❥ Kapitel 4

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Der restliche Tag verging wie im Flug. Die Mittagspause war ausnahmsweise auch echt schön mit Gesellschaft, sonst war ich ja immer alleine.

Wirklich besser kennengelernt habe ich Ash jetzt nicht wirklich, ich weiß nicht ob er einfach nicht gerne über sich redet oder ob es einen wunden Punkt irgendwo gibt. Ich möchte ihn aber auch nicht drängen, wir kennen uns schließlich ja erst seit heute. Trotzdem lässt mich das Gefühl nicht los, das er traurig ist... sehr traurig. Das sich da automatisch meine beschützerischen Instinkte anstellen und ich ihn helfen will, kann ich einfach nicht abschalten - so war ich schon immer. Jeden helfen wo es nur geht, aber wer hilft ausnahmsweise mir?

Aufgrund dessen, das er nicht viel persönliches von ihm preis gibt, haben wir nur über belangloses Zeug geredet. Jetzt wo wir Schule aus haben, laufen wir gerade zum Ausgang. Als wir uns gerade verabschieden wollen, geht ihm anscheinend ein Licht auf.

„Ich habe noch gar nicht deine Handynummer, fällt mir gerade ein. Du weißt schon, äh... für Schulkram und so."

Das war also seine Blitzidee, aber schaden kann es nicht, wenn ich mal mit jemanden schreiben will kann ich ihm schreiben, sonst habe ich ja niemandem mit dem ich mich austauschen könnte. Als ich ihm meine Nummer gebe, bekomme ich kurz darauf eine Nachricht.

Ash, 15:07 Uhr: Hey, ich bin's der Neue aka dein Traumprinz ;)

Sobald ich die Nachricht lese muss ich schmunzeln auch er grinst von der Seite. Er meint er muss dann jetzt nach Hause noch auspacken, weshalb ich auch sage das meine Eltern mich erwarten, was natürlich nicht stimmt aber naja.

„Wir sehen uns dann morgen?" frage ich hoffnungsvoll, das er morgen immer noch mit mir etwas zu tun haben will.

„Darauf kannst du wetten." Dann macht er etwas, was für mich völlig neu ist - er umarmt mich.

Zuerst stehe ich nur stocksteif da und wusste nicht was ich machen soll, dann aber lege ich vorsichtig meine Arme um seinen Rücken. Ich glaube, ich habe bisher noch nie so etwas schönes erlebt. Klar wurde ich schon einmal umarmt, aber die Umarmung von ihm - wow.

Ich atme tief seinen Geruch ein und atme langsam wieder aus. So entspannt und geborgen, habe ich mich zuletzt bei meiner Schwester gefühlt... also schon einige Zeit her.

Langsam lösen wir uns und er sieht mir tief in die Augen und sagt
„Bis dann. Pass auf dich auf, wenn etwas ist ich bin immer erreichbar."

Er lächelt mich ein letztes Mal an und geht dann. Ich stehe noch wie erstarrt da und kann gar nicht realisieren was gerade passiert ist, aber es war schön... so schön. Vielleicht ist der Tag doch nicht so blöd wie gedacht, glaubte ich zumindest.

Während ich heimlaufe lasse ich mir wie immer sehr viel Zeit, um auf das was mich erwartet herauszuzögern. Deshalb laufe ich heute wie auch öfters, einen Umweg durch den Wald. Von weitem erkenne ich schon meinen Lieblingsplatz, eine Bank aus Holz mit einem kleinen Tisch.

Ich setze mich hin und habe spontan überlegt, das ich auch hier meine Hausaufgaben erledigen könnte um die Zeit tot zu schlagen. Wem mache ich hier eigentlich etwas vor?

***

Nach einiger Zeit fängt mein Handy zu vibrieren an, was mich für einen kurzen Moment erschrecken lässt - ich habe eine böse Vorahnung wer das ist. Einen Blick auf mein Handy bestätigt meine Vermutung. Mein Vater.

Vater, 18:11 Uhr: WO ZUR HÖLLE BIST DU? KOMM SOFORT NACH HAUSE! DA WIRST DU DEIN BLAUES WUNDER ERLEBEN, DAS VERSPRECHE ICH DIR!

Toll. Einfach nur toll, ich wollte nur einen kleinen Umweg machen um mich noch mental darauf vorzubereiten, da hatte ich wohl die Zeit vergessen - verdammt. Als ich wieder auf mein Handy sehe, wegen der Uhrzeit, sehe ich das ich noch eine Nachricht empfangen habe. Von Ash.

Ash, 15:32 Uhr: Gut angekommen? :D

Ash, 16:57 Uhr: Madi?

Ash, 18:05 Uhr: Geht's dir gut? Bitte antworte.

Madison, 18:15 Uhr: Oh, habe deine Nachrichten gar nicht gesehen gucke gerade einen Film... tut mir leid :(

Ihn anzulügen tut mehr weh als gedacht... aber ich muss es tun. Er würde nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, wie alle Anderen. Oder?

Ash, 18:17 Uhr: Solange alles in Ordnung ist, brauchst du dich nicht entschuldigen. Viel Spaß noch ;D

Wie gerne würde ich ihm die Wahrheit erzählen, aber es geht nicht... er wird mich verabscheuen. Seufzend und vielleicht auch ein bisschen ängstlich mache ich mich auf dem Weg in meine persönliche Hölle. Gott stehe mir bei... bitte?
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Was erwartet Madi wohl zu Hause? Hmm🤭

Was denkt ihr, was passiert?🤔

Omg Leute... danke für 100 Reads❣️Ich freue mich so sehr😻

Bis zum nächsten Kapitel!🙈
Adios💗

Searching For LoveWhere stories live. Discover now