Secrets of the Night (Deutsche Version)

Kapitel 25 (Part 1)

Der Tag war gekommen. Heute würde er Antonia treffen. Markus war sich noch immer unsicher, wie er sich diesbezüglich fühlen sollte. Zum einen Teil graute ihm davor, aber zum anderen war er auch neugierig darauf, sie kennenzulernen.

Er fragte sich noch immer, wie sie wohl sein würde. Wie es sich wohl anfühlen würde, sie zu treffen. Er wusste bisher ja nicht wirklich viel von ihr. Nur, dass sie gerne las und Zeit in den Stallungen verbrachte. Leider hatte er keinen allzu klaren auf sie erhaschen können, als er das Cornwall Anwesen zum ersten Mal besucht hatte. Also musste er sich wohl oder übel auf die Worte seines Vaters verlassen, was ihr Aussehen anging. Und dieser hatte von ihrer Schönheit geschwärmt.

Ob er sich wohl zu ihr hingezogen fühlen würde? Und ob sie sich zu ihm hingezogen fühlen würde? Ach, das alles war absolut nervenaufreibend. Aber warum war ihm all das überhaupt so wichtig? Weil es sich so anfühlte, als Stünde wahnsinnig viel auf dem Spiel, antwortete eine leise Stimme in seinem Kopf. Wenn sie sich wirklich zueinander hingezogen fühlen sollten, was würde er dann Willow sagen?

Er musste aufhören darüber nachzudenken. Er kam ja sowieso zu keinem Ergebnis. Er würde einfach warten müssen und sehen, wie sich die Dinge entwickelten. Markus starrte sein Spiegelbild vor sich an. Sah er präsentabel genug aus? Sollte er sich noch rasieren? Nein, er wollte so authentisch wie möglich sein.

Markus wollte, dass Antonia ihn gleich kennenlernte, wie Willow das getan hatte. Einfach in seinen normalen Alltagskleider. Er würde sich nicht extra herausputzen. Er würde nicht versuchen besonders attraktiv oder abstoßend auszusehen. Er wollte einfach wie er selbst aussehen. Denn sollte sie ihn tatsächlich mögen, dann dafür, wer er wirklich war und wie er wirklich aussah.

Seufzend ließ er seine Hand nochmals durch seine Haare fahren. Es würde schon alles gut werden. Das war doch keine große Sache. Nur ein informelles Treffen, wie er sie schon zuhauf gehabt hatte. Nur, damit er eine Entscheidung treffen konnte. Aber er musste diese Entscheidung nicht direkt heute treffen. Heute würde er nur versuchen alle Informationen zu bekommen, die er brauchte, um die Entscheidung treffen zu können.

Markus machte sich auf den Weg nach unten und zu den Stallungen. Er würde zum Cornwall Anwesen reiten und nicht die Kutsche seines Vaters nehmen. Das Reiten würde ihn hoffentlich etwas beruhigen. Und etwas Beruhigung konnte er definitiv gebrauchen. Meine Güte! Er musste sich wirklich dringend entspannen. Seine Handflächen begannen bereits zu schwitzen und er musste sie an seiner Hose abwischen.

Genug ist genug! Das ist nicht das erste Mädchen, das du triffst, sagte sich Markus selbst. Und jetzt reiß dich zusammen, es wird schon alles gut werden.

Es war wohl in etwa halb drei am Nachmittag und die Sonne schien Markus auf den Rücken, als er durch die Straßen ritt. Zu ihrem Glück war es tatsächlich ein recht schöner Tag geworden. Die Wolken, die am Vormittag noch die Sonne verdeckt hatten, waren verschwunden und es war ein wirklich schönes Nachmittag geworden. Ein perfekter Tag für einen Spaziergang im Garten, wie Antonia es vorgeschlagen hatte. Tatsächlich hatte Markus das für eine ziemlich gute Idee gehalten. Die frische Luft und die Bewegung würde hoffentlich auch ihre Unterhaltung am laufen halten und hoffentlich ihre Nerven etwas beruhigen. Sicherlich musste Antonia auch nervös sein, oder? Schließlich war es möglich, dass sie einander in nicht allzu fernen Zukunft heiraten würden.

Endlich kam das Cornwall Anwesen in Sicht. Nur noch ein paar wenige Momente, dachte Markus. Sicherlich würden sich seine Nerven beruhigen, sobald er dort angekommen war. Als es keine zwei Minuten später sein Pferd vor dem Haus anhielt, kam ihm der Stallbursche bereits entgegen, um sich um sein Pferd zu kümmern.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Markus' Gesicht, als er sich daran erinnerte, dass er gedacht hatte, Willow wäre eben jener Stallbursche. Unglaublich, dass sie es geschafft hatte, ihn so hinters Licht zu führen.