Gefühlschaos

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„Lin…Lin wach auf…“, hörte ich jemanden sagen. Es klang irgendwie nach meinem Cousin. Ich machte langsam meine Augen auf und sah ihn völlig verschlafen an. „W…was ist?“, murmelte ich gähnend und rieb meine Augen. „Du kommst sonst zu spät…“ Er rüttelte mich wach, doch meine Augenlider schlossen sich immer wieder. „Geht es dir nicht gut?“, fragte er besorgt. Ich schüttelte in Zeitlupe meinen Kopf und stand dann auf, um ins Bad zu gehen.

Selbst nach der erfrischenden Dusche war ich zu erledigt. Ich torkelte müde in die Küche und nahm mir ein Brötchen. „Hast du schlecht geschlafen?“, fragte Chris. Ich schüttelte stumm den Kopf. Ich war wirklich zu müde um zu antworten. Gähnend lehnte ich mich an der Theke an und aß still mein Brötchen. „Haben die Tabletten gewirkt?“ Ich seufzte und nickte. „Ich geh dann mal…“, meinte ich und ging kurz darauf aus der Wohnung.

„Liiiiiiiin!“, hörte ich Sophie schon von Weiten rufen, als wir uns wieder auf dem halben Weg trafen. Sie lief auf mich zu und umarmte mich fest. „Au…aua…“, kam es müde von mir. „Wo warst du gestern?“, fragte mich meine Freundin sofort und ließ mich wieder los. „Mir ging’s nicht gut…“ Sie sah mich mit großen Augen an. „Du wirkst jetzt aber auch nicht wirklich gesund.“ „Ich hab nicht gut geschlafen.“, erklärte ich ihr. Sofort sah sie mich besorgt an. „Hattest du wieder einen Albtraum?“ Ich schüttelte den Kopf.
Der Grund weshalb ich so schlecht geschlafen hatte, war wegen Mark. Ich konnte an nichts anderes denken und dieses Kribbeln im Bauch ließ mich nicht wirklich in den tiefen Schlaf fallen.
Sophie war meine beste Freundin und ich versprach, ihr nichts zu verheimlichen, deshalb entschied ich mich, es ihr zu erzählen. Ich holte tief Luft. „Ich muss dir was sagen.“, fing ich zu erzählen an. „Ach ja, was denn?“, fragte sie neugierig und sah mich gespannt an. „I…Ich glaub, ich hab mich verliebt.“, sagte ich stotternd. Verblüfft sah sie mich mit offenem Mund an. „Du hast dich verliebt?“, fragte sie erstaunt. Ich nickte. „In wen? Kenn ich ihn?“ Ich nickte erneut. „Sag schon, wer ist es?“, fragte sie aufgeregt. Ich biss mir verlegen auf die Lippe. „Mark…“, sagte ich leise und sah schüchtern auf den Boden. Sofort fing meine beste Freundin lauthals zu lachen an. Sie klopfte mir auf die Schultern und meinte: „Und ich hab schon gedacht, dass du es ernst gemeint hast, dass du dich in jemanden verguckt hast…willkommen in der Fangirl-Welt“, sagte sie bejubelnd. Ich blieb abrupt stehen und sah sie wirklich ernst an. „Ich meine es ernst, Sophie.“ Sie wollte sich das Lachen verkneifen, doch brüllte sofort wieder los. „Ja so ist es nun mal als Fangirl.“ Ich seufzte. „Ich hab mich gestern mit ihm getroffen…wir haben uns schon öfters getroffen…wir schreiben miteinander.“, fing ich plötzlich genervt zu erzählen an. Sofort verstummte ihr Lachen und sie sah mich erschrocken an. „Willst du mich verarschen?“, fragte sie geschockt. Ich schüttelte den Kopf. Sie stand wie erstarrt vor mir. „Versprich mir, dass du das niemanden weiter erzählst, okay?“ Doch meine beste Freundin sah mich immer noch völlig verwirrt an.

Der Tag an der Uni war eigentlich ganz normal, so wie jeder andere Tag. Nur, dass Gona nicht da war machte mich schon etwas stutzig. Ich fragte Sophie ob Gona den Tag davor in der Uni war, doch meine Freundin meinte, dass sie seit Montag fehlte.
Ich erinnerte mich an diesen Tag zurück, an dem ich Gona weinen hörte. Hatte sie sich tatsächlich mit ihrem Freund getrennt? Auf jeden Fall hatte es sie wirklich mitgenommen.

Ich war gerade aus der Uni gekommen, nachdem die Kurse zu Ende waren und schon bekam ich einen Anruf von Chris. „Kannst du noch schnell einkaufen gehen, bevor du nach Hause kommst?“, fragte er mich. „Schon wieder? Wir waren doch erst?“, fragte ich verblüfft. „Hättest du gestern nicht das ganze Gemüse aufgegessen, müsste ich dich jetzt nicht darum bitten.“, meinte er sekkierend. Ich seufzte. „Schon gut…ich gehe ja schon.“
Wenige Minuten später, nachdem ich aufgelegt hatte, bekam ich eine Nachricht von Mark. Er fragte mich, ob ich den heutigen Abend wieder Zeit hatte, um mich mit ihm zu treffen. Sofort schlug mein Herz wieder schneller. Ohne zu zögern antwortete ich mit einem >>Ja<< und konnte es gar nicht fassen, dass ich es wirklich tat. So kannte ich mich ja gar nicht.

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now