Verbunden mit dir

56. Kapitel

"Ethan?"

Ich zuckte.

"Also doch.", atmetete er genervt aus.

Ich schaute auf und es hörte sich nicht nur so an. Luke war wirklich genervt. Aber warum?

Er stand wieder auf und ich konnte ihn nur verwundert dabei zu schauen. Mit einem Mal schnappte er sich mein Handgelenk, zog mich hoch und schleifte mich auch schon hinter sich her.

"Luke warte!"

"Nein!"

"Mach langsamer!", rief ich erneut.

"Nein!"

Sein Griff wurde fester um mein linkes Handgelenk. Egal wie sehr ich auch protestierte, er zog mich einfach hinter sich und brabbelte etwas vor sich hin, was ich nicht verstehen konnte. Ich war nur froh das keiner uns beachtete. Der Unterricht schien zwar vorbei zu sein, dass würde auch erklären warum Luke vor mir stand und mich nun hinter sich her schleifte, aber keine sah uns an. Es waren auch nicht viele unterwegs.

"Wohin gehen wir?", startete ich einen neuen Versuch.

Keine Reaktion.

Verdammt was soll das?!?!?!

Er zog mich wieder quer über den Hof, durch das Gebäude. Okay spätestens jetzt wurden wir angestarrt.

"Ich komme doch mit aber lass mich endlich los."

Nichts.

"Luke!"

Plötzlich standen wir vor einer Tür. Ich schaute auf die Nummer.

Das ist Luke's Zimmer.

"Wa-", bevor ich auch nur einen Satz zuende bringen konnte, schloss er die Türe schon auf und schupste mich hinein.

Was?

Hastig drehte ich mich um und starrte auf Luke, der die Tür hinter sich schloss und mich nicht gerade freundlich anguckte.

"W-was ist los?", fragte ich verunsichert.

Er sagte nichts.

"Luke?"

So langsam wurde ich nervös.

Er sagte nichts. Schaute mich nur mit blau grauen Augen an.

"Luke, verdammt! Du machst mir Angst. Sag doch was!"

Jetzt setzte er sich in Bewegung. Mich nicht aus den Augen.

"Was soll ich denn sagen verdammt?!?", wurde er plötzlich etwas lauter.

Ich zuckte zusammen. So harsch war er mir noch nie gegenüber. Ich war überrascht. Sehr. Und wusste nicht wieso.

"Na irgendwas! Du bist im ersten Moment so lieb zu mir und im Nächsten schnappst du mich, ziehst mich quer über den Hof und schleifst mich dann in dein Zimmer und sagst verdammt nochmal nichts zu mir! Was. Ist. Los?!?"

Ich war überrascht wie laut ich wurde. Es würde mich nicht wundern wenn die nebenan gegen die Wand klopfen würden.

Noch immer kam er langsam auf mich zu mit einem Blick als hätte ich ihm persönlich ins Gesicht geschlagen.

Wieder sagte er nichts. Kein Wort. Nur dieser Blick. Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter. Ein Schritt nach vorne von ihm und ich setzte einen nach hinten.

"Luke?", wurde ich jetzt etwas leiser als der Abstand sich zwischen uns drastisch verringerte.

Mittlerweile spürte ich schon das Bett in meinen Kniekehlen.

Scheiße! Was ist bloß los mit ihm???

"Was?", fragte mich der Blonde genervt.

Ich stand vor mir. Keine 20 cm. Ich schaute auf. In seine blau grauen Augen die mich von obern herab anschauten. Sie sahen wie ein frisch aufgezogenes Gewitter aus, so wie sich das Blau mit dem Grau seiner Iriden mischte.

Schön.

Das hatte ich noch nie gedacht, aber seine Augen waren schön. Auch wenn wir uns dchon so lange kannten, hatte ich das Gefühl ich sah in gerade zum ersten Mal. Vorallem mit diesem Blick.

"Du bist wütend.", stellte ich fest.

"Ja bin ich."

"Wieso?"