Kapitel 40-Aufklärung

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„Du denkst es war ein Fehler,was zwischen uns gelaufen ist?"brüllte John B mir hinterher und lief mir nach.Selbst als ich Heywards Grundstück verließ,konnte ich mit meiner angetriebenen Wut John B nicht entkommen.Plötzlich stand er vor mir und meine heißdurchlaufenden Wangen kamen zum Vorschein,weshalb ich mich wegdrehte.
„Was denkst du denn was es war?Ein Ausrutscher?Wie damals im Motel?"giftete ich abweichend zurück.Ich würde lügen würde ich nicht sagen,dass es das Aufregendste war,was ich je erlebt hatte,aber wenn dies nur einseitig ist,sind Lügen der entscheidende Ausweg.Auch wenn John B noch nicht offen gestanden hatte,ob da was gestern im Bad mit Sarah lief oder nicht,wusste ich nicht was ich glauben sollte.Gab es überhaupt noch Hoffnung,obwohl alle Fakten dagegen sprachen?
„Ich denke es war weder ein verfickter Fehler oder ein dämlicher Ausrutscher.Aber es ist etwas über das wir reden sollten."gestand er und stellte sich vor mich.Er schaute runter zu mir und hob mein Kinn an.Es besänftige mich zwar,dass John B unsere Berührungen nicht bereute,aber beruhigen konnte ich mich dennoch nicht.Die Gedanken an Sarah und ihn zerfraßen mich auf und raubten mir weitere zerbrechliche Teile meiner Seele.Immerhin war John B meine erste richtige Liebe,die ich seit drei Jahren nicht versucht habe aufzugeben.Er war der erste Junge,bei dem ich Liebe und Wärme spüren durfte ohne mich dabei verraten zu fühlen.Und jetzt?War es nur kalt.
„Wieso redest du nicht mit mir,Luna?"hakte er nach.Ich spürte,wie er sich wieder in mein Inneres einschlich und probierte mir nah zu sein,auch wenn ich dies abschütteln wollte.Aber ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren.Keine Kraft mehr zu lieben.
„W-Weil du mir nicht die Wahrheit sagst."stotterte ich leise vor mich hin,denn die Kälte stahl mir das Volumen meiner Stimme.Doch John B sah mich nur verwirrend an und versuchte Antworten in meinen Augen abzulesen.
„Was hast du im Badezimmer mit Sarah gemacht,John B?"fragte ich verdächtig ,während sich meine Knochen mit Eis füllten.Der Schmerz hatte die volle Kontrolle.Jetzt war es zu spät.Seine Pupille vergrößerte sich und seine Hand an meinem Kinn füllte sich mit Wärme.Eher mit Schweiß.
„Nichts.Gar nichts,Luna."antwortete John B neutral,während seine Augen anfing wie wild hin und her zu wackeln.Wieso wirkte er so gestresst?So unsicher?War das seine Wahrheit?Ich musste mir hundertprozentig sicher sein.Ich musste nachhaken.
„Und was waren dann diese Polterklänge an der Tür?Und wieso sagte sie:Ich weiß,dass du das auch willst,John B.Sonst würde deine Hose was anderes sagen?!Wieso klingt es so,als hättest du meine Schwester beim nächst besten Moment versucht flachzulegen?!"meine Stimme gelang an doppeltes Volumen.Der Schmerz,die Wut alles fungierte zusammen und preschte auf John B ein.Ich brauchte Antworten,ich wollte Aufklärung.Doch John B schrak nur fassungslos zurück und fasste sich atemlos an die Brust.
„Wow,wow,wow.Du denkst das doch nicht wirklich?!"stellte John B als Gegenfrage.Wieso beantwortete er nicht meine Frage?Wieso wich er mir aus?
„Doch um ehrlich zu sein,denke ich das,John B.Wieso sagst du mir nicht endlich mal die Wahrheit!"forderte ich ihn auf und zeigte bloßgestellt auf ihn.Die Wut platzte mir aus allen Richtungen.
„Das habe ich!Ich schwöre es dir,ich habe nichts mit Sarah gemacht!Sie hat mich eingesperrt,als mich die Liebe zu dir überrumpelt hatte!"mein Atem stockte.Seine Liebe zu mir hatte ihn überrumpelt?Alles in mir zog sich zusammen.Hatte er das gerade wirklich gesagt?Ich verlor den Halt.Die Wut und der Schmerz verschwand und die Wärme überkam mich.Liebe überkam mich.John B hatte mein Herz nicht zerstört oder nur ansatzweise gebrochen,er hat es in sich bewahrt und es gegen Seins ausgetauscht.Wie konnte ich nur so welche Vorwürfe haben?Wie konnte ich John B nur so misstrauen?Aber John B schien immer noch kurz davor zu explodieren,denn alles in ihm krampfte ein und er verlor weiterhin die Fassung.
„Wieso sollte ich mich auf Sarah einlassen,wenn ich zuvor das Mädchen geküsst hatte,das mein Leben verändert hatte?Die meine Augen geöffnet hatte und mir gezeigt hatte,wie richtige Liebe sich anfühlt.Das aufregendste Mädchen,welches mir zeigte,dass auch Idioten es verdient hatten,geliebt zu werden.Das Mädchen,welches mich zum Lachen bringt und mich so liebt,wie ich bin.Sie ist das Mädchen,das ich festhalten möchte.Ein Leben lang."mit jedem weiteren Wort,welches ihm über die Lippen lief,fesselte er mich immer weiter.Ich wollte alles rückgängig machen,dieser Streit hätte nie passieren sollen.Ich war die Person,die ihm das Leben schenkt.Er sprach von dem Abend am Lagerfeuer.Ich war seine Lebensperson.Und jetzt hatte ich alles kaputt gemacht.Er war so verletzt und sah zerbrechlich aus.Nicht ich,war diejenige mit der zerbrochenen Seele,sondern er.Und ich kann daran nichts mehr ändern.
„John B,es tut mir leid.Ich wusste nicht-
„Nein,sag nichts.Ich dachte du würdest mich anders sehen und nicht als den notgeilen Jungen,der mit jedem Mädchen in die Kiste steigt.Ich hätte es tun können,aber ich konnte es nicht,deinetwegen.Aber anscheinend zählt das nichts."er war erschüttert und enttäuscht.Ich könnte alles sagen,aber es würde nichts ändern.
„John B,bitte.Lass mich es dir-
„Lass es gut sein,Luna."winkte er niedergeschlagen ab,während mir eine Träne hinunter floss."Anscheinend hattest du dich nicht nur in mich getäuscht,sondern ich mich auch in dich."trübselig versuchte er seine Mundwinkel zu einem blassen Lachen zu formen,schaffte es aber nicht.Ihn so zu sehen,zerstückelte mein Inneres.Wie konnte ich mich bloß so dolle in einem Menschen irren und ihn sogleich verletzen?Er ging davon und ich erstarrte.Mir tat das alles so weh.Ich fühlte mich so verlassen und wie ein Verräter.Welche beste Freundin tut einem besten Freund das an?Mir flossen die Tränen über das Gesicht und ich konnte sie nicht stoppen.Ich wollte sie nicht stoppen.Ich brauchte diesen Schmerz.Ich sollte fühlen,wie es ist,verraten zu werden.Ich hatte nicht nur meinen besten Freund verraten und verloren,sondern auch meine Lebensperson.Die wichtigste Person in meinem Leben.Und es war auch noch meine Schuld.

Ein Hauch von Sommerliebe||John BOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz