Der Beginn einer neuen Freundschaft

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Schon seit dem Morgen gab es einen riesen Aufstand auf dem Campus. Und so wie ich nun mal war, die Ruhe in Person, interessierte es mich auch gar nicht, was eigentlich los war. Ich setzte mich lieber weit weit weg von diesem Tumult und machte das, was ich am liebsten machte – Ausruhen. Obwohl die Kurse bereits zu Ende waren, blieb ich trotzdem noch auf dem Campus.

Wie ich diese Stille um mich herum genoss. Keine Menschenseele in der Nähe. Nur ich, alleine unter einem großen Baum sitzend, bei dem die Äste so weit hinunter hingen, dass sie fast an der wunderschönen grünen Wiese ankamen. Die warme Mittagssonne kämpfte sich durch die zahlreichen Äste und kitzelte mich im Gesicht. Ich atmete die frische Luft tief ein und ließ sie in einem großen Seufzer wieder aus. Ich lehnte meinen Rücken am Baum an und blickte hinauf. Es war so schön ruhig, sodass ich meine Augen für einen kurzen Moment schloss.

Ich sah diesen einen kleinen Jungen in der grünen Jacke unter einem Baum sitzen. Ich als kleines Mädchen saß neben ihm. Wir machten einen Fingerschwur. „Freunde für immer!“, sagten wir. Freunde für immer? Diese Worte kamen mir bekannt vor.

Ich öffnete wieder meine Augen und lächelte ein wenig. „Meine Erinnerungen kommen zurück.“ Sofort holte ich mein Notizbuch aus der Tasche und schrieb es mir auf. „Hi.“, sagte jemand neben mir. Doch ich war zu beschäftigt mit dem Schreiben, sodass ich nur ein flüchtiges „Hey“ antwortete und die Person gar nicht beachtete. Dieser Platz unter dem Baum war nicht ganz unbekannt. Hin und wieder kamen Studenten und setzten sich, aus demselben Grund wie ich, unter dem Baum. „Wie geht’s?“ Ich war immer noch am Schreiben. „Ganz gut und dir?“ Die Person seufzte und setzte sich neben mich. „Man sieht den Leuten ins Gesicht, wenn man mit ihnen redet.“, beschwerte sich die Person. Ich wandte meinen Blick vom Buch zur Seite und sah ihn verwundert an. „Seit wann bist du denn da?“ Ich blinzelte einige Male überrascht. Mark lächelte mich an. „Eigentlich schon ‘ne Weile. Die haben dort so einen Aufstand gemacht, da wollte ich etwas Ruhe haben und bin hierher geflohen. Ein Wunder, dass mir niemand gefolgt ist.“ Er lachte ein wenig. „Ach wegen dir ist da so eine Aufruhr.“ Mark lehnte sich, wie ich, mit dem Rücken an den Baum. „Hast du nicht gewusst, dass ich hier bin? Die haben das doch alle herumgeschrien.“ Ich schüttelte ahnungslos den Kopf und packte mein Notizbuch weg. Er schloss ermüdet seine Augen und ich saß nur schweigend neben ihm. Für eine Weile war es still und wir beide genossen nur die Ruhe. Mark hatte immer noch seine Augen geschlossen. War er etwa eingeschlafen?
Ich nutzte die Zeit, während er die Augen geschlossen hatte und schrieb in meinem Notizbuch weiter. Immer wieder ließ er einen erschöpften Seufzer. Er musste wirklich müde sein. Konnte ich mir auch gut vorstellen, denn was ich so im Internet gelesen hatte, war das Leben als Idol nicht wirklich einfach. Ich sah ihm wie ein kleines Kind neugierig beim Schlafen zu. Es war ja schon faszinierend, wie hübsch…naja drücken wir es so aus: Mark sah ganz süß aus, wenn er schlief.

Plötzlich hörte ich wie ein Haufen Mädchen uns näherten. Sie redeten und schwärmten alle von Mark. Sie kamen in unsere Richtung „Hey…“, flüsterte ich Mark leise zu. Doch er rührte sich nicht, stattdessen seufzte er im Schlaf. „Mark…wach auf.“ Ich stupste ihn im Gesicht. Zuerst ganz sanft, trotzdem wachte er nicht auf. Ich stupste ihn fester und sofort riss er erschrocken seine Augen auf. „W…was ist los?“, fragte er panisch und sah sich verwirrt um. „Ich will ja nichts sagen, aber eine Horde Mädchen ist auf dem Weg.“ Ich musste lachen, als ich ihn so verwirrt sah. Um ehrlich zu sein, sah er ja doch irgendwie süß aus. Mark fuhr sich seufzend durchs Haar, sprang dann auf, nahm mich plötzlich an der Hand und rannte mit mir weg. „Hey…w…was machst du da?“, fragte ich ihn erschrocken. Er lachte und dann sah er mich an, während er lief und mich mitzog. „Ich hab keine Ahnung.“ Was zum Henker? Doch selbst ich musste dann irgendwie lachen. Keine Ahnung warum. Er hielt mich an der Hand und wir liefen vom Campusgelände weg.

