Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)

Das Konzert

POV Unbekannt

Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Es war erst acht Uhr früh, doch in Korea musste es bereits 22 Uhr sein. New York und Seoul hatten 14 Stunden Zeitdifferenz, das war schon unglaublich. Ich saß bereits im Warteraum des Flughafens und wartete ungeduldig auf meinen Flug. In weniger als zwei Stunden war es soweit. Ich stellte mir ihren Gesichtsausdruck vor, wenn ich dann vor ihr stand.  Sie wird auf jeden Fall überrascht sein.

POV ENDE

„Lin…Lin….Sie kommen!!!“, sagte Sophie nervös und zerrte wie verrückt an meinem Ärmel. Die Security Männer kamen aus dem Gebäude und stellten sich vor die Tür. Wow, waren das protzige Typen. Und ich dachte immer, dass nur amerikanische Security Männer solche Bodybuilder-Körper hatten. Irgendwie machten diese muskulösen Arme einen schon Angst.

Die Männer trennten nun den Eingang in VIP und Normal. Sofort zog mich Sophie auf die Seite der VIP und zu unserem Glück waren wir auch die Ersten. „Die Karte bitte.“, sagte der muskulöse Mann und streckte die Hand aus. Von der Nähe war er ja noch angsteinflößender. Wir beide gaben ihm unsere Tickets. Er entwertete sie und gab sie uns mit einem Lächeln wieder zurück. „Viel Spaß!“ Er steckte seine Hand in Richtung Eingang aus. „Danke!“, sagte meine Freundin lächelnd.

Sophie hielt mich nervös fest. Ich spürte, wie ihre Hände zitterten. Selbst ich wurde ein bisschen nervös, was ich aber selber nicht verstehen konnte. Ich war doch nicht einmal ein Fan von Got7.

Wir waren die Ersten, die in die riesige Halle eintraten. „Wow!“, sagte Sophie erstaunt. Ja, auch ich musste zugeben, dass ich erstaunt war. Das war mein allererstes Konzert in meinem Leben.

„Unsere Sitzplätze sind sechs und sieben.“, meinte Sophie, während sie eifrig nach den Plätzen suchte. „Sag mal, deine Eltern mussten ja verdammt viel für die Tickets gezahlt haben.“, sagte ich erstaunt, als ich unsere Sitzplätze fand. Sie waren direkt vor der Bühne. Direkt, die Betonung liegt auf direkt. Wir setzten uns hin und blickten durch die riesige Halle. Jede einzelne Sekunde kam ein neuer Fan hinein und von Minute zu Minute wurde es voller und voller. Nach einer halben Stunde war die Halle erst  zur Hälfte besetzt. „Wie viele kommen denn noch?“, fragte ich mich baff. Ich war wie erstarrt. Sprachlos saß ich nur da, sah wie die Fans aufgeregt hineinstürmten und bemerkte gar nicht, dass ich meinen Mund vor Erstaunen offen hatte.

Langsam stieg die Nervosität selbst in mir. Nach einer Stunde war es voll. Der Geräuschpegel  war unglaublich. So fühlte es sich also an, auf einem Konzert zu sein? Es war unbeschreiblich.

Plötzlich gingen die Lichter aus. Alle kreischten wie verrückt. „Oh mein Gott! Es geht los!“, schrie Sophie vor Freude. Die Scheinwerfer leuchteten spielerisch durch die vollbesetzte Halle in verschiedensten Farben. Zuerst lila, dann blau, dann grün, weiß etc. *Wusch* Es wurde stockdunkel, so dunkel, dass man die Hand vor den Augen nicht einmal sehen konnte. „Hey JB, es geht los!“ Ertönte es in der ganzen Halle. Die Mikrofone von Got7 waren eingeschaltet und man konnte hören, wie sie Backstage noch redeten. War das Teil der Show? „Leute kommt her!“, sagte JB. Ich hatte Gänsehaut. Man konnte Got7 hören, aber es war nichts zu sehen – reinste Dunkelheit. Ich musste gestehen, dass das echt cool war. „Lasst uns eine geile Show machen.“, hörte ich wieder JB sagen. „Wir werden das Haus rocken.“, fügte Jackson hinzu. „Für unsere Fans.“, sagte Youngjae. „Seid ihr bereit?!“, fragte JB. „Bereit!“, riefen alle gleichzeitig lauthals. Genau in diesem Moment gingen die Scheinwerfer an, die Musik, ein Remix von „Girls Girls Girls“, ertönte in einer unglaublichen Lautstärke und plötzlich gab es einen Knall und alle Got7 Members sprangen aus dem Boden. Die Fans kreischten und wedelten mit den Händen in der Luft. „Aaaaaare yoouuuuu reeeaaaaadyyyy!!!!“, rief Jackson laut durch das Mikrofon. Die Fans schrien lauter. Got7 stellte sich in die Tanzformation auf und sie fingen an zu singen. Sie hatten alle ein glückliches Lächeln im Gesicht. „Oh mein Gott, ich dreh durch!“, schrie Sophie mir ins Ohr. Ich lächelte sie an. „Ich hab Gänsehaut!“ Sie sah mich erstaunt an. „Ich hab’s doch gesagt. Got7 ist der Hammer!“

