❥ Kapitel 22

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Die Stunden ziehen sich heute wie ein Kaugummi, die Zeit vergeht einfach nicht. Immer wenn ich auf die Uhr sehe, habe ich das Gefühl das sie eher zurückgeht als nach vorne. Vielleicht liegt es auch daran, das ich die ganze Zeit so nervös und hibbelig bin, wegen dem kommenden Nachmittag.

Ich frage mich ernsthaft, warum sie ausgerechnet jetzt mit mir reden will? Ist ja nicht so, das sie das auch vor einem Jahr hätte machen können, dann hätte ich mir zumindest einiges ersparen können.

Aber ich will nicht zu negativ denken, vielleicht will sie wirklich etwas an unserer „Familiensituation" ändern? Da ich schon den ganzen Tag dabei bin, die verschiedensten Szenarien in meinem Kopf durchzugehen, bin ich dementsprechend auch nicht ganz anwesend. Ash beobachtet mich immer besorgt von der Seite, spricht mich jedoch nicht darauf an, wofür ich ihm dankbar bin.

Ein Rütteln an meiner Schulter lässt mich aus meinen Gedanken schrecken. Ich sehe mich im Raum um, bemerke jedoch das keine Menschenseele mehr hier ist - außer Ash. Wo sind denn alle?

„Madi, die Stunde ist schon seit fünf Minuten aus. Geht es dir gut?" fragt er mich zweifelnd.

Seit fünf Minuten schon? Wieso habe ich das nicht mitgekriegt? Ich habe fünf Minuten ins Nichts gestarrt, kein Wunder das sich Ash Sorgen macht.

„Was? Oh ja, mir geht es super! Komm gehen wir etwas essen." antworte ich verkrampft lächelnd.

Er sieht mich nochmal skeptisch an, bevor er einwilligt und wir uns auf den Weg in die Cafeteria machen. Dort angekommen stoppen alle Gespräche und wir werden angesehen, als hätten wir jemanden umgebracht - fantastisch.

Ich verstehe diese Leute echt nicht, ist ihr Leben so uninteressant das sie sich in das anderer einmischen müssen? Ash nimmt mich bei der Hand und zieht mich mit, ohne jemanden eines Blickes zu würdigen. Wie immer setzen wir uns an unseren Stammplatz hin, die Anderen wenden sich auch endlich ihren Gesprächen wieder zu.

Ash ergreift über den Tisch hinweg meine Hand und sieht mich mit so viel Sorge an, das mein Herz kurz aussetzt.

„Was ist los, Prinzessin? Und sag jetzt nicht, es ist nichts. Ich sehe das es dir schlecht geht. Du kannst doch mit mir reden." sagt er schließlich bedrückt.

Seufzend antworte ich „Ich habe Angst."

„Vor dem Gespräch mit deiner Mutter?" fragt er mitfühlend.

Stumm nicke ich und sehe gedankenverloren auf unsere Hände.

„Wenn du willst kann ich mit, du musst das nicht alleine machen." bietet er mir aufmunternd an.

Ich sehe ihn lächelnd an und antworte entschlossen „Danke Ash wirklich, aber ich denke ich muss das alleine durchstehen."

„Ich glaube daran, das alles wieder gut wird. Ich werde die ganze Zeit in Gedanken bei dir sein." teilt er mir ernst mit.

„Du bist echt der Beste." erzähle ich glücklich.

„Ach naja, was soll man machen?" erwidert er arrogant grinsend.

„Idiot!" sage ich nur augenverdrehend, jedoch mit einem Lächeln.

Die Mittagspause endet und wir begeben uns in die letzten Schulstunden für den heutigen Tag. Je weniger die Zeit wird, desto unruhiger werde ich. Gott, über was will sie mit mir sprechen? Ich kann mir nichts vorstellen, das sie mir mitteilen möchte!

Die Stunden vergehen nun schneller als gedacht und ehe ich mich versehe, stehen Ash und ich vor dem Schultor und verabschieden uns von einander.

„Ruf mich an, wenn etwas passiert ist oder du reden willst, ja?" Fragend sieht er mich an.

„Mache ich. Ash?" Auffordernd blicke ich ihn an.

„Ja Süße?" Verwundert erwidert er meinen Blick.

„Ich... du weißt das ich dich liebe, oder? Vom ganzen Herzen." sage ich ihm mit zitternder Stimme.

„Natürlich weiß ich das Madi, ich liebe dich auch, ja? Denk immer daran, du kannst dich auf mich verlassen." teilt er mir lächelnd mit und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

„Danke, ich gehe dann mal. Ich melde mich später." erzähle ich ihm nochmal eindringlich.

„Bis dann, Prinzessin!" verabschiedet er sich lächelnd und wendet sich ab.

Ich gehe ebenfalls einige Schritte, bis ich mich nochmal umdrehe und auf Ash zurenne. Ich drehe ihn zu mir um und stelle mich auf Zehenspitzen und gebe ihm einen langen Kuss. Er war im ersten Moment geschockt, als er jedoch erkennt das ich es war zieht er mich enger zu sich und erwidert seufzend.

Zufrieden löse ich mich von ihm und sehe ihn mit einem breiten Lächeln an. „Jetzt kann ich beruhigt nach Hause gehen."

„Mein Mädchen ist immer für Überraschungen offen, finde ich super." sagt er grinsend und fügt noch „Aber jetzt ab nach Hause, ich will dich schnell wieder bei mir haben." hinzu.

Ich gebe ihm noch einen schnellen Wangenkuss und wende mich ab um nach Haus zu sprinten. Im Moment bin ich sogar wieder ganz ruhig und gar nicht mehr nervös. Was Ash für eine Wirkung auf mich hat, faszinierend.

Vor der Haustür angekommen, schließe ich schnell auf, um es hinter mich zu bringen. Meine Mutter wartet schon auf mich im Gang.

„Da bist du ja! Du hattest doch schon vor einer halben Stunde aus." fängt sie auch schon an. „Naja ist jetzt auch egal, komm in die Küche wir wollen mit dir reden."

Wir? Was meint sie damit? Als ich mich in langsamen Schritten der Küche nähere, bleibe ich abrupt stehen. Ich dachte meine Mutter will mit mir reden, wieso zur Hölle sitzt mein Vater am Esstisch?

Ich stolpere ein paar Schritte aus der Küche, bis mein Vater das Sprechen beginnt.

„Madison bitte setz dich doch, wir wollen uns nur unterhalten." fängt er mit einem schuldbewussten Blick an.

Erstarrt stehe ich da und wende mich an meine Mutter. „Wieso ist er hier?"

„Was erwartest du denn? Er ist mein Ehemann und dein Vater, also wirklich stell dich nicht so an." erklärt sie mir verständnislos.

Das hier soll doch ein schlechter Witz sein! Trotzdem setze ich mich an den Tisch und sehe sie mit wütenden Augen abwartend an, es muss anscheinend wichtig sein, wenn sie wieder mit mir reden, dann lasst die Show beginnen.
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Frohen Nikolaus euch allen! Habt ihr heute irgendetwas geplant?🎄🎅🏼❤️

Was ihre Eltern wohl besprechen wollen?👀

Irgendwelche Vermutungen? Schreibt sie gerne in die Kommentare!🙈

Bis im nächsten Kapitel,
See you there, Adios!💛

Searching For LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt