❥ Kapitel 12

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Ich bin nervös, aber auch aufgeregt. So könnte man gerade meinen jetzigen Zustand beschreiben. Eine Frage schwirrt mir im Kopf herum, auf dem Weg zu Ash. Wieso können wir jetzt zu ihm und gestern nicht? Zu sehr in Gedanken vertieft, habe ich nicht mal mitbekommen das wir schon bei ihm sind. Oh Gott, ich lerne jetzt seine Eltern kennen. Ich hätte mich doch ein bisschen hübscher anziehen sollen. Ob sie mich wohl mögen werden?

Ash holt seinen Schlüssel raus und öffnet die Tür. Die Wohnung war im zweiten Stock, deshalb mussten wir erstmal die Treppen hoch laufen - die Begeisterung hört man hoffentlich. Als wir kurz darauf in der Wohnung ankommen, sehe ich mich erstmal um.

Es ist eine schöne Wohnung. Hübsch eingerichtet, helle Farben und es sieht alles sehr gemütlich aus, aber für eine ganze Familie viel zu klein. Wie leben denn hier bitte drei Personen? Sind seine Eltern überhaupt da?

„Es ist wunderbar hier. Ich möchte echt nicht unhöflich rüberkommen, aber ist die Wohnung für dich und deine Eltern nicht ein bisschen zu klein?" frage ich vorsichtig.

„Ich lebe hier alleine." sagt er knapp.

„Was? Und wo wohnen deine Eltern?" frage ich verwirrt über die Situation.

„Wir sind nicht wegen mir hier. Willst du etwas trinken?" antwortet er ausweichend.

„Verdammt Ash! Du kannst nicht verlangen das ich dir meine halbe Lebensgeschichte erzähle, du hingegen mir gar nichts über dich erzählst. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, aber du solltest wissen das ich für dich da bin und du mit mir reden kannst. Du kannst nicht alles in dich hineinfressen." flüstere ich zum Schluss hin leiser.

„Ich habe doch schon gesagt, das es kompliziert ist." entgegnet er gereizt.

„Ach schön und bei mir ist es einfach oder was?" rufe ich inzwischen mit Tränen in den Augen.

„Nein Madi, ach scheiße so habe ich das nicht gemeint." entgegnet er schuldbewusst und fährt sich müde über das Gesicht.

„Neuerdings sagst du öfter Dinge, die du angeblich nicht so meinst." rede ich eher zu mir, als zu ihm.

„Es tut mir leid, bitte glaube mir." fleht er mich an.

„Dann lass mich Teil von deinem Leben sein. Wie sollen wir Freunde oder was auch immer sein, wenn du mir nicht einmal erzählst wo deine Eltern sind?" erwidere ich verzweifelt.

Es ist nicht so einfach, okay?" brüllt er und schluchzt daraufhin.

Oh nein. Er weint, nur weil ich ihn wieder bedrängen musste. Schnell laufe ich zu ihm und nehme ihn in die Arme. Anscheinend ist sein Familienproblem größer als gedacht. Er tut mir so leid, so verletzlich wie jetzt habe ich ihn noch nie gesehen. Schluchzend schlingt er seine Arme um meinen Hals, als wäre ich die einzige Stütze die er gerade hat.

„Vergib mir Madi, ich kann es dir noch nicht sagen. Nicht heute. Ich bin noch nicht soweit." weint er leise in meine Halsbeuge.

„Hey. Hey, es ist okay. Du brauchst es mir nicht heute erzählen, ja? Ich möchte dir nur helfen, du musst das nicht alleine durchstehen." versuche ich ihn lächelnd einzureden.

Er sieht mich mit glasigen Augen an und nickt langsam. Ich gehe mit ihm in das Wohnzimmer und sage ihm er soll sich hinsetzen und warten, bis ich wieder komme. In der Küche mache ich uns beiden einen Tee und bestelle Pizza. Mit den Tee in den Händen gehe ich in das Wohnzimmer zurück und gebe einen davon Ash. Er nimmt ihn dankend an und sieht dann verlegen in die Tasse.

„Ich habe uns Pizza bestellt, ich hoffe das ist okay für dich?" Ich sehe ihn fragend an.

„Klingt gut, danke." murmelt er leise.

„Kein Problem, habe ich gerne gemacht." sage ich grinsend, in der Hoffnung ihn zum Lächeln zu bringen.

Ash hebt seine Mundwinkel für einen kurzen Moment, lässt sie dann jedoch wieder sinken. Immerhin hat er kurz gelächelt.

„Tut mir leid wegen vorhin nochmal, ich wollte nicht wie ein Baby losheulen. Du denkst jetzt bestimmt ich bin voll die Memme und heule nur wie ein Feigling rum." redet er leise los.

„Ash, sag sowas nicht. Du musst dich niemals für so etwas entschuldigen, nicht bei mir. Ich finde es schön wenn du mir deine Gefühle zeigst." erzähle ich ihm eindringlich.

Er sieht mir daraufhin intensiv in die Augen, als ob er darin etwas suchen würde, wendet sich dann jedoch wieder seinem Tee zu. Was er gerade wohl denkt?

Daraufhin setze ich mich neben ihn und wir gucken in der Zeit, wo wir auf die Pizza warten ein bisschen fernsehen. Wo ich jedoch denke, das keiner von uns beiden wirklich zuhört.

Ich habe so viele Fragen an ihn, aber wenn er schon jetzt zusammenbricht ist es wohl schlimmer als gedacht. Was kann ihn nur so verletzt haben?
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Heute ein bisschen emotionaler🤧

Was wohl mit Ash's Eltern ist?🤔

Im nächsten Kapitel wird's spannender😏

Wir sehen uns da! Adios💛

Searching For LoveOnde histórias criam vida. Descubra agora