Trennung

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Jeder einzelne Atemzug fühlte sich so an, als würden tausend Nägel meine Lunge durchbohren. Mein Hals war wie zugeschnürt, sodass mir das Schlucken schwer fiel. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. In diesem Moment war das alles einfach zu viel für mich. „Lass…“, sagte ich mit zittriger Stimme und hielt kurz inne. „Lass mich einfach in Ruhe…“ Als ich diesen Satz ausgesprochen hatte, kamen mir sofort noch mehr Tränen. Es tat weh, ihm das zu sagen, denn ich hatte doch bereits Gefühle für ihn. Aber nun? Nun konnte ich nicht anders. Seine Worte waren einfach zu verletzend.
Ein allerletztes Mal sah ich ihm tief in die Augen. In seine wunderschönen dunklen Augen, die ich so sehr vermisste. Denn ich wusste nicht, wann ich sie wohl das nächste Mal wieder sehen konnte. Schweigend drehte ich mich um und ging. Ich wollte einfach nur noch raus. Weg von diesem Gebäude, weg von allen anderen und vor allem, weg von Mark.

Nach zwanzig Minuten kam ich zu Hause an. Ich schloss die Tür leise hinter mir zu, um Chris nicht zu wecken. Gedankenverloren lehnte ich mich an ihr an und wie aus dem Nichts brach ich plötzlich in Tränen aus. Nun hatte ich mich gar nicht mehr unter Kontrolle. Weinend rutschte ich die Tür hinunter und saß nun mit angewinkelten Beinen auf dem Boden. Meine Tränen liefen mir über die Wangen bis hin zum Kinn hinunter und tropften schlussendlich auf meine Hand. In mir brach das pure Chaos aus.

In der Wohnung war es still und dunkel, doch mein Schluchzen zerriss die Stille. Man konnte mich laut und deutlich hören und so sehr ich es auch versuchte nicht laut zu Heulen, konnte ich es aber nicht zurückhalten.
Das Licht ging an und mein Cousin stand überrascht vor mir. Als er mich so elend am Boden sitzen sah, lief er sofort zu mir und fragte bestürzt: „Was ist passiert? Wieso…wieso weinst du?“ Chris klang wirklich schockiert. Ich sah meinen Cousin weinend an und fiel ihm sofort in die Arme. Schluchzend vergrub ich mein verweintes Gesicht in seiner Brust und hielt mich verkrampft an seinem T-shirt fest. „Ich bin da…“, flüsterte er in einem ruhigen Ton und legte daraufhin seine Hand auf meinen Rücken.

POV Mark

Ihr Blick. Diese Tränen. Ihre Worte. Lin war zutiefst verletzt, das sah ich ihr an. Nachdem sie sich schweigend von mir wegdrehte und ging, wollte ich ihr eigentlich nachlaufen, doch genau in diesem Moment hielt mich JB auf. „Lass mich…ich muss...“, sagte ich panisch, doch JB unterbrach mich: „Nein.“ Doch ich ließ mich nicht von seinem ernsten Blick aufhalten. Ich wollte mich von ihm losreißen, um Lin nicht aus den Augen zu verlieren, doch JB hielt mich schweigend zurück. Er musste nichts sagen, ich wusste genau, auf was er hinaus wollte.

Wir saßen alle im Tanzraum. Die Stimmung war angespannt. JB ging nachdenklich auf und ab, bevor er mich ansprach. „Dieses Mädchen…wer ist sie?“, fragte er in einer ernsten Tonlage. Alle anderen sahen mich besorgt an. Nun waren alle Blicke auf mich gerichtet. „Das war Lin.“, unterbrach Jackson die Stille. Er kam zu mir und legte seine Hand beschützend auf meine Schulter. „Sie ist Marks damalige Kindheitsfreundin…“ JB setzte sich seufzend auf einen Stuhl. Er stütze seine Ellenbogen auf seine Knien ab und seufzte bitter: „Läuft zwischen euch beiden mehr?“ Auf diese Frage ballte ich meine Hände nervös zu einer Faust zusammen und senkte meinen Blick zum Boden. „Mark? Ich will eine Antwort.“, hörte ich JB sagen. Ich stieß einen verzweifelt Seufzer aus. „Hyung…“, hörte ich plötzlich BamBam sagen, welcher mich dann besorgt ansah. „Ja…“, sagte ich leise wurde aber dann lauter: „Ja, zwischen uns ist mehr als nur Freundschaft.“, dann machte ich eine kurze Pause. „Und…“, sagte ich nachdenklich. JB wandte seinen Blick zu mir und wartete geduldig darauf, dass ich meine Satz zu Ende sprach. „Und…ich liebe sie.“

POV ENDE

Eine Zeit lang saß ich nur still neben Chris auf dem Sofa. Er hatte seinen Arm sanft um meine Schultern gelegt. „Willst du mir nicht sagen, was in letzter Zeit bei dir los ist?“, fragte mich Chris besorgt. „Ich sehe dich nur noch weinen.“, führte er fort. Mit gesenktem Blick antwortete ich schluchzend: „Ich habe jemanden kennengelernt…“ Traurig wischte ich mir die Tränen weg. „Es ist jemand, der mich seit klein auf kennt.“ Verblüfft riss Chris seine Augen auf. „Tatsächlich? Ist…ist das nicht eigentlich toll?“, fragte er verwundert. Nachdenklich knüllte ich das Taschentuch in meiner Hand zusammen und meinte traurig: „Ich habe mich aber in ihn verliebt…“

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now