Leere Worte

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Er sah mir nervös in die Augen. Seine Hand zitterte unkontrolliert an meinem Handgelenk und er kaute unruhig auf seinen Lippen herum. „Ich hatte Angst…“, wiederholte er sich nachdenklich. „Wovor hast du Angst, Mark?“, fragte ich ihn besorgt. Außer einem verzweifelten Seufzer bekam er sonst nichts mehr aus dem Mund. Er schwieg. So langsam machte ich mir wirkliche Sorgen. Weshalb hatte er nur so Angst? Wovor fürchtete er sich? Ich holte nervös Luft und stieß sie beängstigt wieder aus. „Hast du vielleicht Angst, dass du mit mir in der Öffentlichkeit gesehen werden könntest?“, fragte ich ihn mit einem traurigen Lächeln. Sofort schüttelte er den Kopf. „Nein…“, er machte eine Pause. „Nein…ich hab dir doch gesagt, dass ich es nicht bereuen werde…“
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt musste plötzlich mein Handy läuten. Mark ließ mich sofort los. Hektisch wühlte ich in meiner Tasche nach meinem Handy, bis ich es, nachdem ich mein Notizbuch aus der Tasche nahm, endlich gefunden hatte.
Es war niemand anderer als mein Cousin Chris, der mich anrief. Ich wollte gerade abheben, als er jedoch dann auflegte. Ich seufzte.

„Hey ist das nicht Mark?“, hörte ich plötzlich jemanden sagen. Erschrocken wandten ich und Mark uns in die Richtung von der die Stimme kam. JB und Jr. standen am Eingang. Die beiden sahen uns verblüfft an. „Mark? Was machst du da?“, fragte JB überrascht. Nervös sah ich zu Mark. Seine Lippen zitterten wie verrückt und er brachte vor Schreck gar kein Wort aus dem Mund. „Wer ist das?“, fragte Jr. daraufhin. Sofort wandte Mark seinen Blick zu mir. Er sah mich wirklich nachdenklich an, doch dann sagte er: „S…Sie ist nur ein Fan, Jungs! Sie wollte ein Autogramm von mir.“ In diesem Moment riss er mir plötzlich das Notizbuch aus der Hand. Ohne wirklich nachzusehen, riss er eine Seite aus und nahm den Stift, welcher im Buch steckte in die Hand. „Achso, na wenn das so ist, dann gehen wir schon mal rein.“, meinte JB und verschwand dann mit Jr. im JYP Gebäude.

Schockiert starrte ich Mark an. Was sagte er eben? Hatte er tatsächlich behauptet, dass ich ein Fan war? Wütend und traurig zugleich riss ich ihm das Notizbuch aus der Hand und sagte währenddessen in einem verletzten Ton. „Ich muss jetzt gehen.“ Kaum hatte ich meinen Satz beendet, drehte ich mich von ihm weg und ging in einem rasanten Tempo davon. Ich hörte Mark zwar noch meinen Namen rufen, doch ich war in diesem Moment so verletzt, dass ich ihn einfach eiskalt ignorierte. Wie konnte er nur behaupten, dass ich ein Fan war? Meinte er nicht noch vor ein paar Minuten, dass er es nicht bereuen würde, mit mir gesehen zu werden? Bedeutete das denn nicht, dass es ihm egal gewesen wäre, wenn alle anderen erfuhren, dass wir beide eigentlich mehr als nur Freunde waren?

Ich war so schockiert, dass ich einfach nur schnurstracks den Weg zurückging. Mein Herz pochte wie wild und dieses Mal tat es höllisch weh. „Von wegen er hätte keine Angst, in der Öffentlichkeit mit mir gesehen zu werden., sagte ich traurig. Ich verstand nicht, warum er sonst seine eigenen Gruppenmitglieder anlog? Er war doch selbst davon überzeugt, dass er es nicht bereuen würde. Und nun? Stempelte er mich einfach so als Fan ab?

Nachdem ich in meiner Wohnung ankam, schmiss ich erst mal wütend meine Tasche auf den Boden und warf mein Notizbuch auf das Sofa. Überrascht sah mir Chris nach, als ich in die Küche ging. „Hey, Kusinchen. Was los?“, fragte er verblüfft. Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben schwieg ich und füllte mein Glas mit Wasser. In einem Zug, trank ich das ganze Glas aus und stemmte es dann etwas aufbrausend auf die Theke. „Hey, hey…sachte…“, meinte Chris besorgt und kam auf mich zu. Er legte seinen Arm auf meine Schultern und sah mich sorgend an. „Ist was passiert?“, fragte er und führte dann überrascht weiter: „Hast du…hast geweint?“ Seufzend wischte ich mir mit den Händen über das Gesicht und schüttelte dann den Kopf. „Nein…“, antwortete ich in einem wackeligen Ton. Plötzlich drückte mich Chris näher zu sich und legte seinen anderen Arm um mich. „Du hast was auf dem Herzen, das merke ich doch…“, meinte er vertrauensvoll. Traurig senkte ich meinen Kopf und holte tief Luft. „Willst du reden?“ Doch ich schüttelte nachdenklich meinen Kopf. „Nein…“, antwortete ich leise und löste mich aus seiner Umarmung. „Ich will alleine sein, okay?“ Daraufhin verließ ich die Küche und verschwand in meinem Zimmer.

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now