Kapitel 23 (Part 2)

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Zumindest eine gute Nachricht. Dieser Tag war bisher schlimm genug gewesen. Aber das... Das hob Philip's Stimmung definitiv. Er würde mehr als genug Zeit haben, um Willow wieder zur Vernunft zu bringen und sie würde sich am folgenden Nachmittag wie eine feine Dame benehmen. Dafür würde er sorgen. Das war perfekt!

Schnell machte sich Philip auf den Weg nach oben in sein Arbeitszimmer um Markus zu antworten und nur einen Moment später saß er schon hinter seinem Schreibtisch, ein Blattpapier vor ihm auf dem Tisch liegend und die Feder in der Hand.


An

Markus, dritter Sohn des Großherzogs von Yorkshire


Lieber Markus!

Ich hoffe, dir geht es ebenfalls gut. Meine Schwester und ich freuen uns sehr, dich morgen auf unseren Anwesen willkommenheißen zu dürfen und ich bin sehr erleichtert zu hören, dass du einem Treffen zustimmst.

Meine Schwester hat vorgeschlagen, dass ihr beiden einen Spaziergang durch den Garten unternehmen könntet, nachdem ich euch formell vorgestellt habe. Sie kann es kaum erwarten, dich endlich kennenzulernen.


Bis morgen,

Philip


Ein recht kurzer Brief, dachte Philip, als er geendet hatte. Er hatte nicht allzuviel mehr zu sagen und alles was gesagt werden musste, war gesagt. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, vorzugeben, dass Willow es nicht erwarten konnte, ihn zu treffen. Vielleicht, wenn er es so aussehen lassen konnte, als hätte sie Gefühle für ihn, wäre Markus nicht in der Lage die Heirat abzusagen und sie damit zu verletzen.

Markus schien nicht der Typ zu sein, der bereits einem dutzend Mädchen das Herz gebrochen hatte. Auf Philip hatte er stets den Eindruck gemacht, dass ihm das Wohl aller sehr am Herzen lag. Und wenn Willow ihn glauben lassen konnte, dass dort eine Verbindung zwischen Ihnen war und es sie sehr verletzen würde, wenn er sie abweisen würde, bezweifelte Philip sehr, dass Markus einfach davonlaufen würde. Und Willow gab besser alles, die beste Schauspielerin der Welt zu sein, wenn sie jemals wieder das Licht der Sonne sehen wollte.

Philip rief Thomas zu sich, sodass der Brief gleich an Markus überbracht werden konnte. Er wollte, dass dieses Treffen so schnell wie möglich beschlossene Sache war. Und als Thomas den Raum verließ um den Brief zu überstellen, hatte Philip das Gefühl, zum nächsten Schritt in seinem Plan übergehen zu können. Und das war, seine Schwester dazu zu bringen mitzuspielen. Aber wie einfach oder schwer das werden würde, hing stark davon ab, wie gut sie die Neuigkeiten bisher verdaut hatte.

Es war absolut sinnfrei zu versuchen sich mit ihr zu unterhalten, wenn sie ihm nicht einmal zuhörte. Das war Philip sehr wohl bewusst. Aus diesem Grund war sowohl der richtige Zeitpunkt als auch die richtige Wortwahl entscheidend. Er konnte das ganze auf 2 Arten angehen. Den leichten oder den schweren Weg. Seine Schwester würde selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen wollte, aber so oder so würde sie mitspielen müssen.

Der einfache Weg war, es ihr tatsächlich einfach zu erklären, sodass sie einsehen würde, dass es notwendig und der einzige Weg gewesen war. Der ideale Ausgang wäre dann, dass Willow die arrangierte Ehe akzeptieren würde. Philip würde auch hervorstreichen, dass sie Markus am folgenden Nachmittag treffen konnte und, dass er ein echter Gentleman war. Er könnte ihr auch von seinen Reisen erzählen. Sicherlich würde Willow das gefallen, da sie ja auch Abenteuerromane so gerne las.

Die andere Option war mehr oder weniger sie dazu zu zwingen. Das war unter Umständen noch effizienter, als den einfachen Weg zu gehen. Philip hatte schon einen ganzen Haufen an Drohungen im Hinterkopf. Und er würde diese definitiv auch in die Tat umsetzen, sollte sie ihm seinen Plan durchkreuzen. Das waren sicherlich keine leeren Drohungen. Und Philip würde sicherstellen, dass Willow das wusste.

Secrets of the Night (Deutsche Version)Where stories live. Discover now