❥ Kapitel 11

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Normale Menschen fangen ihren Samstagmorgen mit einem Frühstück mit den Eltern an oder schlafen nach einer langen Woche aus. Ich hingegen lag die ganze Nacht wach, weil ich nicht schlafen konnte, da meine alten und neuen Wunden extrem weh tun.

Genau, neue Wunden. Mein Vater war leider gar nicht erfreut über das Ungezogene was ich gestern gemacht hatte. Dabei weiß er noch nicht einmal, was ich den ganzen Tag gemacht habe, sondern hat wahrscheinlich nur gesehen, was er sehen wollte.

Auf dem Weg in das Badezimmer schnappe ich mir irgendwelche frischen Klamotten und gehe erstmal duschen. In der Dusche, lasse ich mir ausreichend Zeit um die restlichen Blutreste sanft wegzuspülen und meine Knochen mit dem warmen Wasser etwas entspannen zu lassen. Als ich fertig bin, trete ich vor den Spiegel und sehe meinen Körper an.

Der blaue Fleck auf meinem Bauch ist durch gestern noch größer geworden. Die anderen Verletzungen fangen langsam an zu verheilen - außer die Backpfeife. Dadurch das er gestern mit der Faust nochmal fest zugeschlagen hat, hat es sogar geblutet und sieht grauenvoll aus. Wie scheußlich ich doch aussehe, ich verspotte mich selbst bei dem Anblick. Ich ziehe mich vorsichtig an und verarzte meine Verletzungen und gehe daraufhin in mein Zimmer zurück.

Es verletzt mich, das Ash gestern einfach so abgehauen ist. Er hat mir doch schließlich auch nicht erzählt, was mit seinen Eltern ist. Wenn ich so überlege, weiß ich eigentlich überhaupt nichts über ihn. Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht habe ich es nicht verdient einen Freund zu haben, nachdem was ich getan habe.

Das Schlimmste ist, das Ash jetzt weiß, das ich misshandelt werde. Gut, wissen nicht, aber er kann es sich denken nach gestern. Wenn man vom Teufel spricht, leuchtet mein Handy auch schon auf.

Ash, 10:55 Uhr: Das mit gestern tut mir leid.

Ash, 10:56 Uhr: Ich war nur so wütend wegen deinem Vater und das mit dem Schlagen ist mir so rausgerutscht. Wenn du sagst, das er es nicht tut, dann vertraue ich dir.

Ash, 10:58 Uhr: Ich hätte anders reagieren oder bei dir bleiben sollen, stattdessen bin ich wie ein Idiot weggerannt. Du weißt gar nicht, wie ich mich darüber ärgere.

Ash, 11:00 Uhr: Bitte verzeih mir, Madi. Ich mache es auch wieder gut.

Darauf antworte ich jetzt nichts, diese Entschuldigung ist wie bei Ash und meiner ersten Begegnung. Sie bringt uns beiden nichts - vor allem mir nicht. Es ist passiert, man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Da ich mich nicht weiter mit ihm beschäftigen möchte, habe ich beschlossen in die Stadt zu gehen und in der Pizzeria von gestern etwas essen zu gehen. Eine Pizza ist genau das was ich jetzt brauche.

Schnell mache ich mich fertig und renne in zügigen Schritten aus dem Haus. Langsam laufe ich die Straße entlang, um in die Stadt zu gelangen. Die Sonne strahlt mir herrlich in das Gesicht, worauf sich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet. Als ich bei einer Kreuzung abbiegen muss, laufe ich direkt in jemanden rein. Ich wollte schon schnell ‚Entschuldigung' sagen, mache aber direkt wieder meinen Mund zu, sobald ich sehe wer vor mir steht.

Das kann doch nicht wahr sein, keine fünf Minuten hat man seine Ruhe. Obwohl, wann habe ich schon einmal meine Ruhe? Augenverdrehend will ich einfach weiterlaufen, jedoch hält er mich am Handgelenk fest.

„Au, verdammt lass los!" zische ich ihn an und reibe mir meine Hand.

„Scheiße. Oh Gott, tut mir leid." stammelt er hektisch und sieht mich geschockt an.

„Lass deine Entschuldigung stecken, bringt uns beiden nichts." äffe ich ihn nach.

Kurz sieht er mich mitfühlend an - ein bisschen zu lange für meinen Geschmack - bis er mich fragt, wie es mir geht. Daraufhin fange ich an wie hysterisch zu lachen. Ist das sein beschissener Ernst? Er sieht mich traurig an und wollte mich in eine Umarmung ziehen, worauf ich ihm gekonnt ausweiche.

„Keine Ahnung Ash, was denkst du denn?" frage ich ihn gespielt unwissend.

„Lass das Madi, ich weiß ich habe gestern Scheiße gebaut." sagt er verzweifelt.

„Nein echt? Hast du?" hake ich nach.

„Hat er dich gestern nochmal angerührt?" fragt er mich ernst.

„Ich weiß nicht wovon du redest, außerdem dachte ich du ‚vertraust' mir." erwidere ich kalt.

„Gott Madison, denkst du ich verurteile dich dafür? Was auch immer du denkst, hör auf damit. Du bist sicher bei mir. Du kannst mir vertrauen." meint er eindringlich.

Auf diese Aussage bleibe ich stumm und sehe ihn nur mit leeren Augen an. Wie kann es sein, das ich vor einer Minute noch sauer auf ihn war und ihm jetzt am liebsten direkt um den Hals fallen würde? Wie macht er das?

„Auf jeden Fall lasse ich dich nicht wieder in das Haus zurück, du kommst jetzt erstmal mit zu mir." beschließt er.

„Okay, warte was?" antworte ich erschrocken.

Seine Antwort ist, das er leicht lächelt und meinen Arm vorsichtig greift und mich mitzieht. Ich sehe ihn immer noch wie ein Fragezeichen an und realisiere nicht was gerade passiert ist. Tja, ich würde mal sagen in die Stadt gehen ist gestrichen - super.
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Langsam kommt Madi's Geheimnis ans Licht🤭

Ash lädt Madison zu sich ein... interessant😋

Was die beiden bei ihm machen seht ihr dann im nächsten Kapitel ;)

Ich sehe euch da wieder, Adios!💜

OMG! 1000 Reads?🥺 Ich hätte nicht mal gedacht das 10 Leute meine Story lesen😟
Ich liebe jeden einzelnen der das hier liest! You're the best❤️

Searching For LoveWhere stories live. Discover now