ich gehofft, sie wieder zu sehen. Warum? Ich habe keinen blassen Schimmer. Eigentlich sollte mir das egal sein, doch bei ihr war das etwas Anderes. Sie war das erste Mädchen, dass mich beeindruckt hat und das hat Spuren hinterlassen, doch ich hatte mir geschworen das niemandem zu zeigen.

„Laurena?", rief ich und versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen. Sie drehte sich daraufhin zu mir und sah mir tief in die Augen, doch konnte ich darin nichts mehr sehen, rein gar nichts außer Kälte und Leere, schlimmer als ich es je zuvor bei ihr gesehen habe. Wieso war sie nicht glücklich, sie war doch wieder zu Hause? Aber ihre Miene war kälter als jeder Schneesturm der im Winter tobte. Diese Tatsache, und zwar das sie unglücklich war, konnte sie mir nicht verschweigen, beziehungsweise vor mir verstecken. Sie war von der Körperhaltung her völlig versteift. Ich konnte erkennen, dass sie einiges an Muskelmasse zulangte, was nicht bedeutete das sie vorher nicht schon stark war aber anscheinend trainierte sie nun mehr. Ich konnte auch auf den ersten Blick erkennen, dass sie bestens bewaffnet war. Ihr Blick deutete nichts, kein Lächeln, kein Glück, nur Abscheu und Hass. 

„Sangster?", fragte sie frostig und hob eine Augenbraue. Sie nannte mich wieder nur bei meinem Nachnamen. Was habe ich mir erwartet? Sie hat mich nur ein Mal unabsichtlich beim Vornamen genannt, mehr nicht.

„Was tust du hier?", wollte ich schnell von ihr wissen.

Sie zeigte auf die von Kratzern und Blutergüssen übersähte Ivy und ich nahm diese kurz in den Arm. „Tommy, es tut mir so leid, ich hätte nicht abhauen sollen das war ein Fehler, ich machs nie wieder oke?", als ich kurz meinen Blick zu Laurena schweifen lies merkte ich wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Fast so, als würde eine schlechte Erinnerung bei Ivys Worten hochkommen. 

„Schon gut ich hab mir nur Sorgen gemacht was ist dir überhaupt passiert?", fragte ich besorgt.

„Ich bin irgendwie gedankenverloren in der Nähe unseres alten Quartiers gelandet, da sind auf einmal 5 Typen auf mich losgegangen einen hab ich getroffen aber es waren zu viele. Dann ist Laurena aufgetaucht und den Rest weiß ich nicht da war alles schwarz. Ich bin in ihrem Krankenrevier aufgewacht die haben mich verarztet und dann hat sie mich hergebracht.", erzählte sie hastig. 

Ungläubig darüber das Alpha das zugelassen hat, nickte ich trotzdem dankend Laurena zu die ebenfalls nickte.

Ich fragte sie jedoch sicherheitshalber noch nach. "Wer war es, der Ivy das Leben gerettet hat?"

"Das war ich selber, ich war zufällig in der Nähe und habe es mitbekommen.", meinte sie mit arrogantem Blick. Ich konnte es ihr auch nicht verübeln. "Du solltest besser aufpassen, dass dir deine kleinen Vögel nicht ausbrechen. Wenn sie jemand anders dort gesehen hätte, hätte er ihr wahrscheinlich nicht geholfen.", meinte sie noch verbittert. Die Blondine hinter Laurena kannte ich noch von der Übergabe. Sie lies mich nicht aus den Augen und musterte ihre Umgebung kritisch.

"Was ist mit den anderen 4 Typen passiert?", wollte ich mich erkundigen. Ich musterte sie genau. Ihre Reaktion auf diese Frage war etwas merkwürdig. Sie sah sich im Raum um, auch Dylan schien nun auf einmal sehr interessiert zu sein.

"Die werden kein Problem mehr darstellen.", antwortete sie einige Sekunden später. 
"Bist du dir sicher?", wandte ich mich genauer an das Mädchen, welches ich vor Monaten noch gefangen hielt.
"Ja bin ich. Zu 100%", antwortete Laurena gereizt.

Die Blondine neben ihr erhob das Wort. „Wir können nicht lange bleiben wir haben noch einiges zu erledigen.", zwitscherte sie. "Da muss ich dir recht geben ich will nicht bis spät in die Nacht unterwegs sein.", ergänzte Laurena. Ich wusste zwar nicht was die beiden noch vor hatten, jedoch bekam ich kein gutes Gefühl dabei. Besonders nach dem was ich vorhin von Laurena gehört habe und die Blondine neben ihr schien nicht gerade wirklich zimperlicher zu sein. Die anderen Typen wurden sicher kalt gemacht. Die Frage ist nur von wem.

„Gibt es etwas wie ich euch danken kann?", die Frage ging an die beiden Wölfe. Ich wollte nicht ewig Alpha etwas schuldig bleiben, damit er 20 Jahre später darauf zurück greifen konnte.

Die zwei Mädchen wechselten kurz die Blicke und Blanche flüsterte kurz etwas in Laurenas Ohr welche sich dann wieder mich wand.

„Seht es als Dankbarkeit dafür, dass ihr mich bei der Entführung trotzdem nicht unmenschlich behandelt habt und sozusagen als kleines Zeichen des wahrenden Friedens. Des übrigen, dadurch ihr hier etwas außerhalb seit habt ihr vielleicht Interesse an etwas Zusammenarbeit. Ist ziemlich schwer so weit weg von der Stadt sich über Wasser zu halten.", dabei begutachtete Laurena genauestens ihre Fingernägel.

„Und wie soll diese Aussehen?", fragte ich etwas grimmig.

„Das würde Alpha persönlich mit dir besprechen. Er kümmert sich um diese Art der Geschäfte und Verbündeten.", sie stand mir mit verschränkten Armen gegenüber. "Aber lass mich das zuerst Klären."
"Dein Boss wird davon nicht begeistert sein. Hast du ihn danach überhaupt schon gefragt?"
"Ich bin ein Hüter, solltest du das vergessen haben!", zischte sie bitterböse.

„Lasst mich wissen wann ich wo auftauchen soll.", antwortete ich.

Laurena nickte und verabschiedete sich, dann war sie auch schon wieder weg. Was zum Teufel war das hier? Ob es wirklich eine gute Idee ist mit denen zusammen zu arbeiten? Besonders wenn ich dann SIE des Öfteren wieder sehen werde? Aber ich muss es tun, wir brauchen das Geld. Und um ehrlich zu sein, ich will sie auch wiedersehen. Um jeden Preis. Da war etwas zwischen ihr und mir, das habe ich gespürt, ich hoffe nur sie auch. 






Gangsta's Paradise (Thomas Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt