Kapitel 34-Albtraum bei Tante Rosie (4)

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Triggerwarnung:Dieses Kapitel beinhaltet Suizidversuche,wenn du dies nicht lesen möchtest,überspringe den markierten Part.Falls du jemanden zum reden brauchst,schreib mir gerne<3

Die Türe zum Essenssaal waren geschlossen,dennoch wusste ich,dass sie in ein paar Minuten uns den Blick auf das Catering gewehren würden.Ich konnte John Bs Nervosität an seiner Hibbeligkeit ablesen,obwohl er diese noch nichtmal brauchen würde.Er sah fabelhaft aus.Ein Traum in Person.Aber der Anblick von John Bs zittrigen Händen war unbeschreiblich niedlich.Plötzlich stürmte Topper durch die Menschenmenge und fluchte wütend während er sich an den einzelnen Gästen durchdrängelte.Doch als der Blick auf Sarah flog und sie ihm etwas verwirrt und hinterhältig hinterher schaute konnte ich eins mit eins zusammenzählen.Eine Krise lag zwischen den beiden in der Luft.Aber ich war nicht die Einzige,die dies bemerkte,denn im selben Moment der Realisierung wurden meine Gedanken mit einer männlichen Stumme verbunden.
„Zwischen den beiden hat es gekracht!Das könnte meine Chance sein!"unterbrach John B meinen Gedankensverlauf und erwartete eine aufmunternde Zustimmung von mir.Nicht von seiner Fake festen Freundin.Nein,er brauchte sie von mir.Seiner besten Freundin.Auch wenn es schmerzt zu wissen,dass ich nie von John B so angeschaut werden kann,wie er Sarah anschaut.Es kann nur eine Cameron für ihn bestimmt sein.Allerdings ging es nicht zwischen mich und John B.Nein,es ging um Sarah und um ihn.Das war der Plan.Mit meiner eigenen Idee.Also blieb mir nichts anderes übrig,als zu sagen:
„Nutze sie,John B!Geh zu ihr hin!"versuchte ich ihn aufzumuntern mit einem verzögertem Lachen.Ich hatte mir diese Situation selbst ausgesucht,deshalb musste ich auch dementsprechend handeln.Ich hatte keine Wahl die Chance mit John B zu vermindern,indem ich ihm immer einen Teil mehr von mir versprach,den er für etwas anderes benutzt.Für jemand anderes benutzt.
Was ist,wenn ich nicht genug für sie bin?"ich konnte John Bs Unsicherheit von seinen kraftlosen Lippen ablesen.Dieser Anblick bereitete mir erschütternde Herzschmerzen.Wie konnte jemand,der so Selbstbewusst aussieht,sich in eine zerbrechliche Seele für einen Menschen verwandeln?Ich streichelte ihm schwach erfüllt voller Liebe über seine Wange und schaute dem verlorenen Jungen tief in die Augen.
„So,wie du bist John B, bist du mehr als genug."Ich fing an seine Krawatte gerade zu richten und striff ihm wärmend über sein Hemd,welches dicht berührt von seinem Sixpack darunter lag.
„Wenn sie,dass nicht anerkennt.Dann-
Seine Augen fesselten mich zurück in seinen Bann und mir fehlte glatt die Sprache.Die Wärme in meinem Körper stieg auf und wollte John B erreichen.Ich schüttelte verträumt den Kopf und versuchte stotternd meinen Satz zu beenden.
„Dann hat sie einen wahnsinnig umwerfenden Jungen verloren,der einem zeigt,dass das Leben viel schöner ist,wenn man anfängt es zu lieben."meine Fingerspitzen kreisten entlang seiner Lippen und ich beschloss ihm noch ein paar abschließende Worte zu vermitteln.
„Außerdem bist du eine unwiderstehliche Sexbombe.Wie kann man dir nicht widerstehen?"fragte ich flirtend in einer beruhigenden Stimme in sein Ohr.Er schmunzelte und lachte leicht aus.Jackpot.
„Gute Frage...danke Luna."flüsterte er zurück und steckte meine Haare hinter mein Ohr.
„Zweifle nicht an dir John B.Du kannst alles schaffen,wenn du es wirklich willst!"antwortete ich abschließend und drückte ihm rasch einen Kuss auf die Wange und trat einen Schritt zurück.
„Jetzt hau schon endlich ab!"verabschiedete ich mich ironisch und er lachte nur vor sich hin und verschwand flink in der Menschenmenge.Dann stand ich seufzend alleine in der Menschenmenge ohne einen Begleiter.Ohne meinen John B.Sollte ich mich wem anschließen?Ich wollte auf gar keinen Fall zu Dad oder zu Rosie,die zufällig gerade zusammenstanden und schwätzten.Ich hatte leider keine anderen Freunde auf dieser abgefuckten Party.Aber wenn alle gegen dich sind und dein Dad eh gegen dich ist,wem sollte ich mich dann-
„Routledge hat sich also gut von seinem blauen Auge erholt!Wieso stand er dann aber nicht bei seinem Mädchen,welches ihm davon aufhielt ein zweites einzufangen?"fragte Rafe rasch und riss mich aus meinem Gedankengewusel.In seiner Hand hielt er einen Whiskey,den er im selben Moment anfing zu trinken.
„Der steht bei Sarah dort drüben-
Ich zeigte mit dem Finger auf die Turteltäubchen ohne dabei zu wissen,dass deren Lippen nach zwei Sekunden Redebedarf aneinanderhingen.So schnell verging also die Bedauerung um Topper nicht,denn es schien als gäbe es nie einen Topper.Sarah legte ihre Hände auf seine Wangen und ich konnte meine Augen nicht von deren hautnahen Kuss nehmen.Es tat weh es anzusehen,aber ich sollte der Wahrheit ins Auge sehen.Wenigstens ein verficktes Mal.Aber es tat weh zu wissen,dass es schien als würden die beiden ihr Umfeld vergessen,wenn sie sich nahe stehen.Als wäre es ihnen egal,dass sie mir mein Herz aus der Brust rissen.Aber er tat mir am meisten weh.Es schien,als würde er die Zeit mit mir vergessen,alles was wir taten,alles was wir erlebten.Als würde er mich vergessen.Aber es war so wie es immer war und das kotzte mich an.Ich war angewidert von beiden.Ich werde nicht nur auf Sarah scheißen sondern auch auf John B.Er tat mir weh und dass war ihm egal.Es war ihm egal,dass er mir wehtat und ich bereute es,dass ich mich ihm öffnete.Zwar hatte ich mich in diese Lage selber gebracht,aber dass John B dies missachtete indem er mit meiner Schwester rumknutschte,nachdem er mir in die Augen sah als wäre ich....als wäre ich deine Nummer 1.Aber da hatte ich mich getäuscht.Ich hatte mich in allen getäuscht.Selbst in John B,den ich gerade noch als den liebenden Jungen empfand.Aber das war es nicht.Es war alles für nichts.Meine Bemühungen,einfach alles.Ich wollte weinen.Ich wollte schreien.Ich wollte etwas kaputt machen.Etwas zerstören.Obwohl ich mich mit dem Blick auf deren Küsse selbst zerstörte.Und ich hatte mir was geschworen.Ich lasse mich nicht mehr zerstören.Weshalb ich dies alles klarmachen wollte.Als die Türen zum Essenssaal geöffnet wurden.Stürmte ich mit als erstes mit hinein und suchte mir einen gelegenen guten Platz recht mittig.Die Show begann,als John B sich mit Sarah vor mich setzte und ich beide mit Blicken tötete.Ich scheiß auf alle.Nein,ich scheiß auf dich John B!Doch als auch der Rest meiner einzigartigen Familie eintraf,Rosie sich am Ende des länglichen Tisches saß und Rafe sich neben mich setzte,füllte sich mein Elan mit weiterer Energie.
„Mona nimmst du die Drinkbestellung auf!"hetzte Rosie Mona und schickte sie mit Block und Stift um die Tische.Ich merkte mir nicht die einzelnen Namen der bestellten Drinks,denn ich sah nur John B an,der auf den Boden starrte und vor sich mit den Füßen scharrte.Doch als Mona an unseren Tisch ankam,schaute er erschrocken auf.Mona war fleißig am Schreiben ohne einen Blick vom Block zu Gewehren.Sie tat mir leid.Rumgeschubst und ungerecht behandelt zu werden,scheint mir nicht fair gegenüber einer Frau,die sich mehr um mich gekümmert hatte ,als mein Vater.Wenn ich könnte,würde ich ihr helfen aus diesem Horrorhaus zu entfliehen und dann könnten wir-
„Luna,was möchtest du bestellen?"fragte Mona gutmütig und tippte mir auf die Schulter.Ein weiterer Riss aus den inneren meiner Gedanken.
„Einen Whiskey,bitte."
„Einen Whiskey?Also bitte,Luna.Ein paar Benehmen müssten doch nicht all zu schwierig sein.Whiskeys sind nicht für Mädchen.Trink einen Sekt mit uns!"auffordernd sah sie mich an und Ich schaute abwechselnd auch noch hoch zu Mona.Kotz,würg.Lieber würde ich JJs Füße lecken,als mit meiner Familie anzustoßen und auf Happy Family zu machen.
„Weißt du Mona ich hab es mir anders überlegt..."ich schaute neugierig zu Rosie um ihre Reaktion von Anfang an mitzuerleben.
„...ich nehme eine Whiskey Flasche,um meiner Tante zu beweisen,dass Whiskeys geschlechterneutral sind.Aber cheers Ladys gönnt euch euren mädchenhaften Sekt!"fügte ich neckend hinzu und speicherte Rosies Hassblick mit Augen.Ich scheiß auf die.Auf alle.Mein Spruch war ein wortwörtlicher Jackpot,denn alle Gäste fingen an zu kichern und zu tuscheln,was aber meiner Familie nicht gefiel.Auch John B verschluckte sich und fing an zu husten,während Mona weiterzog und andere Gäste nach ihrer Bestellung fragte,bis sie schließlich in der Küche verschwand.
„Über deine Benehmen möchte ich nicht schon wieder reden.Du kennst ja meine Meinung dazu.Viel lieber möchte ich wissen,wie die Schule läuft?"fragte sie und fing an ihre Servierte auf den Schoß zu legen.Nur materielle Fragen.Schule und Noten.Als würden Teenager in meinem Alter nicht schon unter genug Druck und Stress stehen.
„In jedem Fach eine 3."antwortete ich kalt und schabte leicht mit dem Messer über die Tischdecke.
„Aha und Du Sarah?"fragte sie reaktionslos und wanderte mit ihren Blicken weiter zu Sarah.Aha?Das war alles?Im gleichen Moment wurden schon ein paar Getränke eingeliefert.John B bestellte einen Gin mit Pfefferminz Geschmack und nippte im nächsten Moment eifrig daran.Es schien ihm zu schmecken.
„Überall eine 1,Tantchen.Scheint,als kann es nur eine Schlaue Cameron geben."antwortete sie abfällig und warf mir einen abwertenden Blick.Ich musste nur lachen,weil sie dachte,dass sie mich damit kleinbekommen könnte.Falsch gedacht,sie hatte sich mit einer Cameron angelegt,die auf alles und jeden scheißt.
„Ach Ja?Wie hast du denn die ganzen 1sen bekommen?Hast du tatsächlich gelernt oder dem Privatlehrer deine Titten gezeigt?"konterte ich selbstbewusst zurück,während John Bs Reaktion ein Herausspritzen des Gins zeigt.Sarah hingegen stöhnte nur laut auf und warf einen unschuldigen Blick zu Dad,der sich trotzig und genervt durch den Bart fuhr.Ich hatte wohl eine brodelnde Stimmung erzeugt,aber dies war ja nichts neues.
„So,Luna das reicht!Entschuldige dich sofort!"
„Für was denn entschuldigen,Dad?Dafür,dass ich die Wahrheit sage?"
„Dein Verhalten ist unmöglich!"mischte sich nun auch Rosie ein.
„Mein Verhalten ist unmöglich?"ich musste unglaubwürdig auflachen.Diese Diskussion war eine einzig wahre Lachnummer.
„Unmöglich ist,dass mein eigener Vater einen auf Heilig macht,aber seine eigene Tochter vernachlässigt!"widersprach ich brodelnd.
„Das ist doch absurd,Luna!"meldete sich Rose zu Wort mit verschränkten Armen.
„Absurd ist nur,dass ihr ihm alle nach der Pfeife tanzt und dabei nicht merkt,was er für eine Show abliefert.Erst muss ich auf eine normale Schule wechseln und dann vorhin bei der Rede-
„DAS REICHT LUNA!"brüllte Dad mir durchs Wort und versetzte mich in eine Schockstarre.Der Raum ertönte voller Stille und unruhiger Ruhe.Das hat als Golfplantagenbesitzer gesessen.Eine goldene Zukunft verändert sich zu einer schwarzen und kalten Wahrheit.Aber dann wurden endlich die Getränke serviert.Eifrig ließ ich mir meine whiskey Flasche nicht entgehen und trank hastig Schlücke von ihr.Was anderes konnte ich nicht tun,um dies zu überleben brauchte ich harten Alkohol.Und vor allem viel Alkohol.Während ich durch die Runden blickte,merkte ich wie klar mir seitdem einiges geworden ist.Ich wollte nie einer von ihnen sein.Ich wollte nicht zu einer reichen Familie gehören,die von Lügen umzingelt ist.Denn irgendwann merkt man,dass es zu viele Lügen werden und einem der Ausweg fehlt.Ich hatte meinen vielleicht gefunden.Aber Dad schrie nach einem Ausweg und fand keinen.Und jetzt saß er da,richtete seine Fliege,nippte an seinem Jack Daniels und schauspielerte den Aussetzer über.Doch Ich sah in seinem beunruhigen Blick,dass der Hinweg leichter ist,als der Rückweg.Und dass er den Tritt nach draußen bereute,weil er ihn nicht schaffte.Denn eigentlich war er der Anker,der ganzen Scheiße hier.Und wenn einem das klar wird,kann einem die Wut überrumpeln.
„Soll ich ihm ein zweites blaues Auge verpassen?"fragte Rafe,als er sich zu mich hinüberlehnte und ebenfalls an seinem Drink nippte.Er nickte in John Bs Richtung,um mir klarzumachen,dass ihn die Nummer mit John B und Sarah auch tierisch nervt.Ich wusste nicht genau,was er bestellt hatte.Aber der Geruch von Nüssen und einer Menge Alkohol verlockte mich.
„Nein danke.Ich denke ich komme alleine zu Recht."flüsterte ich bewusst zurück,während Rafes ungläubiges Nicken mir verrät,dass er mir mit Sicherheit nicht glaubte.Aber dies war meine Antwort auf jede Frage.Es war die Überleitung für Ich brauche deine Hilfe,ich hasse es hier oder ich brauche meine Ruhe,aber irgendwie brauche ich auch Hilfe.Aber in diesem Moment war es einfach nur John B kam alleine zu Recht,weshalb ich mich damit abfinden musste,auch wenn es bedeutet.dass ich die letzte Fasers meines Herzens aufgegeben habe,um ihn zu lieben.
Alkohol.Der Alkohol fehlte.Ich nahm noch heftigere Schlücke und trank pausenlos am Whiskey.Der Alkohol in meinem Körper.Der Bittere Geschmack auf meinen Lippen.Man fühlte sich verstanden.Man fühlt sich lebendig.
