Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Chapter 19.

Jungkook

Ich hatte tatsächlich bei Taehyung, in seinem riesigen Anwesen, beziehungsweise war ich mir sicher, dass man es schon Villa nennen konnte, geschlafen und es war rein garnichts passiert. Der Ältere hatte mir mein Zimmer gezeigt, das riesige King Size Bett, in welchem ich schlafen durfte, aber viel mehr als das war wirklich nicht passiert. Ich war alleine in diesem viel zu großen Bett gelegen, in welches ich mindestens vier Mal passte aber man sicherlich... Ziemlich guten Sex haben könnte und verbrachte die Nacht hier, nur um jetzt, am nächsten Morgen, alleine in seiner Küche zu sitzen und mir das ganze durch den Kopf gehen zu lassen.

Um ehrlich zu sein war ich immernoch etwas durcheinander und konnte das, was die letzten Tage und Stunden passiert war, kaum verarbeiten. Könnte ich wahrscheinlich erst, wenn ich bei mir zu Hause, in meiner gewohnten Umgebung war und nicht umgeben von allen möglichen teuren Möbelstücken und Taehyungs eigenem, angenehmen Geruch. Aber vorallem... Mit dem Gedanken an den Mafia Boss, der mich hier behielt, um mich zu beschützen. Und der ein Interesse an mir besaß, welches mir gefiel, welches mich begehrenswert und gut fühlen ließ und Dinge in mir tat, die mich verrückt machten. Dabei war mir bewusst, dass das hier nicht besonders schlau war.

Taehyung war ein Mafia Boss und womöglich auch der Grund, wieso dieser Typ in der Nacht hinter mir her gewesen war. Ja... Auf der einen Seite war ich der Situation fast schon dankbar, da ich dadurch den Älteren wieder sehen durfte, aber genau das war auch das Problem dabei.

Jedoch wurde ich schneller als gedacht aus meinen Gedanken gerissen. Denn ich hörte schon, wie ein paar Schritte auf mich zu kamen, ehe der Ältere an mir vorbei ließ. Ich saß auf einem der Barhocker, die vor der Kücheninsel standen und trank den Kaffee, den ich mir zuvor gemacht und auch ehrlich gebraucht hatte, dabei war mein Schlaf in diesem riesenbett ziemlich gut gewesen. Was hieß hier ziemlich. In diesem weichen und teuren Bett zu schlafen, in dem ich mich nach sonst wo hin Rollen konnte, ohne aus diesem zu fallen, war unglaublich gewesen und hatte mir einen sehr erholsamen Schlaf geschenkt. Aber alleine Tae gerade zu sehen, trieb mich in den Wahnsinn.

Weswegen ich einfach nur da saß, die Tasse Kaffee nahm und ihn förmlich herunter exte, um mich auf etwas anderes zu konzentrieren, als den Mann vor mir. Und wie verdammt gut aussah, als er so lässig durch seine Haare fuhr und Oberkörper frei in seine Küche ging, um sich selbst einen Kaffee zu machen. Mit dieser riesigen Maschine ging das ganze auch schneller als man dachte und es kam ein sehr leckerer Kaffee heraus.

Und trotzdem... War es nicht das einzige, worüber ich mir Gedanken machte. Denn es wunderte mich ein wenig, wieso er all das immernoch tat. Natürlich würde er mir wohl nie die ganze Wahrheit sagen, aber jetzt steckte definitiv mehr dahinter, als sein eigentlicher Grund der ihn trieb, Menschen aus der Sklaverei zu retten. Er könnte jeden beauftragen, noch ein paar Wochen auf mich aufzupassen um sicher zu gehen, dass mir keiner seiner Feinde hinterher war, aber er tat es selbst. Taehyung höchst persönlich stellte sicher, dass es mir gut ging.

Natürlich konnte ich auch vollkommen falsch liegen. Aber immerhin hätte ich dann eine Antwort und wüsste wie bescheuert und dumm ich dafür war, immer tiefer... Für einen Mafia Boss zu fallen. Denn das tat ich. Jetzt schon. Ich hatte ihn schon in der Woche, wo wir in Dubai zusammen waren, nahe an mich heran gelassen und am Flughafen damals sogar geküsst. Aus mehreren Gründen. Und gestern... War es ein weiteres Mal dazu gekommen. Aber der Kuss war noch heißer gewesen, noch besser, da er um einiges intensiver und leidenschaftlicher werden konnte. Teilweise war ich so erregt, sodass ich daran gedacht hatte, ihn genau dort alles mit mir machen zu lassen, was auch immer ihm gefiel.

Mich umzudrehen, auszuziehen und einfach dort zu vögeln. Mein erstes Mal, wenn man es so wollte...

