❥ Kapitel 29

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Gestern Abend war wortwörtlich eine Katastrophe. Meine Eltern haben mich förmlich ausgequetscht, warum ich denn so spät gekommen bin. Ich weiß ich sollte dankbar sein, das sie versuchen wieder bessere Eltern zu werden, aber sie haben sich so lange nicht darüber interessiert wo ich war, wieso dann jetzt?

Denken sie, wenn sie mich mit Fürsorge ersticken, verzeihe ich ihnen in der nächsten Sekunde? Vielleicht wollen sie sich auch selbst etwas beweisen, keine Ahnung ehrlich gesagt.

Im Moment habe ich auf gar nichts mehr eine Antwort, obwohl ich beschlossen hatte, das jetzt alles anders wird. Ich bezweifele das alles anders wird, nur weil ich diesen Entschluss getroffen habe. Deshalb heißt es nicht das ich ihn auch einhalten kann, ich gebe zumindest mein Bestes.

Nachdem mich meine Eltern von der Verhörung entlassen haben, bin ich ins Bett gegangen, mit der Ausrede ich wäre zu müde um noch irgendetwas zu machen. Wenn ich so darüber nachdenke, war es eigentlich gar keine Ausrede. Gestern, war mit einer der anstrengendsten Tage in letzter Zeit. Ich konnte gar nicht verarbeiten was gestern alles passiert ist, dabei ist so viel passiert.

Ich denke daran zurück, das Ash mit mir Schluss gemacht hat - wegen eines dämlichen Streits möchte ich anmerken. Die Erinnerung daran treibt mir Tränen in die Augen. Wollte ich nicht etwas an mir ändern? Ich muss ihn einfach vergessen. Gestern an Clary's Grab hatte ich einen Zusammenbruch, wo ich einfach alles was mir im Kopf herumschwebte, erzählt hatte. Nach diesem Tief, kommt ein Hoch und dieses Hoch beginnt heute.

Die letzten Tränen wische ich schnell von meiner Wange und stehe entschlossen auf und mache mich in Ruhe fertig. Währenddessen rede ich mir immer wieder ein, das heute ein guter Tag wird, so lange bis ich es selbst glaube.

Da ich ein bisschen getrödelt habe, habe ich keine Zeit mehr mit meinen Eltern zu frühstücken. Deshalb schnappe ich mir schnell einen Apfel für unterwegs und verabschiede mich von ihnen.

Als ich das Haus verlasse und auf die Uhr sehe, atme ich erleichtert aus, erst 7:30 Uhr. Kein Grund zu hetzen, ich brauche schließlich nur knapp 15 Minuten zur Schule.

Dort angekommen, gebe ich mir innerlich ein High Five, das ich ausnahmsweise nicht zu spät bin. Schon witzig, früher bin ich immer eine Stunde zu früh gewesen und jetzt bin ich gerade so pünktlich, die Zeiten ändern sich.

Ich laufe in langsamen Schritten auf das Schulhaus zu und suche möglicherweise in den Menschenmassen, nach einer bestimmten Person, auch wenn ich es nicht sollte. Er hat mich zwar abserviert, aber ich sorge mich immer noch um ihn. Wahrscheinlich ein großer Fehler, aber was soll ich machen, schließlich vergeht Liebe nicht innerhalb eines Tages.

Leider war er nirgends aufzufinden, weshalb ich mich nach innen begebe zu meinem Spind. Ashley konnte ich auch noch nicht finden, verlassen mich denn im Moment alle? Ich hole die Bücher heraus, die ich für heute brauche und mache mich auf den Weg zu meinem Klassenzimmer. Als ich um die Ecke gehen wollte, bleibe ich wie versteinert stehen.

Ash lehnt lässig am Geländer, aber nicht alleine. Jemand macht sich gerade heftig an ihn ran und man muss nicht lange überlegen wer es ist. Ich weiß nicht was ich gerade am ehesten tun würde. Weinen? Schreien? Beide in die Hölle schicken?

„Du Ashilein, da du dich ja jetzt endlich von diesem hässlichen Etwas getrennt hast—" fängt Steph an, wurde aber von Ash unterbrochen.

„Was? Woher?" Verständnislos sieht er sie an.

„Ach Süßer, hier geht Tratsch schnell rum. Also was sagst du, ich und du? Heute bei mir?" bietet sie mit klimpernden Wimpern an.

„Ich weiß ja nicht auf welchem Stern du lebst, aber bevor ich mit dir etwas anfange, sterbe ich lieber und jetzt verzieh dich." sagt er genervt.

Searching For LoveWhere stories live. Discover now