Fasziniert sah ich auf die Bühne, auf der die sieben Jungs standen. „Wow…“, kam es mir aus dem Mund. Ich war sprachlos. Bam Bam kam nach vorne und rappte. Er lächelte süß in die Menge. Ich hatte schon langsam das Gefühl, dass ich irgendiwe zum Fangirl wurde. Dann kam Mark. Ich war wirklich fasziniert, wie talentiert sie alle waren. Er kam langsam nach vorne und rappte. „Oh mein Gott! Mark hat mich angesehen!“, kam es links von mir. Erschrocken sah ich das Fangirl an, die schon Tränen im Gesicht hatte. Als ich mich wieder zur Bühne wandte trafen meine Blicke auf Mark seine. Ich sah ihn wie erstarrt an. Bildete ich mir das nur ein, oder sah er mir wirklich direkt in die Augen. Plötzlich drehte er sich weg und stellte sich wieder in die Tanzformation.

POV Mark

Ich war mit meinem Part dran. Bam Bam kam zurück. Ich ging nach vorne und begann mit meinen Rap. Die Fans kreischten. Ich ließ meine Blicke durch die Menge schweifen. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Ich sah weiter in die Runde und auch in den VIP Bereich, doch als ich sie sah, blieben meine Blicke bei ihr. Sie war auch da? Dieses Mädchen, namens Lin. Sofort schwirrte mir eine Frage durch den Kopf. War sie DIE Lin?

Doch dafür war keine Zeit. Ich musste mich auf das Konzert konzentrieren. Gerade als mein Part zu Ende war trafen sich unsere Blicke. Sie sah mich lächelnd an. „Konzentrier dich.“, sagte ich mir ein und drehte mich um. Ich stellte mich wieder zu den anderen in die Tanzformation.

POV ENDE

Der erste Song war zu Ende. Alle, inklusiver meiner besten Freundin jubelten. „Come and get it.“, sagte JB und im selben Moment riefen die anderen sechs „GOT7!“, dann verbeugten sie sich. Die Fans kreischten. Es war unglaublich laut, doch es war wirklich cool. JB hielt eine kleine Rede und wenig später ging es auch schon mit dem nächsten Lied los. Ich kannte zwar nicht alle Lieder, aber sie waren irgendwie total catchy.

Eine Stunde lang performten die Jungs topmotiviert und tapfer. Ich kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Es war Zeit für eine kurze Pause. Während die Jungs Backstage gingen und sich frisch machten, spielte auf der großen Leinwand über der Bühne ein kleiner Film. Sie zeigte die Geschichte von Got7. Ihre Trainingsstunden vor und nach dem Debut. Die Zeiten, als Tränen flossen. Die Momente in denen sie wie eine Familie zusammenhielten und weiter nach ihrem Ziel gemeinsam strebten. Es zeigte auch die „Ups and Downs“ der Jungs.

Sophie schniefte. „Ist…ist alles in Ordnung?“, fragte ich sie. Sie nickte und wischte sich mit einem Finger die Tränen weg. „Der Film ist…“, sie hielt inne. „Bewegend…“, führte ich ihren Satz weiter. Sie nickte erneut.

Nach zehn Minuten war der Film zu Ende und die Jungs kamen wieder auf die Bühne. Die Crew hatte Sesseln auf der Bühne platziert und alle Sieben setzten sich hin. Die Scheinwerfer leuchteten nur auf die Jungs. Die Musik ging wieder an. „Der Song heißt Moonlight.“, erzählte mir Sophie sofort, als sie die Melodie hörte. Die Fans hoben ihre Hände und bewegten sie zur Musik mit. Selbst mir gefiel der Song.

Nach weiteren zwei ruhigen Liedern kamen nun die Solo Acts dran. JB startete mit einem Lied Cover namens „When I can’t sing“, daraufhin folgten noch Acts von Youngjae, Bam Bam und JR, dann kam Mark.

POV Mark

Es war Zeit Backstage zu gehen und sich für den zweiten Part des Konzertes vorzubereiten. Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte einfach nicht aufhören an sie zu denken. Ich grübelte zu sehr nach. Konnte Lin wirklich das Mädchen sein, mit der ich vor 14 Jahren befreundet war? War sie meine Kindheitsfreundin. Ich dachte an den Zettel, welcher ihr aus der Tasche gefallen war. Darauf war etwas notiert, was meiner Erinnerung an meine Kindheit mit meiner Kindheitsfreundin identisch war. Ich bekam Gänsehaut, an den Gedanken, dass dieses Mädchen da draußen meine damalige beste Freundin sein konnte.

Kurz bevor es wieder auf die Bühne ging, entschied ich mich für eine Änderung an meinen Solo Act. Freestyle Rap über meine Kindheit. Es mag zwar komisch klingen, aber wenn dieses Mädchen wirklich DIE Lin war, dann musste sie sich doch an mich erinnern, oder etwa nicht?

POV ENDE