❥ Kapitel 25

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Ein lautes Klingen lässt mich aus meinem unruhigen Schlaf schrecken, der Auslöser war natürlich mein wunderbarer Wecker. Ich habe tatsächlich meinen Wecker über eine Stunde später als sonst gestellt, warum fragt man sich? Nun da meine Eltern meinten sie wollen sich bessern, dachte ich das ich vielleicht auch etwas dazu beitragen sollte, indem ich ihnen nicht mehr aus dem Weg gehe.

Die Stunde wo ich länger geschlafen hatte, habe ich dringend gebraucht, denn ich konnte gestern eine Ewigkeit nicht richtig einschlafen. Wie wird Ash sich mir jetzt gegenüber verhalten? Ich wollte überhaupt keinen Streit anzetteln, sondern nur reden, was offensichtlich nicht so gut geklappt hat. Aber ich bin positiv, das wir das wieder hinkriegen, ein kleiner Streit kommt in einer Beziehung schon mal vor, oder?

Ein Klopfen an meiner Tür, lässt mich zusammenzucken. Leise wurde sie geöffnet und meine Mutter kommt zum Vorschein.

„Hey. Guten Morgen." begrüßt sie mich mit einem zögerlichen Lächeln.

Verwirrt sehe ich sie an. „Ähm ja, Morgen?"

„Ich wollte dir nur sagen, das ich Frühstück mache und wir uns freuen würden, wenn du dich zu uns setzt." teilt sie mir hoffnungsvoll mit.

Frühstück? Wann hat sie das letzte Mal Frühstück gemacht? Definitiv schon eine wirklich lange Zeit her.

„Ich mache mich noch schnell fertig, dann komme ich." antworte ich ihr mit einem leichten Lächeln, ich will nicht undankbar erscheinen.

„Super, dann bis gleich!" sagt sie begeistert und geht wieder.

Ich sehe kurz zu meinem Wecker - 6:45 Uhr. Wo ist denn bitte die Zeit hin? Unmotiviert stehe ich auf und gehe in mein Badezimmer, um meine Morgenroutine durchzuführen. Meine Haare mache ich zu einem unordentlichen Knoten zusammen und mein Outfit besteht aus einer schwarzen Jeans und einem grünen Kapuzenpullover. Meine Kleidung widerspiegelt meine Laune, deprimiert und traurig oder einfach gesagt „Lasst mich alle in Ruhe".

Mit einem letzten Blick in den Spiegel, schnappe ich mir meine Schultasche und gehe in schleppenden Schritten nach unten. Vor der Küche stehend, atme ich nochmal tief ein und betrete sie unsicher. Meine Mutter schenkt sich gerade Kaffee ein und mein Vater liest die Zeitung von heute. Der Anblick ist so natürlich, das es schon wieder ungewohnt ist. Ich meine, wann haben wir das letzte Mal als Familie zusammen gefrühstückt? Ich würde sagen vor einem Jahr.

Da ich immer noch im Türrahmen stehe und das Geschehen betrachte, sieht meine Mutter auf und entdeckt mich lächelnd.

„Hey! Da bist du ja, komm setz dich. Möchtest du auch einen Kaffee?" Fragend sieht sie mich an.

Perplex blicke ich sie an und nicke schließlich. „Ja gerne, danke."

Mein Vater legt die Zeitung weg und wendet sich nun auch seinem Frühstück und mir zu.

„Hast du gut geschlafen?" fragt mein Vater interessiert.

Oh man, die Situation ist so komisch. Jedoch antworte ich „Ja ganz gut, danke der Nachfrage."

Er lächelt mich an und trinkt einen Schluck von seinem Orangensaft, da er Kaffee hasst. Fast hätte ich gelächelt, weil sich alles wie gewohnt anfühlt, als wären wir eine ganz normale Familie die frühstückt. Trotzdem bin ich noch skeptisch, was das Ganze hier angeht.

Meine Mutter bringt mir meinen Kaffee, den ich lächelnd entgegennehme und setzt sich dann auf ihren Platz. Die Beiden sitzen einfach da und essen ihr Frühstück und ich? Ich sitze da und sehe sie mit zusammengekniffenen Augen an, worauf sie mich skeptisch ansehen.

„Alles okay, Madi?" fragt meine Mutter besorgt.

„Ich weiß nicht. Das wir hier sitzen ist etwas surreal oder ungewohnt." Den letzten Teil nuschele ich eher leise zu mir.

