❥ Kapitel 20

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Gestern Abend ist nicht mehr viel passiert, wir haben beide den Tag ruhig ausklingen lassen. Wir haben noch zusammen gekocht, wo ich herausgefunden habe das Ash ein wahrer Meisterkoch ist, wer hätte das gedacht? Dann haben wir uns eigentlich auch schon für das schlafen gehen fertig gemacht, da leider die Schule ruft.

Im Moment wälze ich mich auf der Matratze unruhig hin und her und stoße einen Schrei aus, meine Albträume sind zurück. Ich hatte schon eine längere Zeit keine mehr, aber genau heute wo Ash bei mir schläft, müssen sie zurück kommen. Hoffentlich hat Ash meinen Schrei nicht gehört, weil sonst stecke ich ziemlich in der Klemme, wie sollte ich das denn erklären?

Anscheinend hat er es gehört, denn er zieht mich fest in seine Arme und flüstert mir beruhigende Worte in das Ohr. Ich habe gar nicht bemerkt, das ich angefangen habe zu weinen als Ash meine Tränen wegwischt. Sobald ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe, versichere ich ihm das alles in Ordnung ist. Jedoch lässt er mir das nicht durchgehen, natürlich es ist ja auch Ash.

„Hey, was ist denn los? Rede mit mir." bittet er mich sanft.

Ich habe zwei Optionen. Ich sage ihm die Wahrheit und er bleibt bei mir oder verlässt mich oder ich sage einfach das ich schlecht geträumt hätte. Ash und ich hatten aber ausgemacht keine Lügen mehr - verdammt.

Eigentlich könnte ich ihm die Wahrheit erzählen, er liebt mich ja schließlich, oder? Okay scheiß drauf, ich gehe das Risiko ein, ich will schließlich auch von ihm wissen, was bei ihm los ist.

Ich hole zitternd Luft und räuspere mich und sage schließlich zögernd „Ich habe von meiner Schwester geträumt."

Ash will zu einer Antwort ansetzen, jedoch unterbreche ich ihn schnell „Bevor du irgendetwas sagst, bitte hör mir bis zum Ende zu. Wenn du danach nichts mehr mit mir zu tun haben willst, würde ich das vollkommen verstehen!"

„Ich sage es noch so oft, bis du es glaubst. Ich lasse dich nicht mehr alleine, du bist nicht mehr alleine." redet er mir ein.

Nicht gerade überzeugt von diesem Satz fange ich an. „Ich habe meine Schwester umgebracht."

Verwundert sehe ich Ash an, er zeigt keine Reaktion. Okay, vielleicht hätte ich anders anfangen sollen, das war eventuell etwas hart ausgedrückt.

„E-es war letztes Jahr, meine Schwester Clary war auf dieser Party. Ich bin nicht mit, weil ich keine Lust hatte. Gott, wäre ich doch einfach einmal mitgegangen!" rege ich mich über mich selbst auf.

Ash streichelt sanft meinen Rücken und fragt was dann passiert ist. Ich bin verwundert, er sieht mich nicht angeekelt oder verachtend an. Noch nicht, denke ich mir.

„Mitten in der Nacht hat anscheinend mein Handy geklingelt, meine Schwester hat angerufen. Sie war zu betrunken um zu fahren deshalb sollte ich sie abholen, aber ich habe den Anruf nicht gehört... mein verdammter Ton war aus." lache ich verbittert auf.

Ash sieht mich traurig an und meint „Madi, du musst nicht weiterreden wenn du nicht kannst."

Ich sehe ihn nur an und erzähle einfach weiter. „Schon okay. Meine Schwester hat anscheinend beschlossen, da ich nicht erreichbar war, das sie alleine heimläuft."

Kurz schließe ich meine Augen, da die Erinnerungen an die Nacht wieder hochkommen. Ein Schluchzer entfährt mir, ich hätte alles verhindern können.

„Sie wollte eine Kreuzung überqueren, aber s-sie hat das Auto nicht gesehen, das rasend auf sie zukam." erzähle ich mit bebender Stimme. „Das Auto hat sie ü-überfahren, sie starb noch an der Unfallstelle."

„Madison, sieh mich an." meint er ernst.

Ich sehe ihn mit tränenverströmten Augen an und realisiere erst jetzt was ich ihm gesagt hatte. Oh Gott, er wird mich verlassen. Wieso konnte ich nicht einfach meinen Mund halten?

„Du hast deine Schwester nicht umgebracht." sagt er ruhig.

„Hast du nicht gehört was ich gerade erzählt habe? Wäre ich an mein beschissenes Handy gegangen, würde sie jetzt noch leben! Sie wäre jetzt glücklich am College oder wo auch immer! Ich habe ihr all das genommen. Ich hätte gleich mit sterben sollen, für meine Inkompetenz mein Handy auf laut zu haben." antworte ich aufgebracht.

„Madi—" wollte Ash anfangen, jedoch unterbreche ich ihn.

„Nichts Madi! Ich alleine bin wegen ihren Tod verantwortlich, genau deswegen schlägt mein Vater mich auch. Er hasst mich dafür, das sein Liebling tot ist und ich stattdessen lebe. Und ganz ehrlich? Ich kann es ihm nicht einmal verübeln, er hat recht. Ich bin eine Enttäuschung und hätte tot sein sollen, nicht meine Schwester! Sie war so viel besser als ich und ich habe sie im Stich gelassen. Ich bin eine Mörderin!" rattere ich wütend herunter.

„Okay, du hörst mir jetzt ganz genau zu. Du bist nicht Schuld an den Tod deiner Schwester! Der Fahrer, wo sie angefahren hat ist Schuld. Das du dein Handy nicht gehört hast, kann jedem passieren. Außerdem hätte sie selbst wissen sollen, das wenn sie dicht ist, sie nicht alleine einfach rumlaufen sollte. Selbst wenn du den Anruf gehört hättest, vielleicht wäre der Unfall trotzdem passiert? Außerdem wieso haben deine Eltern sie nicht abgeholt? Stell dir vor, wenn deine Eltern sie abgeholt hätten, vielleicht wären dann alles drei in den Unfall geraten? Du weißt es nicht, bitte hör auf dich für etwas zu beschuldigen für das du nichts kannst, deine Schwester hätte das auch nicht gewollt. Du hast nichts falsch gemacht. Verstanden?" Fragend sieht er mich an.

„A-aber—" wollte ich widersprechen.

„Nein Süße, kein aber." meint er mitleidig lächelnd.

Mit Tränen in den Augen, schmeiße ich mich in die Arme von Ash und gebe ein ersticktes „Danke" von mir.

„Ich habe doch gesagt, das du mich nicht mehr verscheuchen kannst. Und weißt du warum? Weil ich dich liebe, zusammen schaffen wir alles, okay?" fragt er mich sanft.

Immer noch in seinen Armen liegend, nicke ich und sage „Ich liebe dich auch, Ash. So sehr."
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Jetzt weis Ash auch wirklich ALLES😶

Was sagt ihr zu Clary's Tod? Ist Madi Schuld?👀

Madison's Geheimnis wissen wir jetzt, aber was ist mit Ash? Was verbirgt er?😟

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen☺️
Bis im nächsten, Adios!💜

Searching For LoveWhere stories live. Discover now