Kapitel 7-Freiheit auf den Wellen

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Schnell warf ich mich in Schale.Ein olivgrünes Neckholder Top und weißer Mom shorts.Meine Intuition sagte mir,dass John B vorhatte mit mir schwimmen zu gehen,weshalb ich mir meinen Lieblingsbikini drunterzog.Er war Rot und die Hose saß etwas low waist,was mir aber an diesem knallroten Bikini gefiel.Ich hatte nicht mehr viel Zeit.Ich wollte John B nicht mehr lange warten lassen,besser gesagt ich konnte es gar nicht mehr erwarten.Schnell flitzte ich die Wendetreppe hinunter und lief gerade aus Richtung Tür.Ich schnappte mir meinen Hausschlüssel und bemerkte wie Dad und Rose erwartungsvoll zu mir schauten.
„Ich hol mein Auto ab!Vielleicht bleib ich noch ein bisschen bei Zoé,aber passend zum Lagerfeuer bin ich wieder da!Hab euch lieb!"schon war ich aus der Tür hinaus.Hab euch lieb?Das hatte ich ja schon ewig nicht mehr gesagt.Nachdenklich schaute ich auf den Boden zu meinen weißen Air Force.Plötzlich stolperte ich in die Arme eines schönen Jungen.Meine Schleife muss wohl aufgegangen sein.
„Oh tut mir leid,ich war wohl mit den Gedanken ganz wo anders!"ich schaute hoch und schaute in die himmlischen dunkelbraunen Augen.Schnell stützte ich mich von seinen etwas breiteren Unterarmen ab bis ich wieder voll und ganz auf beiden Füßen stand.
„Alles in Ordnung Lu,du sahst gerade eben etwas durch den Wind aus?"fragte mich der blondschopf,während er sein Hemd richtete und die Cap positionierte.
„Alles gut John B,hatte nur einen stressigen Tag!"
„Dann hab ich jetzt genau die richtige Idee,um dich wieder in Form zu bringen!Wir werden jetzt surf-
„Nein,John B!Nicht surfen."unterbrach ich ihn mit ernsten Blick.
„Ach komm schon Lu,du warst die beste Surferin in Outer Banks!Jeder hat dich geliebt und keiner konnte dich schlagen.Ich habe dich bewundert,jedes Mal als du auf dem Brett standest.Willst du das wirklich aufgeben?"fragte er,als wir kurz aufhörten mit weitergehen.Surfen war meine Leidenschaft.Ich habe es geliebt,diese frische Luft,das Gefühl schwerelos zu sein und am Strand sahen dir begeisterte Menschen zu,die für dich klatschten.Aber das ist schon drei Jahre her,seit dem meine Mum starb,vergaß ich das Surfen und verdrängte es in mir.Ich hatte das Gefühl,dass ich nur mit ihr surfen konnte,weil es sonst keinen Sinn machen würde.
„Ich weiß ja nicht mal mehr wie man noch richtig surft.Vielleicht hab ich es ja verlernt!Außerdem hab ich keinen Bikini drunter."versuchte ich mich problemlos rauszureden,aber es scheiterte.
„Du kannst mich nicht verarschen Lu!Ich sehe doch deinen Lieblingsbikini über den Schultern gestrafft.Du kannst dich nicht rausreden,du musst egal ob du willst oder nicht!Probiere es wenigstens,es wäre echt zu schade."antwortete er mit einem gesenkten Blick.Ich schmunzelte leicht und ging weiter.Es gab keine Antwort von mir,ich wusste nichtmal was ich antworten sollte.Ich habe einfach nur gehofft,dass John B das mit dem Surfen ganz schnell vergisst!Wir beide schreiteten weiter voran und ich schaute um mich her.So ruhig und gelassen,hatte ich Outer Banks schon lange nicht mehr in Erinnerung.Es war eine komische Stille zwischen mir und John B,diese wollte ich schnell brechen,weil ich es hasse keine Konversation mehr am laufen zu haben.
„Haben denn du und die anderen schon etwas weiteres wegen dem Boot gefunden"versuchte ich problemlos eine neue Konversation auf zu bauen.