"Wieso machst du... Das hier? Wieso passt du immernoch auf mich auf, Taehyung" versuchte ich mich mit meiner Frage von meinen eigenen Gedanken abzulenken, die definitiv heißer wurden, als sie sein sollten. Außerdem ging mir die Frage schon lange durch den Kopf. Naja... Lange war vielleicht übertrieben, aber vorallem durch gestern wurde die Frage ein wenig presenter in meinem Kopf. Denn er war ein angeseneher Head seiner Mafia Familie und könnte jeden den er wollte schicken, um mich aufzupassen, damit er nicht selbst diese unwürdige Arbeit tun zu müssen. Aber er tat es. Und dafür gab es sicher... Einen Grund.

Doch ich hatte eher weniger erwartet, ihn deswegen leicht schelmisch grinsen zu sehen und ihn dazu brachte, langsam auf mich zuzukommen. Seinen Kaffee schien er dabei vergessen zu haben, ließ ihn einfach weiter durchlaufen, doch kümmerte sich kein bisschen mehr darum. Er schenkte Mal wieder mir seine vollkommene Aufmerksamkeit, kam mit langsamen, fast schon dominanten Schritten auf mich zu und ließ mich schwer schlucken.

Seinen... Nackten Oberkörper zu sehen, wo er mir so nahe war, war unglaublich erregend. Sein Anblick ließ mir Gedanken von gestern Abend wieder in den Kopf schießen und daran denken, wie gut es sich angefühlt hatte, Taehyung so nahe zu sein. Seinen nackten... Körper an meinem zu spüren wäre wahrscheinlich um Welten besser und fühlte sich überwältigend an, seine Muskeln an meiner nackten Haut zu spüren, wie er mir immer näher kam, sich gegen mich schmiegt, oder-

Verdammte scheisse Jungkook, kannst du dich eigentlich einen Moment zusammen reißen?

"Ich denke... Ich kann es definitiv nicht mehr leugnen. Du gefällst mir. Sehr sogar und genau deswegen... Kümmere ich mich selbst darum, dass du in Sicherheit bist. Ich hätte dich gestern Nacht in ein Hotel stecken können und es von einem meiner Männer bewachen lassen, aber ich wollte dich hier, bei mir" fing er an und ging, noch bei seinen Worten näher auf mich zu. Doch ich saß einfach nur da, starrte ihn, schwer schluckend an und versuchte ernsthaft, nicht hart zu werden.

Denn leugnen, dass mir Tae und sein Körper gefiel, konnte ich ganz sicher nicht. Er besaß ein makelloses, unglaublich attraktives Gesicht und seine markanten Wangenknochen und diese aussagekräftigen, dunklen Augen trieben mich in den Wahnsinn. Aber vorallem seine Art, seine Worte, diese so heiße, tiefe Stimme und dazu sein muskulöser und breiter Körper, der meinen so klein und förmlich fragil aussehen ließ, erregten mich. Mehr... Als in diesem Moment vielleicht gut war.

"Weil du mir gefällst. Und ich nicht ganz bereit dazu bin... Dich einfach so gehen zu lassen, auch wenn ich es vielleicht sollte"

"Und so wie es scheint... Hast du ein ähnliches Interesse an mir." erwiderte er dann auch gleich hinterher, stellte sich direkt vor meinen Körper, der zu ihm gedreht war und stemmte seine Hand direkt neben mir, auf die Marmortheke der Kücheninsel. Aber ja... Er hatte Recht und wie sogar. Er gefiel mir, so verdammt sehr, dass ich mir schon gewünscht hatte, ihn wieder zu sehen, aber trotzdem war er immernoch ein Mafia Boss.

Ein Mensch, der andere tötete, der Kerl gestern lebte sicherlich auch nicht mehr, auch wenn er ihn auf eine, eher weniger schmerzhafte Weise getötet hatte, mit dem Inhalt, der in der Spritze gewesen war, die er ihm injiziert hatte. Und trotzdem hatte er ihn umgebracht. Weil er mir weh tun wollte. Was auf der anderen Seite... Doch so heiß und aufregend war, es aber keines falls sein sollte. Ich konnte nicht einfach romantisieren, was er da tat, aber ich konnte auch nicht leugnen, dass ich diesen Mann wollte.

Fuck und wie sehr... Ich Taehyung wollte. Es fühlte sich so gut an... Seins zu sein. Denn das wäre ich. Er war jetzt schon förmlich besitzergreifend, als wäre ich schon an seiner Seite und es gefiel mir. Irgendwie sein Besitz zu sein, seins, aber genau so auch jemanden, den er datete, irgendwann vielleicht sogar... Liebte und als eine besondere Person an seiner Seite behielt. Alleine daran zu denken, ließ alles in mir Kribbeln. Also ja... Er gefiel mir. Und das wusste er eigentlich auch schon längst.

"Vielleicht... Habe ich das."

~

Natürlich nur ganz vielleicht