❥ Kapitel 5

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Enthält gewalttätige Szenen!

Als ich die Tür aufschließe und in das Innere laufe, höre ich erstmal nichts und wollte schon erleichtert ausatmen. Die wütende Stimme meines Vaters lässt mich jedoch augenblicklich zusammenzucken. Bitte nicht.

„Ach hat das Fräulein auch mal das Bedürfnis nach Hause zu kommen? Nicht mal Bescheid sagen kannst du, so habe ich dich nicht erzogen!" schreit er mich auch schon an.

Hinter meinem Vater kann ich im Wohnzimmer auch meine Mutter ausmachen, die mich keines Blickes würdigt. Und plötzlich spüre ich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange. Er hat mich geschlagen... mal wieder.

Es ist jedoch immer wieder aufs Neue eine Überraschung das mein Vater dazu in der Lage ist, wenn ich ihn mit früher vergleichen würde ist er ein ganz anderer Mann. Das hat sich alles schlagartig geändert in dieser einen Nacht... ich hätte das alles verhindern können.

Ich schaue meinen Vater mit einem geschockten Blick an und tränenverströmten Augen, woraufhin er nur wie ein Irrer lacht. Ich muss weg. Ich muss hier sofort weg.

„Sieh dich nur an, so schwach und erbärmlich, deine Schwester war schon immer so viel besser als du. Wärst nur du an ihrer Stelle!" faucht er mich an und macht einen bedrohlichen Schritt auf mich zu.

Ich wollte in mein Zimmer rennen und mich heulend in meinen Bett verkriechen, jedoch macht er mir damit einen Strich durch die Rechnung.

„Nanana, wo willst du denn hin? Wir sind hier noch nicht fertig." flüstert er gefährlich leise und zerdrückt dabei mein Handgelenk, worauf ich aufwimmere.

Ich versuche mich aus seinem Griff zu entziehen, da es höllisch weh tat. Tatsächlich lässt er mich los, nur um daraufhin eine Faust in meinen Magen zu spüren. Erschrocken keuche ich auf und gehe mit einem lauten Knall zu Boden.

Heute ist er anscheinend wieder sehr schlecht gelaunt, wenn ich wieder als lebender Boxsack dienen muss. In solchen Momenten fühle ich mich wie taub, als wäre ich nur eine außenstehende Person... nicht die Betroffene. Manchmal wünsche ich mir, ich würde gar nichts fühlen - aber fühlen ist der einzige Beweis das ich noch nicht tot bin - zumindest innerlich.

An „guten" Tagen werde ich nur angeschrien und auf mein Zimmer geschickt, da ich ihm aus dem Auge gehen soll. Solche Tage sind leider nur selten, das Karma schlägt wohl ein.

Nach gefühlt zehn weiteren Schlägen, Tritten und Beleidigungen, die mich ein wenig Blut spucken lassen und die gehässigen Beleidigungen meines Vaters, meine Schluchzer übertönen, lässt er endlich von mir ab, woraufhin ich die Chance nutze und in mein Zimmer renne, oder eher humpele und mit der Ohnmacht zu kämpfen habe. Mein ganzer Körper schmerzt und ächzt nach Schmerzmitteln.

Mein Herzschlag geht viel zu schnell und meine Atmung nur stockend. Panikattacke - ich habe eine Panikattacke. Ich muss mich beruhigen, ein und ausatmen. Nicht jetzt, jetzt ist ein ganz schlechter Zeitpunkt.

In qualvollen Schritten, hieve ich mich zum Badezimmer und nehme als Erstes etwas gegen die Schmerzen und suche danach etwas, womit ich meine Wunden verarzten kann.

Als ich einen Blick in den Spiegel wage verschlägt es mir fast die Sprache, mein Vater schlägt mich schon öfters aber es hat noch nie so ausgesehen... Oh Gott wie soll ich morgen damit in die Schule?

„Ganz ruhig Madison, keine Panik, alles ist in Ordnung." rede ich mir leise ein, während ich mit zittrigen Händen eine Creme suche.

Hoffentlich kann ich das alles überschminken, denn so kann ich morgen nicht in die Schule. Als ich eine Salbe gegen die Schwellungen auftrage, zucke ich jedes mal zusammen da es so schmerzt. Mit einem Tuch wische ich mir noch vorsichtig über den Mund und entferne das Blut. Kritisch beäuge ich meine Backpfeife und hoffe, das sie morgen nicht zu schlimm aussehen wird.

Nachdem ich fertig bin, räume ich alle Sachen wieder in den Schrank und trotte wieder in mein Zimmer. Eigentlich müsste ich noch etwas essen, aber keine zehn Pferde bringen mich heute nochmal da runter. Also lege ich mich stattdessen ins Bett und gehe schonmal schlafen.

Was ein beschissener Tag, ich sollte nicht überrascht sein aber es ist jedes mal wieder traurig mit anzusehen. Hätte ich doch damals einfach alles anders gemacht, dann wären wir noch eine glückliche Familie.

Clary? Wieso hättest du damals nicht einfach warten können? Ich vermisse meine Schwester so sehr, wieso musst ausgerechnet du tot sein? Ich hätte es verdient!

Mit diesen Gedanken falle ich in einen ungemütlichen Schlaf und hoffe das morgen die Welt besser aussieht.
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Der 1. Einblick in Madison's „wahren" Leben... was sagt ihr?🤭

Vielleicht dachten es sich schon welche aber ihre Schwester ist tot, aber was hat sie damit zu tun?😟

Bleibt weiterhin dabei dann erfahrt ihr es!🙌🏼
Bis dann, Adios!💘

Searching For LoveWhere stories live. Discover now