Meine Eltern tauschen einen Blick aus, bis mein Vater das Wort ergreift.

„Wir wissen das du uns gegenüber noch skeptisch bist, vor allem bei mir." fängt er an zu erzählen. „Aber nachdem dein Freund mir diese Ansage gemacht hat, hat in meinem Kopf irgendetwas Klick gemacht. Ich bin darauf eine Weile draußen spazieren gegangen, um über alles nachzudenken. Als ich wieder zu Hause war, bin ich direkt zu deiner Mutter und habe mit ihr darüber gesprochen. Naja und den Rest haben wir dir ja schon erzählt. Fazit von der ganzen Geschichte, du brauchst uns gegenüber nicht mehr skeptisch zu sein, du kannst uns wieder vertrauen. Wir wissen das das letzte Jahr die Hölle für dich war und das du Zeit brauchst, die wir dir geben. Unser Wunsch ist es einfach wieder eine Familie zu werden." sagt er am Schluss lächelnd.

Ich sehe die Beiden überrascht an, nun was soll ich darauf jetzt antworten? Anscheinend meinen sie es wirklich ernst, einen Versuch ist es wert, oder?

Sie sehen mich abwartend an, jedoch möchte ich sie noch etwas länger auf die Folter spannen. Deshalb greife ich nach meinem Kaffee und trinke erstmal einen großzügigen Schluck. Sie sehen mich nervös und ungeduldig an, worauf ich das Grinsen anfange.

Nach einem Räuspern fange ich mit einem „Nun..." an und sehe sie beide an. „Da ihr das hoffentlich ernst meint, können wir einen Neuanfang versuchen und wieder eine normale Familie werden." erzähle ich schließlich.

Meine Mutter steht von ihrem Stuhl auf, um mich zu umarmen „Oh Madi, danke danke danke."

„Danke Spätzchen, das bedeutet uns wirklich viel, vor allem mir." lächelt mein Vater mich an.

„Aber wie ihr schon gesagt habt, ich brauche Zeit. Ihr müsst mir euer Vertrauen wieder beweisen." sage ich noch ernst.

„Du kriegst alle Zeit der Welt und wir werden dir beweisen, das wir die Eltern sind, die sich eine Tochter wünscht." erwidert meine Mutter.

Ich nicke darauf lächelnd und wir verbringen das ganze Frühstück damit, Gesprächsstoff wieder aufzuholen. Ich habe sogar ein paar Mal gelacht, es war ein schöner Morgen mit der Familie.

Mein Vater sieht auf die Uhr und reißt erschrocken die Augen auf. „Oh je Madi, es ist 7:45 Uhr! Beeil dich lieber, sonst kommst du zu spät, genau wie wir Schatz." Den letzten Teil sagt er zu meiner Mutter.

Ich springe förmlich von meinem Stuhl und mache mich fertig, doch bevor ich gehe, drehe ich mich nochmal zu den beiden und verabschiede mich mit „Bis heute Abend, das Frühstück war toll."

Mein Vater erwidert „Bis dann Spätzchen... wir lieben dich."

Lächelnd verlasse ich das Haus und renne, wie des Öfteren in letzter Zeit, zur Schule in Höchstgeschwindigkeit.

Ash hat mir keine Nachricht geschrieben, das wir uns vor der Schule treffen. Zugegeben mein Herz hat einen kleinen Knacks gemacht, als ich das gesehen habe. Aber ich bleibe positiv, es war nur ein kleiner dummer Streit.

Vor der Schule angekommen, sehe ich mich schnell um, realisiere aber schnell das schon alle in ihren Klassen sind. Meine Uhr bestätigt meinen Verdacht, kurz nach acht Uhr. Hoffentlich ist Ash schon drinnen, damit ich ihn nach dem Unterricht abfangen kann.

Fluchend sprinte ich in das Gebäude, um nicht noch mehr Ärger zu bekommen. Von dieser Kleinigkeit, lasse ich mir den Tag nicht versauen. Der Tag hat gut angefangen und so wird er auch enden, hoffe ich zumindest.
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Was sagt ihr zu der Versöhnung? Würdet ihr den Eltern auch verzeihen?😯

Hoffentlich kriegt Madi das mit Ash wieder hin🙊

Lest weiter um es zu erfahren😇
Habt einen schönen Tag, Adios!🤎

Searching For LoveWhere stories live. Discover now