Kapitel 41-monströse Wahrheiten

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Ich konnte es nicht fassen,dass Luna wirklich dachte,dass ich mit Sarah....Ich konnte meine Wut gar nicht in Worte fassen.Eigentlich war es nicht nur Wut,die mir durch die Adern kräuselte,sondern auch Enttäuschung.Ich war frustriert und fühlte mich ratlos.Ich habe meine Liebe dem Mädchen gestanden,welches ich dachte sie würde mich anders sehen und dennoch hatte ich mich getäuscht.Vielleicht fühlte sie sich in dem Moment vor dem Badezimmer ebenfalls enttäuscht und niedergeschlagen,aber sie wurde nicht vor den Kopf gestoßen wie ich.Aber dennoch liebte ich sie.Mit aller Kraft.Mit allem was mir zu steht.Ich war mir selbst treu und konnte mich dem öffnen,von welchem ich keine Ahnung hatte,dass es unaufgefordert in mein Leben platzen würde.Richtige Liebe.Vielleicht war sie schon immer da,aber ich war wohl zu blind und zu feige dies einzugestehen oder zu sehen.Vielleicht war jeder Moment,den ich mit ihr verband Liebe.Vielleicht war der Moment,wo sie mich verarztet hatte von Rafes Prügelei ein Grund für meine Gefühle.Oder der Anblick von ihr in meinem Shirt und als sie sich unter der Decke zu mir kuschelte.Aber der wohl heftigste Auslöser war der Kuss im Motel.Es war ein Auslöser,den ich nicht fühlen und den ich nicht wahrhaben wollte.Und das Einstehen meiner Gefühle vergrößerte sich durch unsere Fake Beziehung.Unsere Einkaufserinnerung oder der Tanz der Liebe.Aber bei unseren Berührungen gegen Ende des Abends war der Anschlag meines Willens.Meiner Gefühle für Luna.Ab dort wusste ich,dass ich meine Lebensperson gefunden hatte.In der Person,bei der ich dachte ,dass es nie dazukommen würde.Vielleicht war meine Zeit mit Luna der Antrieb meiner Gefühle.Aber vielleicht hatte ich alles auch nur als selbstverständlich wahrgenommen,die Nähe von der wichtigsten Person in deinem Leben zu spüren.Aber die konnte ich jetzt ja wohl abhaken.Nichts lieber würde ich jetzt tun,als zurückzugehen um alles rauszulassen.Jede Wut,jede Trauer und vor allem jede Faser meines Herzens.Aber ich konnte nicht.Ich konnte nicht einsehen,dass Luna wirklich dachte,dass ich mich ihr widersetze, um was mit Sarah anzufangen.Dabei war sie der entscheidende Grund,weshalb ich ins Badezimmer „flüchtete".Meine Gefühle spielten wie verrückt und ich wurde überrannt und ich brauchte einen Zufluchtsort,um mich dem zu widmen.Das Sarah da war,war ungünstig und eins kam zum andern.Aber wäre Sarah dort gewesen oder nicht,ich hätte mir so oder so eingestanden,dass ich Luna liebte und so hätte nicht weiter machen könnten.Aber jetzt gibt es halt kein Weiter mehr.Oder vielleicht doch?Ich konnte gar nichts mehr glauben.Aber der Gedanke ließ mich nicht los,dass ich zu ihr laufen wollte und alles vergessen will.Aber wollte ich das?Wieso musste bloß alles so kompliziert sein?Wo ist die einfache Liebe hin?Aber hier angekommen vor der Haustür würde ich sie wohl nicht finden,es sei denn die Frau mit lockig roten Haaren mit dem Schild an der Brust „Polizei" wäre nicht wie üblich für einen Besuch hier,um zu schauen ob mein Onkel aufgetaucht ist und ob nichts aus dem Ruder gelaufen ist.Aber ihr ernster Blick verriet mir wohl eher dass sie genau deswegen hier ist.
„John Booker Routledge,sie müssen mit zur Wache kommen!"forderte sie mich auf und zeigte hinter sich auf ihren schicken Streifenwagen.Scheiße.