„Ich war tauchen und hab einen Rucksack gefunden,aber ich hab ihn noch nicht geöffnet,viel lieber wollte ich ihn mit meiner besten Freundin Lu öffnen,aber jetzt habe ich mehr Lust auf Surfen,mit dir!"antwortete er mit einem Zwinkern.Ich musste schmunzeln.Langsam hatte ich gemerkt,dass egal wie sehr meine Gefühle mich zu John B reißen und egal wie viele Probleme uns gerade umherirren,unsere Freundschaft blieb immer aufrecht und war das woran ich mich festhalten konnte.Vielleicht sollte ich es einsehen oder weiterkämpfen,aber Antworten werde ich erst heute Abend bekommen oder jetzt gleich beim Surfen mit John B.

"So,da sind wir.Hast du das nicht vermisst,diese L-
"Luft des Meeres,den Blick in den Horizont,die Kühle,die mir beim Surfen am Rücken vorbeizieht.Ja,ja das hab ich vermisst,jeden Tag."brach ich ihm durchs Wort.Wie lange bin ich diesem Blick ausgewichen?Wie lange hab ich die Freiheit des Meeres nicht mehr gespürt?Es war zu lange.Die Sonne stand am perfekten Winkel und neigte langsam nach unten.Es dauerte nicht mehr lange,dann werde ich meine Sehnsucht wieder spüren,aber ich hatte auch Angst.Was ist wenn ich alles verlernt hatte,alles was mir einst so bedeutend lag?Mir steckte ein Hals im Kloß.
"Dann wollen wir mal!"John B Griff nach meiner Hand und lief mit meiner Hand zum Meer.Während John B noch einen kurzen Abstecher zum Strandhausbesitzer machte,um Surfbretter zu besorgen,versuchte ich den nervenden Angstball in meiner Kehle loszuwerden.Ich schluckte,bis ich aufsprang,weil der hübsche Junge auf einmal Oberkörper frei in Badehose,sich zu mir geschlichen hatte.Schnell zog ich mir mein Top und meine Hose aus und stand nur noch in Bikini neben John B.Seine Augen wendeten sich meinen Körper,es sah so aus als würde ich ihm von oben bis unten gefallen.Hat sich John B gerade in mich verguckt?
"Wollen wir-
"J-ja natürlich.Hier dein Surfbrett,wenn du es verlierst,schuldest du mir ein neues Handy und 5Mäuse.Ich musste mein Handy wegen Pfand extra abgegeben.Also pass gut drauf auf!"sagte er in einem zusammenzuckenden Blick.
"Ich geb mein Bestes!"antwortete ich in einem Lachen.
"Na dann los gehts!"und schon lief er los und ich rannte ihm hinter her.Die Füße im Sand,die Haare im Wind,der Anfang der Freiheit wartete auf mich,oder?
Dann berührte ich das Wasser mit den Füßen,trotz der Anfangskälte gab mir das Meer ein sehr beruhigendes Gefühl.Der Anfang war schonmal gemacht.Dann legte ich mich auf mein Surfbrett und paddelte mit John B auf gleicher Höhe.Eine Welle baute sich langsam auf uns zu,dass sollte die Welle sein,die mir die Freiheit wieder geben würde.Ich konnte es spüren.
"Schwimm langsam auf die Welle zu Lu,trau dich.Wir machen das gemeinsam!Ich rufe "jetzt" dann stehen wir beide auf und gleiten auf der Welle.Du schaffst das!"brüllte John B zu mir,da das Meer zu laut war ,um in einer normalen Tonart zu kommunizieren.Ich nickte und versuchte zu verstehen.Ich atmete zwei mal langsam durch,so schwer klang es nicht.Einfach machen.Augen zu und durch.
Der Zeitpunkt ist gekommen,die Welle war hoch.Ich paddelte auf sie zu und wartete auf John ans Kommando.Die Welle wurde immer höher und mein Druck stieg weiter an.
"Jetzt Lu!"und ich tat direkt was John B mir sagte.Es war zu wacklig und zu unschlüssig ,um jetzt nachzudenken.
"Luna!"rief eine fremde Stimme,die mir aber sehr bekannt vor kam.
"Mama?"und auf einen Schlag verlor ich die Kontrolle und stürzte ins Wasser.Mit dem Blick nach oben sah ich das Licht und einen Jungen,der eilig zur Rettung hinterher sprang.Schnell packte er seine starken Hände um meinen Körper und schwamm mich nach oben zur Wasseroberfläche.
"Danke John B."
"Manchmal frag ich mich echt,was du ohne mich machen würdest,kein Problem Lu."antwortete der Schönling,der mir etwas bedrückt in die Augen schaute.Bald spürte ich die Meeres Steine und konnte das restliche Stück zum Strand selber laufen.Ein Pärchen brachte uns nachträglich mein verlorenes Surfbrett.Durchgeschüttelt von der Kälte und der Verwirrung stampfte ich auf den Strand hinzu.
"Ich hab doch gesagt,dass ich das nicht kann!"rief ich John B hinter meinem Rücken zu.Plötzlich öffnete ich meine Augen und erinnerte mich.
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"Ich hab doch gesagt,dass ich das nicht kann,Mama!"rief ich geärgert vom Strand aus zu ihr.Mit großen Schritten kam sie auf mich zu.
"Probiere es noch einmal für mich!Und ich verspreche dir,du wirst es können!"antwortete sie und nahm mich liebevoll in den Arm.
"Wozu soll das bringen,wenn die Wellen so groß auf mich zu kommen,dann gerate ich total in Panik!Ich kann das nicht!"zog ich mit verschränkten Armen zurück.
„Lass die Angst nicht über dich kommen Lu!Wenn Du Angst bekommst dann schließe deine Augen und denk an etwas schönes,an jemanden,der dir soviel bedeutet,dass du glatt die Angst vergisst.Ängste können einen einschüchtern Lumi,aber du bist so viel Stärker als sie,dass weiß ich.Mach dir keine Sorgen,wenn da da oben stehst,dann wirst du die Herrscherin der Meere sein und ich werde ihr warten und dir zusehen,wie du die Freiheit genießt.Probiere es noch einmal!"
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Lu?!Lu!Alles in Ordnung,geht es dir gut?"brachte mich John B wieder zurück in die Realität.
Ich schüttelte meinen Kopf und sah,den Schönling Besorgnis vor mir,ich blickte ihn in die Augen.Ich nickte.
„Du sahst gerade so aus als würdest du in einer anderen Welt sein!Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"
„Alles in Ordnung,war gerade nur in Gedanken versunken."antwortete ich.
„Tut mir leid,wie das gerade gelaufen ist,ich wollte dich nicht unter Druck setzen! Vielleicht war Surfen-
„Ich probiere es nochmal!"
„Ja dachte ich mir...äh was du möchtest es-
„Ja John B ich möchte es nochmal probieren,aber alleine.Bitte bleib einfach genauso hier stehen und schau mir zu,das würde mir echt viel bedeuten!Danke."Ich gab ihm einen Wangenkuss und nahm mein Surfbrett zurück in die Hand.Neuer Versuch neues Glück,obwohl mir gerade der Wangenkuss durch den Kopf ging,aber egal ich musste mich fokussieren auf die Welle,die gerade auf mich zu kam.Ich fing an auf sie los zu paddeln und konzentrierte mich auf mein Ziel.Ich schaute nicht einmal zurück, mein Blick hing an dieser Welle.Die Welle mit Macht,die ich beherrschen wollte.Wir kamen uns immer näher und plötzlich stand sie genau über mir,aber ich wusste was zu tun war.Ich schließ meine Augen und meine Gedanken durchwirrten mit den unterschiedlichsten Momenten.Mit John B unser Kuss,meine Zeit mit den Pouges Ki,JJ und Pope,auch Sarah war zu sehen, aber sie war die ganze Zeit im Vordergrund,meine Mutter und nun wusste ich meine Bedeutsamsten Momente.Ich öffnete und mein Herz brüllte JETZT und ich gehorchte es und stand auf und hatte die Macht über die Welle.Wow,ich hab sie wieder meine Freiheit,meine Sehnsucht,meine Liebe.Ich brüllte sie nach außen und fühlte mich so frei.Ich war dem Horizont so nah und spürte die Kälte an meinen Schultern.Mein Körper spielte verrückt,alles was passierte ich hatte die Kontrolle,keine Angst nur Freiheit.Ich konnte über die ganze Welle praktisch schweben und hatte Vertrauen im ganzen Körper.Auf einmal konnte ich sogar die überirdischsten Tricks machen.Das Meer gehörte nur mir,genauso wie die Freiheit und ich hatte die Kontrolle.Danke Mama und John B.

Ein Hauch von Sommerliebe||John BTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang