Kapitel 39-Zerbrochenes Ende

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„Will John B mich eigentlich verarschen?!"brüllte Ki wütend und fuchtelte genervt mit den Armen herum,während sie sich eigentlich aufs Fahren konzentrieren sollte.Nachdem ich mein zusammengebrochenes Ich auf dem Flur zusammengekratzt hatte,verließ ich unüberlegt die Party und rief Ki an.Ich hatte ihr alles erzählt von Anfang an und seitdem sitze ich hier und starrte mit meinem angelehnten Kopf am Fenster raus ins Dunkle Nichts.Dabei fiel mir auf,dass John B nicht Ki verarscht hat,sondern mich.Und ich dumme Kuh hab es auch noch zugelassen.Jetzt saß ich hier angeekelt und schaute meinem zurückgelassenen Herz hinterher.Er hat es gebrochen und jetzt war es zu spät.Ki's unüberhörbare Fluchungen über das wie sie sagt „hirnrissige und widerwärtige Arschloch John B"übertönten meine Gedanken und warfen mich weiter in das dreckige und Schuldbewusste Loch,welches John B zwar für mich grub,aber ich den entscheidenden Schritt hinein selber wagte.Auch der Weg hinaus schien unmöglich.Auch wenn Ki nur aufgeblasen und zornig reagiert nach jedem weiteren Wort,als ich seinen Namen nur anfing zu erwähnen,zeigte mir dass seine Tat sie auch nicht kalt dar stehen lies.Ganz im Gegenteil,es belastete sie,dass sie sich so in ihren besten Freund getäuscht und geirrt hatte.Schweigend blickte ich ein oder zweimal zu ihr rüber und meine toten Gedanken bestätigten die Tatsache.Dennoch konnte ich nichts sagen.Der Mut ,die Party zu verlassen und alles von neu zu erzählen leerte meine Seele völlig aus und plünderte jeden weiteren Atemzug,den ich zur Aufmunterung gebraucht hätte.Aber jetzt war da nichts mehr.Gar nichts mehr.Nichts mehr zum sagen und nichts mehr zum fühlen.Alles,wofür mein Herz zuständig gewesen wäre, ist jetzt eiserne Asche,die in meinem Inneren zurückgeblieben ist.Jetzt war es zu spät.
„Du schläfst heute bei mir,wir hatten heute genug Drama und ich will dir einiges ersparen."schnaufte Ki ,auch wenn ihre Gefühle immer noch Achterbahn fuhren.Wenigstens fuhren ihre Gefühle noch,meine wurde beraubt und von jeder weiteren Fahrt ausgeschlossen.Ki warf mir einen kullernden Blick zu und ihre Lippen formten sich zu einem leichten Lächeln.
Mit letzter Kraft konnte ich nur noch ein lautloses Danke über meine Lippen übertragen,auch wenn es sich anfühlte als würde ich gleich zusammen brechen.Selbst meine Knie zitternden unkontrolliert und ich spürte im Sitzen keinen Druck,der mir Leben in meinem Körper zu rief.Aber da war nichts.Nur Kälte und Dunkelheit.

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Am nächsten Tag fehlte mir mir immer noch jegliche Energie,die sich hätte meinen Adern hinaufziehen könnte,aber dennoch fehlte jede Spur,die meinen Körper anregen könnte.Vielleicht lag das an den Gedanken,heute John B wiederzusehen.Wir müssen heute bei Heyward aushelfen wegen seinem Cateringservice.Wir haben es ihm versprochen,aber das bedeutet nicht,dass ich mich darauf freue.
„Ich kann auch sagen,dass es dir nicht gut geht.Du musst das nicht tun,Luna."schlug Ki mir vor.Natürlich würde dieser Vorschlag mit der Tatsache ausweichen,dass ich John B sehen muss.Aber andererseits müsste ich hier sitzen und mir das nervtötende Geklingel von bombardierten Nachrichten meiner Familie antun.Außerdem scheint mir eine Ablenkung ganz gut,denn zwar belastet mich die Situation enorm,aber ich lasse meine Freunde nicht im Stich.
„Alles gut.Ich muss ja nicht mit ihm-
alles in mir zuckte und stockte.Auch wenn ich über Nacht etwas Mut zum Reden gefasst hatte,fraß Ich mich selbst auf.Die Luft erdrosselte mich und alles in mir fröstelte.Ich fühlte mich wie gestern.Das Häufchen Elend,welches hoffnungsvoll auf ihren Märchenprinzen gewartet hatte und von vorne herein verarscht wurde.Ki setzte sich verständnisvoll zu mir und legte ihren Arm um mich.
„Keine Sorge,ich werde dafür sorgen,dass das Arschloch dir nicht zu nah kommt.Halte dich an mich."flüsterte sie mir zu und drückte mir barmherzig ihre Wange gegen meine.Ich kann echt froh sein,nach so langer Zeit eine endlich gute Freundin gefunden zu haben.Wenn nicht sogar die Beste.
„Danke Ki.Ich weiß echt nicht,was ich ohne dich machen würde."gestand mein zusammengeflicktes Ich mit gerührter Seele und nahm sie in den Arm."Scheiß auf die.Scheiß auf die alle,Luna!"hallte es mir durch mein verschwommenes Gedächtnis.Vielleicht sollte ich daran weiterarbeiten,als weitere Zeit mit John B zu verschwenden.Das Hirnrissige und widerwärtige Arschloch John Booker Routledge.Jetzt ist es zu spät.Du hast mich gebrochen und mir das genommen,was dir geschenkt habe.Ich habe dir meine Liebe gegeben.Ich habe mich dir wortwörtlich in die Hände gelegt.Doch du,du hast mit mir gespielt.Du hast mich verletzt.Ich scheiß auf dich und deine verschissene einfache Liebe.

Ein Hauch von Sommerliebe||John BWhere stories live. Discover now