„Meinst du nicht es reicht mit dem Alkohol?"fragte mich Rosie giftig.Man konnte nicht einmal seine Ruhe haben.
„Nein,eigentlich nicht.Gerade in diesem Moment genieße ich mein Leben in vollen Zügen!"antwortete ich angeschwipst und wedelte mit dem Whiskey in meiner Hand herum.Meine Laune war überaus glücklich,was aber Rosie gar nicht gefiel.
„Ach ja,tust du das?"fragte sie hypothetisch und ungläubig.
„Und was war dann vor zwei Jahren?"fügte sie selbstbewusst hinzu und starrte mir kalt in die Seele.Meine Laune Schwank zu unschuldig.Ich war unschuldig.War ich unschuldig?Der Augenkontakt zwischen uns,ließ mich unwohl aufsetzen und warf mich zurück in den Schatten.Ich will nicht in den Schatten.
„Was meinst du damit?"fragte ich sie irritiert und senkte mein Glas zurück auf den Tisch.Auch John B Gewann Neugier an der Konversation.
„Ich meine da warst du anscheinend nicht so zufrieden mit deinem Leben,stimmt's?"antwortete sie und trank hochnäsig von ihrem Sekt.Sag es nicht.Erinnere mich nicht.Wage es nicht.Meine Hände fingen an zu zittern und meine Knie wackeltenunter dem Tisch wie verrückt.Alles in mir zog sich zusammen.Es verdrehte mir den Magen.Und mein Herz.Wieso erwähnte sie es?Wieso erinnerte sie mich an den Nachmittag von vor zwei Jahren?

TW!Der komplette Rest beinhaltet Suizid.—————————————————————————
Ich fühle mich so leer.So unverstanden.So nutzlos.Sie sagten es würde sich ändern.Sie sagten,es würde besser werden nach ihrem Tod.Doch wann kommt das Licht am Ende des Tunnels?Gibt es überhaupt ein Licht am Ende des Tunnels?Ich warte nun seit zwei Jahren auf eine Veränderung.Auf einen Neuanfang.Darauf,dass es aufhört weh zu tun.Auf einen Ausweg der Chaos meiner Gefühle.Aber wenn es gar keinen Ausweg gibt und auch das Licht nicht existiert,wieso dann noch warten?Wieso sollte ich auf etwas warten,auf dass ich mich nicht verlassen kann?Vielleicht sollte ich meinen eigenen Ausweg kreieren.Ein eigenes Licht entflammen.In dem ich es einfach beende.In dem ich herausfinde,ob es wirklich ein Licht am Ende des Tunnels gibt.Oder ob es alles nur eine verfickte Lüge ist genauso wie das Leben selbst?

„SCHAU MICH NICHT SO AN!"kreischte ich und hielt mich an der Schüssel des Waschbeckens fest.Doch es kam keine Antwort zurück.Sie beobachtete meinen Zusammenbruch ohne jegliche Regung.Ohne jegliche Emotion.Sie schaute mich an.Fesselte meine Haltung.Mein Gesicht.Meine Augen.
„BEENDE ES!"brüllte ich und jedoch regte sich das Mädchen im Spiegel kein Stück.Sie fesselte mich nur mit Blicken und wartete darauf,dass ich was mache.Dass ich es beende.
„Mach das es aufhört,bitte."flehte und wimmerte ich.Es soll aufhören weh zu tun.Sie fehlt mir so unfassbar dolle.Du fehlst mir so unglaublich viel,Mama.Komm zurück zu mir.Nimm mir den Schmerz.Gib mir mein Herz zurück.Nenn mich bitte wieder Lumi.Nimm mich in den Arm.Gib mir deine Liebe,die mir so fehlt.Mach das es aufhört,bitte.
„MACH DAS ES AUFHÖRT!"brüllte ich zornig und zerschlug den Spiegel mit meiner bloßen Faust.Innig brach der Spiegel zusammen und teilte sich in tausend Teile vor meinen Augen im Waschbecken.Ich sah mich in ihnen.Tränen überflutet.Blass.Schwach.Und dieses eine Teil,diese eine Spiegelspitze,zeigte mich auch noch in einer anderen Form.Niedergeschlagen.Ich hob es auf und betrachtete mich schluchzend.Es tat so weh.Ich konnte nichts sehen.Ich wollte nichts sehen.Alles sollte schwarz werden.Ich schloss die Augen.Ich genoss die Dunkelheit.So,sollte es sein.

„Es soll nicht mehr weh tun...."flüsterte ich und die Dunkelheit verstärkte sich.Aber meine Schmerzen an meinen Armen auch.Aber das war es mir wert.Alles sollte schwarz werden.Alles sollte schwarz bleiben.Für immer.

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„Ich fand dich auf,Luna.An dem Tiefpunkt deines Lebens."ergänzte Rosie und genoss den Anblick meiner Betroffenheit.Sie sollte aufhören.Aufhören zu reden.Sie sollte aufhören mich zu provozieren.Meine Hände wackelten heftiger und es wurde auf einmal alles so heiß.Eine Hitze brach aus.Eine Hitze voller Angst.
„Bitte,hör auf!"wimmerte ich schluchzend mit geschlossenen Augen.Ich genoss die Dunkelheit.Alles sollte schwarz werden.Sie durften mich nicht weinen sehen.Sie durften mich nicht zurück in die Vergangenheit werfen.
„Ach,wieso das denn?Hast du es denn nicht nochmal versucht?Oder erzählen deine blauen Handgelenke eine andere düstere Wahrheit über die so taffe Luna Cameron?"fragte sie amüsiert und verpasste mir einen Tritt in den Magen.Ich zog meine Handgelenke zurück und rieb sie mir über die Oberschenkel.Alles wurde auf einmal groß und dann wieder klein.Meine Zähne knirschten übereinander.Mein Körper wurde kalt und wieder warm.Sie erschafft einen neuen Tiefpunkt meines Lebens.Nein,sie war mein Tiefpunkt des Lebens.
„Okay das reicht!Sehen sie nicht,was sie anrichten?"mischte sich John Bs Stimme zu Wort,in dem er mich verteidigte.Seine Stimme fühlte sich sicher an,weshalb ich versuchte das Chaos in meinem Körper zu kontrollieren,indem ich gleichmäßig ein und aus atmete und meine Augen versuchte zu öffnen.Keine Dunkelheit mehr.Kein Schwarz mehr,Luna.Versuch es.Wir sahen uns an und ich konnte nichts sagen.Ich war gelähmt.
Ach,du weißt gar nicht,wie scheinheilig unsere Luna Cameron ist?Das bedeutet,dass sie dir nicht erzählt,dass sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat und probiert hat sich umzubringen?"alle Augen richteten sich auf mich.Allen verschlug es die Sprache.Die letzte nicht gelähmte Zelle in meinem Körper meldete sich zu Wort und lief über meine Wange.Meine letzte lebende und fühlende Träne.Und dann setzte mein Körper völlig aus.Ich fühlte mich so leer.So unverstanden.So nutzlos.Ich wurde zurückgeworfen in die Vergangenheit.Alles war wie damals.Als wäre ich dem Albtraum nie entkommen.Als hätte ich ihn verschlimmert.Gerade eben fühlte ich nichts mehr.Gar nichts war da.Nur kalte und angsteinflößende Leere.Sie hat mir alles genommen.Alles was mir gehörte.Alles was ich erkämpfte.Alles was ich zurück gewann.Alles,was meinen Neuanfang ausmachte.Alles was mich nach dem Tod meiner Mutter ausmachte.Alles war weg.Nichtmal der Blick in die himmlischen Augen des gefühlvollen Jungen vor mir konnte mich zurückholen.Ich war verloren.Die Dunkelheit war wieder da.Alles war schwarz.Und es wird immer schwarz bleiben ,für immer.

Ein Hauch von Sommerliebe||John BWhere stories live. Discover now