38. Kapitel

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Ich war froh, dass Luke nicht weiter fragte. Ihm Sachen zu verschweigen war schon schlimm genug, aber ihn zu belügen? Nein...

"Hast du heute Abend schon etwas vor? Möchtest du heute Abend zu mir? Mein Mitbewohner ist heute Abend nicht da.", lächelte er mich an.

Liebend gerne! Du weißt nicht wie sehr ich wollte...

"Ich kann leider nicht..."

"Wa-", unterbrach ich ihn gleich wieder und redete einfach weiter.

"Aber falls ich doch kann schreib ich dir.", lächelte ich ihm zurück.

"Okay. Ich hoffe."

Ich auch.

Der Tag verging erstaunlich ruhig weiter und wäre eigentlich entspannt wenn nicht mein rechter Arm sich andauert melden würde. Es war nicht gerade leicht den Schmerz zu überspielen als wäre nichts aber für Luke musste ich es. Ich schluckte jede Nadel einzelnd runter, die sich immer und immer wieder durch meine Haut rammte.

'Sei nicht zu spät!', sagte er. Wann ist denn bei ihm 'zu spät'? 'Heute Abend' ist relativ...

Egal wie lange ich grübelte, die Antwort flog nicht zu mir wie eine Brieftaube. Als es draußen langsam dämmerte machte ich mich auf den Weg zu unserem Zimmer. Ich öffnete die Tür und der Raum war schon ganz dunkel.

"Zu spät.", ertönte eine tiefe Stimme.

Ernsthaft?!?

"Bin ich nicht. Du hast keine Zeit genannt.", verteidigte ich mich.

Ich suchte die Wand nach einem Lichtschalter ab.

Wo war der nochmal?!?

Als ich den Schalter nach kurzer Zeit dann doch fand atmete ich erleichtert aus und legte ihn um.

So ganz im dunklen... Gruselig~

Ich ging durch den kleinen Flur und sah Ethan auf meinem Bett sitzen. Er verschränkte die Arme und sah zu mir auf.

Wie lange sitzt er da schon?

"Hast du die ganze Zeit hier gewartet?"

"Wo warst du?", stellte er mir prompt eine Gegenfrage.

"Was bist du? Meine Mutter?", wurde ich etwas wütend.

"Warst du wieder mit diesem Blondschopf unterwegs?", stieß er sich von der Matratze ab und ging langsam auf mich zu.

Der Blick direkt auf mir gerichtet.

"Meinst du Luke?", machte ich langsam einen Schritt zurück.

"Mir egal wie er heißt."

Und wieder kam er mir näher und näher. Das Spiel führten wir so lange bis ich wieder den Kleiderschrank in meinem Rücken spürte.

Warte...

Ich begann leicht zu grinsen und ihn fordernd an zu schauen.

"Bist du etwas E-i-f-e-r-s-ü-c-h-t-i-g?", erlaubte ich mir einen kleinen Spaß.

Meine Spielerei hatte schnell ein Ende als seine rechte Hand direkt neben meinem Ohr auf den Schrank knallte. Ich erschrak und sah ihm direkt in seine tiefblauen Augen.

"W-was sollte ich für dich tun?", überspielte ich den kleinen Schock.

Jedenfalls versuchte ich dies. Ich fühlte mich wie ein Lamm der direkt auf einen Wolf traf.

Er beugte sich zu mir runter. Seine Arme links und rechts von mir. Mich eingekesselt. In der Falle. Mein Herz begann augenblicklich wieder sein Tempo zu erhöhen.

Mit ernstem Blick sah er mir, wenige Zentimeter vor meinem Gesicht, direkt in die Augen.

"Zieh dich aus."

H-hab ich mich gerade verhört?!?

"W-was?", stotterte ich und hielt mir unbewusst meinen Pullover.

"Du sollst dich ausziehen."

Seine linke Hand lies die Schranktür los und wanderte zum Saum meines Hoodies.

Das kann er doch nicht ernst meinen!!!

Mein Atem wurde hektischer und ich nervöser. Seine Fingerkuppen berührten meine warme Haut und ich lies unbewusst einen kleinen Laut von mir, der nicht unbemerkt blieb. Erschrocken von mir selbst, hielt ich meinen Mund zu und seine Hand wanderte meine linke Seite langsam hinauf. Zentimeter für Zentimeter. Millimeter für Millimeter. Eine Hitze breitete sich in mir aus wie ein loderndes Feuer.

"Ziehst du dich aus oder soll ich dir helfen?"

Das ist so falsch so verdammt falsch!!!

Verbunden mit dirWhere stories live. Discover now