Ahnungslos

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POV Unbekannt

12.000 Meter über dem Meer. Einzig und allein, das kühle dunkle Blau des großen weiten Meeres, welches von winzigen Wattebausch Wolken bedeckt war, war zu sehen. Was für ein wunderschöner Ausblick aus dem Flugzeug. Ungeduldig sah ich auf die Uhr. „Das kann ja noch dauern…“, seufzte ich. Um die Zeit schneller totzuschlagen, setzte ich mir die Kopfhörer auf und genoss den Ausblick. Wenig später war ich eingeschlafen.

POV ENDE

„Wo warst du vorhin?“, fragte meine beste Freundin stutzig, nachdem wir die Konzerthalle verließen und uns wieder auf den Heimweg machten. „Ich hab mich nur mal ein bisschen umgesehen.“ Natürlich war das blöd von mir, dass ich ihr nichts von meinem kurzen Treffen mit Mark erzählte. Ich hatte versprochen ihr nichts zu verheimlichen, das wusste ich, doch ich konnte irgendwie nicht anders. So wie Mark mich ansah. Sein erwartungsvoller Blick, auf der Bühne und danach. Ich hatte das Gefühl, sie wollten mir etwas sagen. „Kannst du dich an mich erinnern?“ Ich hörte Marks Stimme in meinem Kopf. Was für eine Frage war das? Wieso sollte ich mich nicht an ihn erinnern? Er ist Mark, der Rapper von Got7.
Durch einen leichten Stoß, riss sie mich aus meinen Gedanken. „Ha? Hast du was gesagt?“, fragte ich sie erschrocken. Sie seufzte. „Ich hab dich gefragt, ob du die Solo Acts auch so cool gefunden hast, wie ich…“ Ich nickte schweigsam. Das Einzige was mir noch von diesen Solo Acts im Kopf geblieben war, war Marks Rap. Es machte mich wirklich nachdenklich. Wie konnte es sein, dass er genau diese Wörter verwendete, die ich in mein Notizbuch geschrieben hatte? Warmer Sommertag, alter Spielplatz, Wippe, „Halt dich fest“ und grüne Jacke. All das kam in meinen Träumen vor, ich schrieb sie in mein Notizbuch und genau das kam in seinem Rap vor.

Wir kamen bei mir zu Hause an. „Man hab ich einen riesen Hunger.“, meinte sie und ging in die Küche. „Ich hab erst eingekauft, also müsste sich was im Kühlschrank finden.“, rief ich hinterher, während ich mein Notizbuch aus der Tasche holte. Ich starrte es für einen Moment an. „Magst du auch was essen?“, fragte mich meine Freundin. „Ne, danke.“, rief ich zurück. Ich öffnete das Buch und suchte die Seite mit dieser einen Erinnerung, wo ich zwei kleine Kinder, ein Junge und ein Mädchen, auf der Wippe spielen sah. Doch ich konnte sie nicht finden. Das Einzige was ich sah, war eine Stelle mit einem ausgerissenen Teil. „Ach ja, diese dumme Ziege hatte sie ausgerissen.“, murmelte ich nachdenklich. Ich holte meine Tasche und setzte mich auf den Fußboden im Wohnzimmer. Ich suchte in meiner Tasche nach dem Stück Papier. „Wo ist es denn?“, fragte ich mich selbst. Verblüfft leerte ich meine Tasche auf dem Boden aus, aber kein einziges Stück Papier fiel raus. Ich wühlte in der leeren Tasche und blätterte unzählige Male durch das Buch – Nichts. „Was machst du da?“, fragte Sophie, die mit einem Sandwich ins Wohnzimmer kam und sich neben mich auf den Boden setzte. „Ich such nach einem Stück Papier.“, antwortete ich beschäftigt. „Was für ein Stück Papier?“, fragte sie weiter. Ich gab ihr mein Notizbuch und zeigte auf die Seite, bei der ein Teil fehlte. „Gona hat es ausgerissen, ich hab’s dann in die Tasche gelegt, aber jetzt ist es nicht mehr da.“ Sophie las sich die Seite bis zum fehlenden Teil durch. „Sind…sind das…?“ Ich nickte. „Ich glaube nicht mehr, dass das nur Träume sind.“ Ich wusste nicht mehr wo ich sonst noch suchen sollte. Ich hatte meine Tasche komplett durchgesucht. „Vielleicht ist sie dir aus der Tasche gefallen.“, meinte Sophie mit vollem Mund. „Was stand eigentlich drauf?“ Ich lehnte mich zurück und seufzte. „Weißt du noch, als ich dir von dem Traum mit den zwei kleinen Kindern auf der Wippe erzählt habe? Der Junge in der grünen Jacke, das Mädchen, das so fröhlich lachte. Sie spielten auf dem alten Spielplatz…“ Ihr Blick wurde nachdenklich. „Ja, ich kann mich erinnern…“ „Und jetzt erinnere dich an Marks Freestyle Rap. Was hat er da gesagt?“ Sie lachte. „Was hat das jetzt mit Marks Rap zu tun?“ Doch ich sah sie mit einem ernsten Blick an. Sofort verstummte sie und überlegte kauend. Wieder fing sie zu lachen an. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass Mark der Junge aus deinen Träumen ist?“, fragte sie unglaubwürdig. „Ich meine…das war ein Freestyle Rap, ist wahrscheinlich alles nur ein Zufall.“ Ich holte tief Luft und seufzte. „Ach was, mach dir nicht so viele Gedanken wegen dem Ganzen hier.“, sie stupste mich am Arm. Ich zuckte nur schweigend mit den Schultern und stand auf. „Ich hol dir Schlafklamotten.“, meinte ich und verschwand im Zimmer.

Es war schon spät, aber ich und meine beste Freundin beschlossen uns noch einen Film anzusehen, bevor wir schlafen gingen.

Am nächsten Morgen. „Steh endlich auf…“, murmelte Sophie. Sie piekste mich gelangweilt mit ihrem Zeh am Hintern. „Lass mich…“, antwortete ich müde zurück und vergrub meinen Kopf unter der Decke. „Ich hab Hunger.“, kam es von ihr und genau in diesem Moment ertönte ein lautes Grummeln. „Hast du gehört? Mein Magen spricht mit dir.“ Doch ich antwortete nicht, stattdessen wälzte ich mich müde im Bett herum. Plötzlich riss das Mädchen die Decke von mir weg. Sie packte mich an den Armen und versuchte mich aus dem Bett zu ziehen. „Ist ja gut…ich steh schon auf.“, sagte ich seufzend.

Nachdem ich endlich meine Augen aufbrachte und einigermaßen wach war, torkelte ich Sophie in die Küche hinterher. „Ich will, dass wir gemeinsam frühstücken.“, schmollte sie wie ein kleines Kind. „Was willst du essen?“ Sie spitzte nachdenklich die Lippen. „Wie wär’s mit English Breakfast?“ „Aber dann ohne Bohnen…“, fügte ich hinzu. Widerwillig nickte sie.

Sophie bereitete den Esstisch fürs Frühstück vor, während ich noch die Würstchen briet. „Sie sind fertig!“, rief ich ihr zu. Bei diesem schmackhaften Anblick, lief selbst mir der Mund mit Wasser voll.
Hungrig saß ich vor meinen Teller und wartete auf Sophie, die noch etwas zu trinken holte. „Na dann Mahlzeit.“, sagte sie, nachdem sie sich hingesetzt hatte.

Während wir aßen, unterhielten wir uns über dies und jenes und auch über das Konzert. Dann wurde Sophie still. „Ich hab nachgedacht…“ Nachdenklich sah sie mich an. „Was ist, wenn das alles doch kein Zufall war und Mark dieser Junge aus deinen Träumen ist?“, fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht…“

*ding dong*Es läutete an meiner Tür. „Erwartest du Besuch?“, fragte sie mich verblüfft. Ich schüttelte ahnungslos den Kopf. „Nicht, das ich wüsste.“ Nichtsahnend stand ich auf und ging zur Tür. Ich öffnete sie.

Ein bunter Blumenstrauß entgegnete mir. Erschrocken riss ich meine Augen weit auf. „W…was?“, fragte ich stotternd. Plötzlich verschwanden die Blumen von meinem Gesicht und ich starrte direkt in zwei dunkelbraune Augen.

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now