18. Kapitel

501 30 0
                                    

Noch ein paar Minuten saß ich auf dem Boden der Dusche und starrte den Wasserfluss an.

Ich sollte mal so langsam raus. Nicht das er wieder kommt.

An der Wand abstützend rappelte ich mich auf, nahm das Duschgel und schäumte meinen restlichen Körper ein. Egal wie sehr ich versuchte die, gerade ab gespielte, Szene zu verdrängen. Es klappte einfach nicht. Immer und immer wieder spielte sie vor meinen Augen ab, wie ein Film den man immer wieder zurück spulte. Jedes Wort, jeder Blick, jede Berühung. Alles spielte immer wieder von neuem ab.

Ich schüttelte kräftig meinen Kopf hin und her. Mir hats gereicht. Meine Hand wanderte zum Hebel, der für das kalte Wasser zuständig ist, und hob ihn an. Mit einem Mal spürte ich eine kalte Flüssigkeit meinen Rücken streifen. Einen kurzen Moment zog ich meinen Bauch ein, aber lies meine Anspannung schnell wieder fallen und begann mich zu entspannen.

Das kalte Wasser fühlte sich verdammt gut an und half einen den Kopf etwas freier zu bekommen. Auch wenn nur ein wenig.

Ich spülte den restlichen Schaum aus meinen Haaren und von meinem Körper und stieg aus der Dusche. Mir fiel ein kleiner Stapel aus Klamotten auf der über dem Waschbecken lag. Ich griff nach nach dem Handtuch welches an einem Haken hing und rubbelte mir die Haare. Anschließend trocknete ich den Rest von mir ab und widmete mich dem Stapel. Ich nahm als erstes eine schwarze Boxershort und zog sie an. Als nächstes griff ein die Socken und eine graue Jogginghose und zog beides an. Das letzte war ein schwarzes kurzärmliges Shirt und ich verzog sofort das Gesicht.

Das ist doch pure Absicht...

Widerwillig stülpte ich mir das Shirt über den Kopf und zog es meinen Oberkörper runter. Meinem Spiegelbild schüttelte ich nur ablehnend den Kopf. Ich mochte es einfach nicht was anderes zu tragen. Warum? Das weiß ich selber nicht wirklich. Es ist schon seid Jahren so und störte mich nicht. Aber von Luke durfte ich mir schon so oft was anhören wie: "Pulli schön und gut aber im Winter! Bei 30 Grad kanns doch auch kurze Ärmel haben." Es hatte mich nie interessiert was andere dachten auch nicht was Luke dachte.

Als nächstes schnappte ich mir meine grüne Zahnbürste und begann kräftig zu schrubben.

Ich muss meinen Tagesrhytmus endlich mal wieder in den Griff kriegen. Vor allem was den Schlaf betrifft! Ich hab in wenigen Tagen schon Unterricht...

Ich putzte mir die Zähne viel zu lang und zu intensiv. Als ich den Schaum ausspuckte, konnte ich etwas rotes im Waschbecken wieder finden. Blut. Aber es interessierte mich wenig. Ich hatte andere Probleme als mein blutendes Zahnfleisch. Mein momentan größtes Problem befand sich in meinem Zimmer und könnte jeden Moment wieder hier auftauchen.

Es brachte nichts und ich entschied mich widerwillig meine Hand an den Türgriff zu legen und diesen hinunter zu drücken. Mein Puls begann wieder etwas zu beschleunigen. Aber es brachte nichts. Wenn ich mir was anmerken lasse macht es das nur noch komplizierter.

Tu einfach so als wäre das nie passiert, Oren.





Verbunden mit dirWhere stories live. Discover now