Schnaufend blieben wir hinter einem Gebäude stehen und lehnten uns an die Wand an. Ich wollte wirklich mein Lachen zurückhalten, doch irgendwie fand ich die ganze Aktion gerade eben total witzig. Ich hatte überhaupt keinen Plan, weshalb ich mit ihm mitrannte und mich nicht vorher losgezerrt hatte, aber ich fand es wirklich lustig. Wir beide fingen laut zu lachen an, als wir uns gegenseitig ansahen. „Ganz ehrlich, wieso hast du das gemacht?“ Er zuckte mit den Schultern und sah mich ebenfalls fragend an. „Frag mich nicht, war irgendwie ein Reflex.“ Ich hob meine Augenbrauen mit einem breiten Grinser. „Machst du das also öfters?“ Wieder fing ich zu lachen an.

Nachdem wir uns beide etwas eingekriegt hatten, fragte ich ihn: „Musst du nicht wieder deiner Idolpflicht nachgehen?“ Er sah auf die Uhr und nickte. „Ja also, tut mir Leid, dass ich dich einfach so mitgenommen habe, ich weiß selber nicht wieso…“ Er kratzte sich lachend am Kopf. „Ach was, ich fand’s wirklich lustig.“ Er lächelte schüchtern. „Ich auch…“

Nachdem wir uns verabschiedeten, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Meine Güte. Ich konnte ja gar nicht mehr an was anderes denken, außer an diese Aktion von vorhin.

Ich kam zu Hause an und war erschüttert, sobald ich in die Wohnung trat. „Nein…nein…nein…das darf nicht wahr sein.“, murmelte ich. Ich ging ins Wohnzimmer und fand Chris‘ Koffer am Boden und seine Klamotten lagen überall zerstreut herum. „Chris!“, rief ich lauthals durch die Wohnung. Mein Cousin kam wenige Sekunden später, nur mit einem Handtuch um seine Hüfte gebunden, aus dem Badezimmer. Er rubbelte sich seine nassen Haare trocken und sah mich fragend an. Eines musste ich ihm lassen, das Training ließ seinen Körper wirklich, wirklich gut aussehen. Ich fragte mich, weshalb er immer noch keine Freundin hatte, wenn er nicht mein Cousin wäre, hätte ich ihn mir sofort geangelt….-  keine Angst, war nur ein Scherz.

„Endlich hier Kusinchen?“, fragte er mich mit einem Lächeln. „Was soll dieser ganze Saustall?“ Er lachte und kratzte sich am Bauch, welcher von wirklich gut trainierten Muskeln umgeben war, um es kurz zu fassen: Sixpack. Ich hob ein T-Shirt von ihm auf und warf es ihm entgegen. „Komm mir ja nicht auf diese Weise.“ Ich ging an ihm vorbei und verschwand in meinem Zimmer, wo ich erst mal meine Tasche auf das Bett warf. „Wo warst du? Wolltest du nicht eigentlich vor zwei Stunden kommen?“, fragte er neugierig. „Ja…aber ich habe mich noch ein bisschen am Campus ausgeruht. Die Stille genossen….du weißt ja wie ich bin.“

POV Mark

Ich musste Stunden später, immer noch wegen dieser Aktion lachen, sobald ich daran dachte. Im ernst, ich hatte wirklich keine Ahnung, weshalb ich sie mitgezogen hatte, doch es war zum Lachen. JB sah mich schon komisch an, weil ich ständig beim Tanztraining so gelächelt habe.

Auf jeden Fall hatte ich das Gefühl, dass ich die Chance hatte, Lin besser kennenzulernen.

POV ENDE

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Baaaam baaaaam... Das Kapitel war jetzt nicht so spektakulär, aber ich musste ja mal damit anfagen, dass sich die beiden anfreunden. whoop whoop ;D

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Where stories live. Discover now