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Scheiße.Verfluchte Scheiße.Ich hatte wirklich alles kaputt und zerstört.Ich hatte zwar die Liebe von dem Jungen bekommen,auf den ich seit drei Jahren wartete,aber dennoch hatte ich ihn auch verletzt.Ich hatte meinen besten Freund misstraut,weil ich dachte dass.....Ach verdammt!Wieso musste alles nur so kompliziert sein?!Ich war sogar so verzweifelt,dass ich meinen Weg zu unserem Haus gar nicht beachtet hatte.Mein anderes Haus mit Familie hatte ich aufgegeben und verloren.Wie verloren und einsam muss man sein,um in das Haus zu treten welches einen am meisten gedemütigt hatte?Aber wie viele Vertrauensprobleme musste ein Mensch besitzen,um seinen eigenen besten Freund nicht zu glauben?Es war eine verfluchte Scheiße.Jetzt war es zu spät.Ich war bereits zu Hause angekommen und öffnete leise die Haustür.Ich hoffte,dass niemand da sei,damit ich mich in mein Zimmer einsperren kann,um nie wieder einen gottverfluchten Schritt auf das Leben zu setzen.Nur leider wird aus diesem Plan nichts,denn ich hörte meinen Vater im Arbeitszimmer telefonieren und seine Stimme klang unheimlich leise,aber dennoch hörbar.Aber mit meinem Vater wollte ich sowieso nicht in Kontakt treten,weshalb ich mich dazu entschloss die Tür zum Arbeitszimmer neben der Treppe zu ignorieren.Ich hatte es wirklich mies verbockt.Ich habe mich weiter mit meiner Familie gestritten und auch noch meinen besten Freund dazu gebracht mir ungewollt seine Gefühle für mich zu gestehen,obwohl ich ihn zuvor widerwärtig behandelt hatte.Ich würde alles tun,um das mit John B wieder hinzukriegen,weil er mir-
„Nein,Shoupe!Ich sage es dir!Dieser Junge hat meine Familie zerstört!Er hat auch Luna um den Finger gewickelt,so wie sie sich momentan verhält!"unterbrach mich Dads Stimme aus dem Arbeitszimmer und ergriff damit meine volle Aufmerksamkeit.Was meinte Dad damit?Ich wusste,dass meine Beziehung zu John B auch einen Drang zur Außenwelt hatte,aber definitiv keinen schlechten!Dennoch war ich auf seine Erklärung gespannt,wieso er auf so einen Schwachsinn kam.Er hatte kein Recht so über ihn zu reden!

"Man muss diesen Jungen stoppen,sonst macht er noch so weiter wie sein Vater!Aber dem konnte ich ja zum Glück ein Ende setzen."ich erschrak.Alles in mir kräuselte sich zusammen.Ich zog meine Hand vor dem Mund,denn mein lautes und ungleichmäßiges Atmen könnte mich verraten.Eine eiskalte Träne bahnte sich meine Wange hinunter.

"Ja mein Gott,Shoupe!Ich weiß,dass es Mord war,aber ich musste meine Familie schützen!"verteidigte sich mein Vater energisch wütend und ich konnte dabei seine Faust auf dem Schreibtisch schlagen hören.Mein Dad hatte Big John getötet?!Und die Polizei weiß das und lässt es unter den Tisch fallen?Ich hatte keinen Halt mehr in den Beinen,weshalb ich mich hinsetzen musste.Mein Dad ist ein Monster!Wem in dieser gottverdammten Stadt kann man hier eigentlich noch vertrauen,wenn nichtmal der Polizei?Dennoch fiel mir eine Person ein,der ich mehr vertraue als mir selbst!Und ich musste ihm die Wahrheit stecken,auch wenn ihn das zerstören wird.

"Und der Routledge Sohn wird genau dasselbe tun,wenn ich ihn nicht aufhalte!Er wird meiner Familie schaden,genauso wie er es bei Luna tat,auch wenn sie nicht meine richtige Tochter ist!"rief er wütend und brachte mich zum Herzstillstand.Ich war nicht die Tochter vom einzigartigen Ward Cameron?Ich erstickte an der Wahrheit.Nicht der Mensch bei dem ich dachte,dass er mein Vater sei,brachte mich zum inneren Gefühlschaos,sondern die Angst,dass Ward John B etwas antun wird.In welch einer Lügen übertrumpften Familie bin ich eigentlich aufgewachsen,wenn ich es überhaupt noch Familie nennen kann?Alles auf einmal prasselte auf mich ein und es gab keinen Halt mehr.

"Ist mir egal,dass du mir dabei nicht helfen willst,Shoupe!Ich eiß eh schon,dass sich der Junge auf dem Weg zur Polizeiwache macht,um nach Pflegefamilien zu suchen.Ob du es glaubst oder nicht,dort werde ich auf ihn warten und der Routledge Familie ein entgültiges Ende setzen!"der Hörer schlug auf die Telefonanlage und Ward schnappte auf.Mehrere Tränen liefen meinen Wangen hinunter.Alles in mir fühlte sich verlogen,betrogen und verraten an.Als dachte ich,ich könnte alles in mir wissen,dabei kannte ich nur die halbe Wahrheit.Ich musste unbedingt John B vor Ward retten,denn das war ich ihm schuldig.Nicht nur weil ich ihn liebte,sondern weil ich ihn als beste Freundin im Stich ließ.Und das darf nie wieder vorfallen!Als sich Schritte näherten,schluckte ich kräftig meine Schuldgefühle hinunter und spülte sie mit hoffnungsvollen Mut aus.Ich flitzte mit schnellen und unüberhörbaren Schritten den Flur entlang und drängelte mich an der Tür vorbei.Ich musste mich wirklich beeilen.Denn sonst wäre es für alles zu spät.Scheiße!


Ein Hauch von Sommerliebe||John BWhere stories live. Discover now