Der Countdown läuft

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POV Unbekannt

Endlich war es Freitag. Ich war so aufgeregt, man konnte es nicht glauben. Es waren zwar noch ein paar Stunden hin, bis ich zum Flughafen musste, aber so  wie ich drauf war, konnten sie nur schnell vergehen. Außerdem musste ich sowieso noch meinen Koffer fertig packen. „Zahnbürste…Zahncreme…hmmm.“ Ich schrieb mir sogar eine Liste, um sicher sein zu können, dass ich alles einpackte. Ich war schon immer ein Chaot und das konnte man eindeutig erkennen, so wie ich meinen Koffer gepackt hatte.  Aber man musste mir schon lassen, obwohl ich so ein Chaot war, hatte ich trotzdem noch eine Ordnung – auf meiner Art und Weise. Ich hakte Eines nach dem Anderen auf meiner Liste ab. Das Einzige was mir noch fehlte war ein Blumenstrauß für sie, aber den wollte ich erst kaufen, sobald ich in Seoul angekommen war.

POV ENDE

„Guten Morgen!“ Sophie kam überaus fröhlich angerannt und umarmte mich fest. „Ich weiß, ich weiß, heute ist das Konzert, aber bitte bring mich nicht gleich um.“ Das Mädchen drückte mich schon so fest, dass ich nach Luft ringen musste. Sofort ließ sie mich los und lächelte mich an. Es wurde ja schon fast unheimlich. Bevor ich wieder von Got7 und dem Konzert vollgelabert wurde, wünschte ich ihr alles Gute zum Geburtstag. „Dein Geschenk bekommst du erst nach dem Konzert.“, meinte ich sekkierend und stupste sie. Wie ein kleiner Welpe sah sie mich mit ihren kastanienbraunen Knopfaugen an und nickte. „Kaum zu glauben, dass du jetzt 21 bist.“ Sie nickte. „Ich kann’s auch nicht glauben.“

Wir gingen weiter und unterhielten uns. Da ich gestern nicht dazu kam, ihr von meinem Wiedersehen mit Jackson und Mark zu berichten, musste ich es ihr nun jetzt sagen. „Du Sophie, ich muss dir noch was beichten.“, sagte ich nervös. „Was denn?“ Ich holte tief Luft. „Ich hab gestern schon wieder Jackson und Mark getroffen!“, kam es wie aus der Pistole aus mir geschossen. „Äh? Schon wieder?! Sag mal, stalkst du sie oder wie?“, fragte sie geschockt. „Nein! Ich doch nicht! Ich war gestern noch einkaufen und auf dem Heimweg muss ich ja beim JYP Gebäude vorbei…du weißt schon…“ Sie nickte. „Trotzdem, wie kann das sein, dass du, du als Nicht-Got7-Fan,  immer auf die Zwei triffst? So viel Glück kann doch kein Mensch haben.“, sagte sie verblüfft. Ich schüttelte entsetzt den Kopf und murmelte:  „Das ist kein Glück…Ich bin ja selber genervt, dass ich immer auf sie treffe.“ „Aber hallo, hallo…sag sowas nicht vor einem Got7 Fan, hast du gehört? Sonst kannst du dich auf was gefasst machen.“, sagte sie lachend und klopfte mir auf die Schulter. „Ihr seid doch alle verrückt.“

Wir kamen in der Uni an. „Hey, da ist Gona.“, flüsterte Sophie. Ich seufzte. „Was wetten wir bekommen gleich Besuch.“ „Ganz sicher.“, antwortete sie nickend. Wir beide waren jetzt schon genervt von Gona und das obwohl sie uns noch gar nicht gesehen hatte. Wir gingen leise an ihr vorbei und als hätte sie einen Bewegungsmelder in ihr, drehte sie sich um und rief uns nach. „Hey, bleibt mal stehen.“ „Was hab ich gesagt?“, flüsterte ich meiner besten Freundin zu. Wir drehten uns um. Gona stand direkt vor uns. „Lin, hab ich dir nicht gesagt, dass du die Finger von ihm lassen sollst?“, fragte das arrogante Mädchen. Ich lächelte. „Ja, das hast du.“ Sie lächelte zurück. „Und wieso hörst du nicht auf mich?“ Ich verschränkte meine Arme und fragte provozierend zurück: „Ein Problem damit?“ Sie sah mich verhasst an. Dieses Mal wollte ich mich nicht mehr von dieser bescheuerten Diva unterkriegen lassen. Ich hatte genug von ihr. „Gut, du hast es so gewollt. An deiner Stelle würde ich nun aufpassen. Wenn ich verärgert bin, ist das kein Zuckerschlecken mit mir.“ Ich lachte laut. „Das Lachen wird dir noch vergehen, glaub mir.“ Sie lächelte unverschämt, kehrte uns dann den Rücken und ging.

„Woher weiß sie, dass ich Jackson getroffen hatte?“, fragte ich Sophie stutzig. Sie zuckte die Schultern. „Keine Ahnung…aber Lin, bitte pass auf. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie das ernst gemeint hat.“, meinte Sophie besorgt. Ich starrte nachdenklich ins Leere. „Ganz ehrlich, das glaub ich auch.“

Wie schnell Stunden vergehen konnten, wenn man sich für das Fach interessierte. Nachdem die Kurse zu Ende waren traf ich auf Sophie und wir gingen gemeinsam zu mir nach Hause. In wenigen Stunden war das Konzert, deshalb machten wir uns noch hübsch. Genauer gesagt, Sophie machte sich hübsch.

POV Mark

Seit zwei Stunden waren wir schon fleißig am Proben. Die Tanzschritte mussten perfekt einstudiert werden, die Stimme musste passen, der Verlauf des Konzertes musste bis aufs kleinste Detail geplant sein. Obwohl es noch vier Stunden bis zum Konzert waren, waren alle gestresst. Die Stylistinnen hetzten mit ihren Schminkkoffern hin und her. Die Crew, die für die Bühneneffekte zuständig waren, schrien kreuz und quer durch die Halle. Selbst unser Manager war nur am Herumlaufen und Telefonieren.

Wir machten für zehn Minuten Pause und diese nutzte ich für eine kleine Erkundungstour durch das riesige Gebäude in dem wir das Konzert hielten. Neugierig ging ich in Richtung Eingang und erhaschte mir einen kurzen Blick nach draußen. Wow, es waren jetzt schon um die tausend Fans hier, die sofort zum Kreischen anfingen, als sie mich entdeckten. Ich lächelte erstaunt und winkte ihnen zu. Man war das ein cooler Moment. Ich konnte meine Blicke kaum noch von dieser Menschenmenge abwenden. Ich war immer wieder aufs Neue überwältigt.

POV ENDE

„Ich will nicht die Letzte in der Schlange sein.“, sagte Sophie hektisch. Sie nahm mich an der Hand und zerrte mich wie eine Verrückte mit. „Wie kannst du nur in High Heels so schnell rennen?“, fragte ich sie geschockt und torkelte ihr hinterher. „Reine Übungssache.“ Ich sah sie verwirrt an. „Jetzt komm schon, wir haben keine Zeit.“

Ich schnaufte erschöpft, als wir endlich ankamen. Es standen bereits unzählige Fans vor der Konzerthalle, die wie wilde Hühner herumkreischten. „Hier.“ Meine beste Freundin streckte mir das Ticket entgegen. „VIP?“, fragte ich erstaunt. Sie nickte glücklich. „Sind meine Eltern nicht der Hammer?!“ Doch bevor ich überhaupt die Möglichkeit zu Antworten hatte, zog sie mich mitten in die Menschenmenge hinein.

Wir standen nun wenige Meter vom Eingang entfernt und weil wir VIP Tickets hatten, durften wir auch vor den anderen Besuchern mit den normalen Tickets in die Halle. Aber bis das geschah, mussten erst zwei Stunden vergehen. Minute für Minute wurde Sophie nervöser. „Ich kann’s gar nicht mehr erwarten.“, sagte sie aufgeregt. Ich lachte. „Man sieht’s.“ Ununterbrochen sah sie auf die Uhr. „Die Zeit vergeht nicht schneller, egal wie oft du auf die Uhr siehst.“, meinte ich. Es war wirklich ein lustiger Anblick, meine Freundin so nervös zu sehen. Nicht einmal vor den Prüfungen war sie so derart nervös wie zu diesem Zeitpunkt. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. „Bald Sophie, bald…“

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt