Nehmt keine Drogen, Kinder (4)

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Ace wurde von unangenehm stechender Kälte geweckt. Er hatte gar nicht mehr in Erinnerung, wann und wie er eingeschlafen war, und im Traum war sein Körper ganz unvermittelt im Boden versunken. Er schnappte unwillkürlich nach Luft, ehe er hustend versuchte, sich aufzusetzen und seine Luftröhre wieder frei zu bekommen. Über ihm erklang bellendes Lachen.

Sein Kopf pochte dumpf und schmerzte mit jeder Bewegung, als er vorsichtig zu Devon aufblinzelte. Der Quarterback hatte sich immer noch nicht ganz gefangen. Auch Nero, der hinter ihm am Schrank lehnte, grinste alles andere als unschuldig.

"Hoch mit dir, Fuckface!" Es war sehr seltsam, diesen Spitznamen in Verbindung mit der sonnigen Attitüde zu hören, die Devon normalerweise seinem Freundeskreis entgegenbrachte.

"Hrrgph", ächzte Ace und steckte den Kopf ein wenig weiter ins Kissen hinein. Allerdings schien das die beiden nicht aufzuhalten. Zusätzlich konnte er jetzt spüren, dass jemand an seiner Decke zerrte. "Lasst mich einfach sterben", jammerte er leise. "Was soll das überhaupt werden, ne Nachtwanderung?"

"Wir haben zehn Uhr dreißig", tönte vergnügt aus dem Hintergrund. Schmerzen zogen sich durch Aces Schläfen, sobald er es wagte, die Augen auch nur einen Spalt zu öffnen. Tropfen des kalten Weck-Wassers rannen über sein Ohr, und er hätte gerne den Kopf geschüttelt, aber das würde mehr Schmerzen bedeuten. Niemand hatte das Recht, so glücklich zu sein, wenn es ihm derart miserabel ging.

"Lüge."

"Reine Wahrheit." Das Bett knarzte, als jemand sich über ihn beugte, und mit dem Klappern des Fensterladens strömte ein Schwall eisiger Morgenluft in die Hütte. Es hätte Ace nicht verwundert, wenn er nach draußen sehen und dort Schnee erblicken würde.

"Is' okay." Er kuschelte sich verschnupft tiefer in seine Decke und ignorierte die leise Enttäuschung, als das Nero-Gewicht sich wieder von seinem Bett erhob. "Sag der Lehrerin, dass ich krank bin, und lass mich hier weitersterben."

"Ja... kommt nicht infrage. Das hast du dir selbst eingebrockt, und so, wie ich die Lehrer kenne, finden die irgendeinen Weg, das uns in die Schuhe zu schieben."

"Nur, weils in unserer Hütte passierte", ergänzte Devon empört. Ace hielt das keiner Erwiderung würdig. Am liebsten wollte er sowieso nicht reden. Er drückte den Kopf noch vehementer zwischen Wand und Kissen und versuchte so darzustellen, dass er sich jeder weiteren Kommunikation verweigern würde. Die kalte Wand hätte wohltuend für seine Stirn gewirkt, wenn er nicht immer noch klatschnass wäre und die Tropfen von Eiswasser in seinem Nacken seine gesamte Aufmerksamkeit haben wollten.

"Ich bin aber wirklich krank", erklärte er der Wand verschnupft. Devon schien hinter ihm zu lachen.

"Heißt das, wir sollen dich rausschmeißen?"

"Das heißt, ihr sollt mich in Ruhe lassen!" Aus irgendeinem Grund erzielten seine Worte nicht den gewünschten Effekt. Stattdessen hörte er ein Unheil verheißendes 'Du die Füße?' und spannte sich an, um im Zweifelsfall gegen alles auszutreten, was ihn irgendwie irgendwo packen könnte.

Einen Moment später schlangen sich suchende Hände um seine Schultern, und Ace hatte kaum begonnen, dagegen anzustrampeln, als jemand auch seine Füße griff.

"Hey! Stop! Ich hab gesagt, ich bin krank! Stop!" Sein mehr als angebrachtes Gewimmer blieb ignoriert, als die beiden Jungen ihn vom Bett hoben. Sein heroischer Widerstand trotz schwerster Gesundheitslage schien ihnen bestenfalls ein Glucksen zu entlocken.

"Tja, eh, wohin jetzt-?"

"Einfach vor die Tür schmeißen und warten, bis er wach genug ist, um anzuklopfen?"

The Games We Play (BoyxBoy)Where stories live. Discover now