Enthüllungen (1)

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AN: Wollte es eigentlich länger machen, aber heute würde ich mit dem Rest nicht mehr fertig werden, und euch noch länger warten lassen wollte ich auch nicht. Dafür hoffe ich, dass es jetzt wieder schneller geht, wenn ich mich nicht dank Feiertagen&Ferien um all meine RL-Liebsten kümmern muss *g* Wurde mal wieder die Nacht durch geschrieben und kann entsprechend holprig sein, heute Abend lad ich die korrigierte Fassung hoch

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Ace saß hinter einem Bauvorhang und überlegte, welche Ausrede er sich aus den Fingern ziehen sollte, um zu erklären, warum er – wieder einmal – aus Krankheitsgründen ganz dringend nach Hause musste. In letzter Zeit war das gar nicht so häufig wie sonst vorgekommen, oder? Vielleicht würden sie im Sekretariat einfach annehmen, dass sein Immunsystem sich kurzzeitig aufgerappelt hatte, nur um jetzt wieder in sich zusammenzufallen.

Die Fenster des bebauten Gebäudeflügels waren offen und nur von Planen bedeckt, und die Kälte kroch bis in seine Sitzecke, wo sie ihm unter die Kleider kriechen wollte und dafür sorgte, dass er sich noch enger zusammenrollte. Gleichzeitig hatte er nicht vor, hier rauszukommen, solange die Pause noch nicht zuende war. Vielleicht auch niemals, wenn es nach ihm ging.

Eigentlich hätte Ace gerne geweint. Er war sich sehr sicher, dass es ihm helfen könnte, zu weinen. Das es – nur für einen Moment – diesen tobenden, kreischenden Berg aus durcheinandergerührten Emotionen in ihm wieder ordnen würde. Aber gleichzeitig fühlten sich seine Tränendrüsen trocken und leer an und verweigerten ihre Arbeit.

Dabei war es doch gar nicht so schlimm gewesen, oder? Es ist doch nichtmal wirklich was passiert. Du wurdest nicht verprügelt. Er hat nur-

Er hat nur wieder einmal gezeigt, dass es klug war, dein Leben lang einen großen Bogen um ihn zu machen. Wie konntest du dich nur in so eine Scheiße reinmanövrieren?

Ace seufzte still, die Lider aufeinandergepresst, während sein Körper nicht aufhören wollte, angespannt zu zittern.

Zuerst hatte er die Situation gar nicht richtig begreifen können. Ace war nur wütend auf Jessica gewesen. So eine dämliche, hämische Kuh. Sie hat wahrscheinlich auch noch Spaß daran, mich in Schwierigkeiten zu sehen... Dann war sein Blick weitergeschwenkt, zu Nero, dessen Augen ihn fixierten, und sein Magen war heruntergesackt.

Eigentlich hätte er gedacht, dass es sich anders anfühlen würde... also, dass sich zumindest irgendwas anders anfühlen würde. Das er nach all der Zeit, die er Para hinterhergerannt war wie ein dummer, blinder Hundewelpe, Nero auf einmal mit neuen Augen sehen würde. Doch jetzt starrte Ace ihn an, sein Magen krampfte sich gewohnt zusammen, und durch die Taubheit, die ihn erfasst hielt, drang bittere Belustigung. Natürlich hat sich gar nichts verändert. Was hast du denn erwartet?

„Der Kerl hat... was?"

„Im hohen Bogen." Jessica strahlte beinahe. Sie wirkte wie die Zuschauerin, die sich aufgeregt jubelnd am Geländer festklammerte, während man die Löwen in die Arena entließ. Vermutlich amüsierte sie sich wirklich köstlich über die Situation, auch wenn sie da momentan die einzige schien. „Aber ich bin sicher, er hatte dafür einen voll guten Grund... nicht, Ace?"

Ob sie es eigentlich wusste? Wie vielen Menschen in seinem Umfeld hatte Nero es wohl erzählt? Wer war am Spaß beteiligt gewesen? Ace wollte gar nicht darüber nachdenken.

„...Hat er das, hm?" Auch Nero klang heiter, aber nicht auf die Jessica-Art. Viel eher enthielt die Tonlage eine unterschwellige Drohung. Ein ‚Ich will dir die Zähne ausschlagen, aber ich werde es lächelnd tun'. Er löste sich vom Türrahmen und begann zu ihrem Tisch zu schlendern, und endlich wurde Ace klar, dass vermutlich ein Standortwechsel angebracht war. Am besten an einen Ort, wo Nero ihn nicht allzu schnell fand.

The Games We Play (BoyxBoy)Where stories live. Discover now