Misstrauisch

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Trotz des wunderschönen Wetters und der frischen Morgenluft in Seoul, war ich trotzdem total benommen. Ich hatte ständig diesen schrecklichen Albtraum im Kopf und egal was ich versuchte, egal ob ich Musik hörte oder mich einfach nur auf das Gehen konzentrierte, dieser Albtraum verfolgte mich überall hin. Ich konnte einfach an nichts Anderes mehr denken.

Mein Körper zitterte den ganzen Weg bis hin zur Uni, ich war während den Kursen äußerst unruhig und konnte mich kaum noch auf den Unterricht konzentrieren. Nicht einmal das Aufschreiben meines Albtraumes in mein Notizbuch, konnte mich danach beruhigen. Stattdessen verfiel ich noch mehr in meine Gedanken und stellte mir selber unzählige Fragen, die ich gar nicht beantworten konnte. Kaum hatte ich die Frage, „Wer ist dieser Junge in der grünen Jacke“ gelöst, häuften sich nun noch mehr Fragen an. Wer war dieser andere Junge? Er war doch derjenige, der ebenfalls am Unfallort war. Er hatte meinen Unfall gesehen. Was für Tabletten gab mir Dr. Kim damals? An diese konnte ich mich gar nicht erinnern. Als ich im Krankenhaus war, bekam ich doch nur eine Schmerztablette am Tag und nicht mehr. Diese Benzodia Tablette war mir völlig unbekannt. Ich war wirklich verwirrt. So sehr ich auch versuchte mich an meinen Krankenhausaufenthalt zu erinnern, konnte ich mich aber nicht an solche Tabletten erinnern.

So langsam machte mich das alles irgendwie stutzig und ich packte deshalb unauffällig mein Handy aus der Tasche und googelte nach einer Tablette namens Benzodia. Sobald ich die ersten sechs Buchstaben hineintippte, tauchten Vorschläge auf. Benzodiazepine. Neugierig öffnete ich eine Seite mit der Definition von Benzodiazepine und was ich dann sah, brachte mich zum Stocken.

POV Mark

Seit Tagen konnte ich nicht mehr ruhig schlafen. Aber ganz und gar nicht im negativen Sinne. Ich konnte wegen Lin kaum noch ein Auge zu machen. Ich war so glücklich, sie wieder zu haben. Nach ganzen vierzehn Jahren traf ich tatsächlich per Zufall auf meine beste Freundin von damals. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Ich hatte sie als Kind verloren und fand sie als Erwachsener wieder. Sie war zu einem wunderschönen Mädchen, nein, zu einer wunderschönen Frau herangewachsen. War das nicht unglaublich? Mit sieben hatte ich sie das letzte Mal gesehen und mit 21 fand ich sie wieder.

„Hey, was ist denn in letzter Zeit mir dir los? Du lächelst ja ununterbrochen. Wirkt schon fast gruselig.“, murmelte Jackson, als er ins Zimmer kam und sich in sein Bett legte. Er stütze sich mit den Ellenbogen ab und sah mich fragend an. Ich hatte meine Arme hinter dem Kopf verschränkt und sah glücklich an die Decke. „Mark?“, fragte er erneut. Ich lächelte ihn an. „Was?“ Jackson zog seine Augenbrauen hoch. „Bist du verliebt oder was?“, fragte er veräppelnd und kicherte. Ich ließ einen großen Seufzer aus. „Naja, kann man so sagen.“, murmelte ich verliebt. Jackson schüttelte überrascht seinen Kopf und hatte seine Augen weit Aufgerissen. „W…was? Verarscht du mich?“, fragte er verblüfft. Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, ich…“, sagte ich mit einem Lächeln und machte eine kurze Pause. „Ich habe mich wirklich verliebt.“, seufzte ich glücklich. In Windeseile sprang Jackson auf und setzte sich sofort neben mich auf das Bett. Er sah mich ungläubig an. „Meinst du es ernst?“ Ich nickte auf seine Frage und setzte mich dann aufrecht auf. „Kannst du dich noch an das Bild erinnern, welches ich dir beim Aufräumen gezeigt habe?“, fragte ich ihn. Er nickte nachdenklich. Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. „Das Mädchen neben mir…“ Ich hielt kurz inne. „Das ist Lin.“ Jackson weitete seinen Mund verblüfft und sah mich sprachlos an. Er blinzelte verwirrt mit den Augen und es dauerte eine Weile, bis er ein Wort aus dem Mund bekam. „D..diese Lin?“, fragte er stotternd. „Ja, diese Lin.“

POV ENDE

Ich war so schockiert, dass ich fast ausflippte. Dr. Kim gab mir damals tatsächlich Tabletten, die mein Erinnerungsvermögen für eine Weile ausschaltete und ich mich deshalb an diesen Moment nicht erinnern konnte. Obwohl ich keine Beweise hatte, sagte mir mein Innerstes, dass mit Dr. Kim irgendetwas nicht stimmte. Weshalb sollte er mir sonst solche Tabletten verabreicht haben? Nach langem Überlegen fiel mir nur ein sinnvoller Grund ein. Ich hatte doch meine Krankenakte durchgelesen und er riss sie mir völlig erschrocken aus der Hand, so als ob ich sie nicht lesen durfte. Als ob es mir verboten war, zu erfahren, was mit mir geschehen war. Ich las also meine Krankenakte und kurz darauf brachte er mir die Tablette um diese Erinnerung aus meinem Gedächtnis zu löschen.

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now