Secrets of the Night (Deutsche Version)

Kapitel 20 (Part 1)

Es war fast 3 Uhr morgens, als Markus entschied, dass es sinnlos wäre, noch länger zu warten. Sie würde nicht kommen. Er hatte nun über 3 Stunden auf Willow gewartet und sie hatte nicht einmal den Anschein erweckt, dass sie geplant hatte zu kommen.

Er konnte nicht anders, als sich verraten und enttäuscht zu fühlen. Als er den Heimweg antrat, fragte sich Markus, warum sie ihre Meinung wohl geändert hatte. Hat er etwas falsch gemacht? Etwas falsches gesagt? Aber das hätte er doch sicherlich bei ihrem letzten Treffen bereits gemerkt. Damals schien sie dem erneuten Treffen freudig entgegenzusehen. Also was war es? Was hatte sich verändert?

War es ihr einfach zu langweilig geworden, sich mit ihm zu treffen? Vielleicht war es nur so lange spannend gewesen, solange er nicht gewusst hatte, dass sie ein Mädchen war. Vielleicht war sie, nun da er es wusste, einfach nicht mehr an ihm interessiert.

Hatte sich ihr letztes Treffen für sie irgendwie unangenehm angefühlt? Hatten seine Blicke sie davon gescheucht? Aber er hatte sie einfach ansehen müssen. Er hätte es bei aller Willenskraft nicht verhindern können.

Vielleicht hatte sie auch gemerkt, dass da etwas zwischen ihnen war und das hatte dazu geführt, dass sie ihn nicht mehr treffen wollte. Es musste etwas sein, dass er getan oder gesagt hatte, oder? Sie würde doch nicht ohne einen Grund nicht auftauchen, oder? War das alles nur ein Spiel für sie gewesen?

Markus' Herz schmerzte bei diesen Gedanken. Vielleicht hatte er sie bei ihrem letzten Treffen verletzt und seine Wut hatte sie abgestoßen. Vielleicht hatte sie nur so getan, als wäre alles in Ordnung, damit er zufrieden war und sie in Ruhe ließ. Aber sie schien wirklich glücklich zu sein in dieser Nacht. Er hätte es doch bemerkt, wenn etwas nicht gestimmt hätte.

Könnte in der Zwischenzeit etwas passiert sein? Hatte sie für sich entschieden, dass es wohl das beste für sie beide wäre, wenn sie sich wegen der arrangierten Heirat von ihm fern hielt? Das wäre möglich... Vielleicht hatte sie diese Verbindung, diese Funken zwischen ihnen auch gespürt und beschlossen, dass sie all das lieber direkt beendete, da es sonst wohl nur in Tränen enden würde.

Aber sie hätte ihm doch wenigstens eine Chance geben sollen, die Dinge heute nach zu erklären und gerade zu rücken. Markus hatte nicht das Gefühl gehabt, dass Willow jemand war, der von seinen Problemen davonlief. Und überhaupt war sie es ja auch gewesen, die ihn davon überzeugt hatte, nicht von seinen Problemen davonzulaufen, in der Nacht, als sie sich das erste Mal getroffen hatten.

Ach, all das war wahnsinnig frustrierend! Warum war sie denn nur verdammt noch eins nicht gekommen? Die Nacht war absolut nicht so verlaufen, wie Markus sich das vorgestellt hatte. Kein Händchen halten, keine Gespräche über ihre Gefühle füreinander, keine Möglichkeit sich im Licht des Mondes in diesen wunderschönen Augen zu verlieren. Nichts davon. Stattdessen hatte er stundenlang alleine in der dunklen, kalten Nacht gewartet.

Wenn sie beschlossen hatte, ihn nicht mehr treffen zu wollen, hätte sie ihm das wenigstens kurz mitteilen können. Sie hätte ihm wenigstens einen Brief hinterlassen können. Markus hatte sich sogar die Mühe gemacht, den ganzen Bereich um ihren Treffpunkt zu durchsuchen. In der Hoffnung irgendeinen Hinweis für ihr Fortbleiben zu finden, aber es war umsonst gewesen. Da war nichts. Nicht der kleinste Hinweis. Es war, als wäre sie einfach vom Erdboden verschluckt worden.

Und plötzlich kam Markus noch ein anderer Gedanke. Was wenn etwas passiert war? Etwas, das es ihr unmöglich machte zu kommen und sie hatte keine Möglichkeit gehabt, es ihn vorher wissen zu lassen?

Vielleicht hatte Philip spät nachts noch nach ihrer Hilfe verlangt. Aber das hätte doch sicherlich nicht bis 3 Uhr morgens gedauert, oder? Nein, das konnte es nicht sein. Und wenn ein Fest stattgefunden hätte, das vielleicht so lange gedauert haben könnte, hätte Willow das vorher gewusst und ihm Bescheid geben können.