Kapitel 20-einfache Liebe

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Die Liebe kann anstrengend sein.Ich bemerkte es erst,als ich abgekühlt mit einem blauen Badehandtuch bedeckt vor der angenehmen Hitze des Lagerfeuers saß und ich John B beim Gitarre spielen zu sah.Neben mir saß Ki mit JJ,die sich um ein Bier prügelten und dabei nicht merkten,dass es zwischen den beiden noch mehr zu klären gibt,als nur um ein Bier.Pope verließ unsere Afterparty vor 20 Minuten,da Heyward ihn erwartete.Da schwankte ich wieder zum Streit von vorhin zurück und bemerkte,dass wenn ich nach Hause gehe,auf mich eine Menge Ärger wartet.Ich wollte nicht gehen.Ich wollte diesen Moment in Dauerschleife abspielen lassen,um mich immer an ihn zu erinnern.Ich kratzte mich an meinen Handgelenken und bemerkte,dass ich sie nach ein paar Minuten blutig gekratzt habe.Die blauen Flecken von Rafe würden mich also noch etwas auf meinem Lebensweg begleiten.Ich verdeckte die Blutspuren unter dem beigen Hemd,welches Ki mir zuvor gab und konzentrierte mich eher auf die himmlische Melodie von John B,die von dem angehauchten Sonnenuntergang begleitet wurde.
„Die Melodie ist wunderschön,John B."sagte ich aus dem heiteren Himmel und senkte meinen Kopf friedlich auf meine abgestützten Hände.John B schaute mich zustimmend an und nickte im gleichen Takt der ruhigen Melodie.Es war irgendwie magisch.
„Ja,das ist sie.Ich kenne sie von meinem Vater.Er spielte sie mir immer vor,als ich noch klein war.Ich weiß noch ,wie er immer sagte:Spiele diese Melodie mein Sohn und schließe die Augen.Denk dabei an diese eine Person,die dich zum Lachen bringt und dich so liebt,wie du bist.Diese Person ist der Mensch,der dir das Leben schenkt.Halte sie fest."antwortete er in Gedanken versunken.Ich lächelte,weil der Anblick von John B,wie er von seiner Vergangenheit erzählt gar nicht zu dem Jungen passt,den er am Tag scheint zu sein.Es war verwirrend,aber gleichzeitig auch eindeutig:Dies ist der wahre John B.Die Melodie war atemberaubend,jedes Zupfen an der Gitarre fesselte mich mehr.Diese Worte dazu beschrieben diese Atmosphäre surreal.Ich wollte es ausprobieren.Langsam schloss ich zuversichtlich die Augen und hoffte auf einen Schicksalsruf.Einen Laut.Ein Geräusch.Jemand,der mir zeigt,wie ich weitermachen soll.Aber dann erinnerte ich mich wieder an die Worte von John B.
Denk an eine Person,die dich zum Lachen bringt.Ich sah John B vor mir,wie er über den Zaun springen wollte,aber verwahrlos im Zaun hängen blieb und sich mehrmals überschlug.Es war ein Sprung,um von der Polizei zu entkommen.
Denk an eine Person,die dich so liebt,wie du bist.Ich sah John B wie er mich das erste Mal JJ und Pope vorstellte.Es war kurz nach dem Tod meiner Mutter.Ich schaffte es neu anzufangen.Lebendig.Ab diesem Moment wusste ich,dass das Leben mir leichter fällt,wenn ich es mit John B verbringe.Er zeigte mir Seiten an mir,die ich nicht kannte und entdeckte Neue von denen ich träumte.Ich konnte die reiche Kook Tochter Luna Cameron sein,aber auch das Mädchen,welches ohne Geld ebenfalls glücklich sein konnte.Denn alles,was ich dafür brauchte,sah ich direkt vor mir.Langsam öffnete ich die Augen.Das Licht des Feuers entflammte vor meinen Augen so hell,dass ich mir die Augen rieb.Oder war es die Realisierung,die mir ins Auge sticht und das letzte Stück Wahrheit herauskitzeln wollte?
„Und?"fragte John B angespannt und schaute mich neugierig an.Vielleicht bildete ich es mir ein,aber ich konnte seinen Blick auf meiner Haut spüren,als ich die Augen schloss.
„Das wüsstest du wohl gerne Johnny."antwortete ich mit einem verspielten Grinsen.Ich wollte es ihm nicht sagen,nicht jetzt.Das Risiko und die Angst zu fallen ,ist zu groß.Ich bleibe da,wo ich bin.Wo er mich sieht.Seine Beste Freundin.
„Alter,habt ihr was geraucht?Was labert ihr da?"fragte JJ mit einem fragenden Blick aus der Konversation.Der Bier Streit wurde auf kurzer Hand vergessen.
„Keine Sorge JJ,Ich glaube deinen Seelenverwandten hast du schon längst gefunden."antwortete ich mit einem zielgerichteten Blick auf die beiden.Ich nannte keinen Namen,nur mein Blick sprach eindeutig,dass ich Kiara meinte.Die beiden wurden von ihren intensiven Blick gefesselt und ich konnte spüren ,wie sie mit ihren Augen kommunizierten.Wenn die Liebe bloß immer so einfach wäre.Die beiden anzusehen,wie sie sich immer näher kommen,obwohl sie sich gerade noch um ein Bier gestritten hatten,war einfach so süß.Ich gab John B ein Zeichen und wir beide verließen die Privatparty,die jetzt nur noch aus JJ und Kiara bestand.Ich wollte sie ungestört belassen,damit die beiden ihre Chaosliebe finden und sortieren können.John B und ich schlichen um die Straßen herum und verließen langsam die Pouge-Seite.
„Sind schon süß die beiden."sagte ich,um die unheimlich ruhige Atmosphäre zu vertreiben.Meine Füße trugen mich schlaff auf die Kook-Seite ,ohne dass ich es merkte.Die Sonne verschwand immer mehr hinter dem Wasser und der gemalte Himmel verstärkte sich intensiver.
„Wenn die Liebe bloß immer so einfach wäre."antwortete John B schweratmend ,während seine Schritte immer langsamer und schwerer wurden.Es irritierte mich,wie einsam John B aussah.Er war gerade noch so gut gelaunt und jetzt sah er so erschöpft und niedergeschlagen aus,was mich selber etwas runterzog.
„Wie meinst du das?"fragte ich und blieb nachdenklich neben ihm stehen.Ich wollte wissen,was ihn so beschäftigte.Ich wusste,dass es bei ihm im Liebesparadies genauso schlecht läuft wie bei mir,aber es scheint,als gebe es noch mehr.
„Ich dachte wir hatten uns beim Mitternachtsommerfest gut verstanden.Wir kamen uns näher,es war allmählich wie früher.Aber heute sehe ich sie wieder lachend auf Toppers Schoß."die Wut war John B köchelnd auf die Stirn geschrieben,was mich nicht wunderte,da der klare Fund von Eifersucht im Spiel ist.
„Scheiße John B.Klingt übel.Schade,dass du sie nicht auch eifersüchtig machen kannst."die Worte habe ich nicht überdacht,aber John B formte sie in etwas Neues um.Er verstand meine Worte,die selbst ich nicht zusammenfassen konnte.Eine Idee brannte ihm auf und stieß ein überwiegendes Lächeln auf,während ich versuchte seine Mimik einzuordnen.
„Luna Cameron,du bist die verflucht genialste beste Freundin,die es gibt!Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen:eine Fake-Beziehung!".

Ein Hauch von Sommerliebe||John BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt