Chapter 42.

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Taehyung

"Ich will das hier. Und... Das hier" hörte ich den jüngeren eher zu sich selbst, als zu mir sagen. Ich stand nur, etwas hinter ihm bei dem Einkaufswagen und sah dem Jüngeren dabei zu, wie er all die Sachen, die er gerne essen wollte, in den Einkaufswagen warf. Da er sich ein wenig beschwert hatte, dass es bei mir kaum etwas essbares gab, da ich meistens nicht zu Lust dazu hatte, etwas zu kochen und deswegen lieber bestellte. Zudem bekam ich auch nicht immer Zeit dazu, so einfach einzukaufen. Es war definitiv ein Risiko, hier mit ihm her zu kommen, doch ich gab mein bestes, um ihn weiterhin zu schützen.

"Nimm alles mit, was du gerne möchtest. Immerhin bezahle ich, mh?"

Doch ich schmunzelte nur, da der Jüngere mich kaum hörte, so verloren war er in seinem kleinen Kaufrausch. Er bekam wohl nicht oft die Chance dazu, sich einfach mitzunehmen, worauf er Lust hatte. Sondern musste aufpassen und genau überlegen, wie viel er am Ende noch übrig haben sollte, um seine Miete zu bezahlen. Also sah ich ihm, ohne ein weiteres Kommentar einfach nur dabei zu, wie er seinen Spaß dabei hatte, alles einzukaufen, was er, vielleicht nicht bräuchte, aber wollte. Bis wir irgendwann an der Kühltruhe mit verschiedenen Eissorten ankamen und ich ein wenig Schmunzeln musste, als er eine Packung Eis mit dem sehr interessanten Firmennamen 'CUM' heraus holte. Was der Jüngere sicherlich gemerkt und es mir auch deswegen so sehr unter die Nase gerieben hatte.

Ich es also nicht lassen konnte... Es ein wenig zu kommentieren.

"Ist nicht die einzige 'Creme', die du heute in deinem Mund haben wirst" erwiderte ich also, ohne große Emotion, damit es eine bessere Wirkung auf ihn hatte, doch mein Schmunzeln konnte ich ganz sicher nicht verstecken. Welches nurnoch größer wurde, als Jungkook anfing, ununterbrochen zu Lachen, ziemlich laut und intensiv, dass ihm das Eis, welches er in der Hand hielt, fast schon aus dieser fiel. Zudem starrte uns, seit einer Weile schon eine Frau in dem gleichen Gang ein wenig krumm an, weswegen ich teilweise, sobald Jungkook nicht zu uns da, diese etwas genervt und dunkel musterte.

Sie war wohl ein wenig angewidert von dem Fakt, dass wir zwei Kerle waren. Und ich kein Geheimnis daraus machte, wer Jungkook für mich war. Dass wir keine Mitbewohner oder bloße Freunde waren, sondern viel mehr als das.

"Du kannst froh sein, dass ich gerade nichts getrunken habe, sonst wäre meine Spucke im Gesicht der Frau, die an uns vorbei gelaufen ist, gelandet" beschwerte sich der Jüngere, mit seinem süßen Schmollmund, während er das Eis in den Einkaufswagen warf. Ich aber konnte es nicht lassen, den Jungen vor mir ein wenig weiter zu provozieren. Lehnte mich leicht zu seinem Ohr vor und grinste schelmisch in mich hinein, da mir immer mehr dreckige Dinge einfilen, die ich in sein Ohr flüstern konnte.

Bald noch unter ganz anderen Umständen. Und mit einer ganz anderen Wirkung.

"Apropos spucke, ich bin mir sicher es ist heiß, wenn ich dir-" "Taehyung, wenn du nicht gleich aufhörst... Will ich noch genau hier, vor all diesen Menschen vögeln" warnte mich der Jüngere, weswegen ich dann aber auch schon aufhörte damit, ihn zu verführen, da wir auch irgendwann wieder gehen sollten. Wir waren schon viel länger hier, als es mir lieb war. Je länger wir unsere Zeit hier verbrachten, desto größer die Gefahr, dass mich jemand erkannte. Also machten wir uns gemeinsam, mit dem vollen Einkaufswagen in Richtung der Kassen, wo mir eine Person ganz besonders auffiel.

Der Kassierer sah Jungkook schon eine ganze Weile an. Zuvor in den Gängen, als er diese noch eingeräumt hatte und jetzt, als er an der Kasse saß und die Lebensmittel über den Scanner zog, konnte er seine Augen kaum von dem Jungen neben mir nehmen. Dieser erwiderte diesen kaum, nur hin und wieder mit einem liebevollen Lächeln, doch konzentrierte sich eher darauf, die eingekauften Dinge auf das Band zu legen. Und ich hasste es. Den Blick des Kassierers, der immer und immer wieder zu dem Jüngeren sah. Ich wusste, dass er sicherlich viele Verehrer hatte, ob heimlich oder nicht.

Aber es gefiel mir keines Falls zu sehen, wie jemand anderes etwas begehrte, was ich begehrte. Nämlich Jungkook. Ich wollte ihn nur an meiner Seite, was vielleicht egoistisch war und meine Eifersucht extremer, als sie sein müsste, da der Junge neben mir nichts von dem Kassierer zu wollen schien, aber es reichte mir, dass dieser etwas von Jungkook zu wollen schien.

Und genau dieser Gedanke machte mich wütend. So verdammt... Wütend.

"Kannst du mir helfen? Tae?" holte mich Jungkook aus meinen Gedanken, als wir dabei waren, solangsam zu bezahlen, oder eher die Sachen, die der Junge vor mir gekauft hatte, einzuräumen. Wobei ich ihm auch helfen sollte, weswegen ich genau das auch tat. Den Kerl, der uns abkassierte, aber keine Sekunde lang aus den Augen ließ, während ich Jungkook half. Dieser hatte meine Karte in der Hand, um zu bezahlen, was der Kerl vor ihm als Anlass nahm, sich schamlos an ihn heran zu machen. Seine Blicke reichten mir schon aus.

"Das ist eine ganze Menge für zwei Personen" kam es ein wenig zu flirty  von meinem Gegenüber, doch Jungkook schmunzelte nur amüsiert und ließ seinen Blick über die Dinge gleiten, welche ich gerade einpackte. Es wunderte mich, dass er nicht erkannte, wie ich den Kassierer ansah. Denn innerlich überlegte ich mir schon Arten, auf die ich ihn zum Aufhören bringen konnte. Dass er sich fern hielt von dem Jüngeren, der nur mir gehörte.

Natürlich war Jungkook kein Objekt, so sah ich ihn definitiv nicht, dennoch wollte ich, dass er meins war. Nur meins. Und ich hatte keinerlei Interesse daran, ihn mit jemandem zu teilen.

"Es wird wohl auch eine Weile reichen. Wir würden dann gerne, so schnell wie möglich bezahlen" kam ich dem Gespräch dazwischen und stellte mich, nachdem ich fertig war, die Dinge einzupacken, neben den Jungen neben mir, schlang meinen Arm um seine schmale Taille und zog ihn an mich heran. Um dem Kassierer so klar wie möglich zu machen, dass Jungkook hier mit mir war. Nicht als gewöhnlicher Freund oder etwas derartiges. Sondern viel mehr als das. Und er keinerlei Chancen bei ihm hatte.

Jungkook derweil sah etwas verwirrt zwischen uns beiden hin und her, da er den groben Griff meinerseits an seiner Taille natürlich deutlich spüren konnte. Und wohl erst jetzt erkannte, was mein Problem war.

"Ihnen einen schönen Tag noch, könnte ich vielleicht deinen Namen-" "Schönen Tag." unterbrach ich den Mann vor mir, zog den Jüngeren an seiner Taille mit mir von der Kasse, nahm die Einkaufstüten und merkte, wie mein Kiefer sich immer weiter anspannte. So wütend war ich.

Weil ich es hasste zu sehen, was dieser Kerl von Jungkook wollte. Sein Interesse war offensichtlich und ja, auch wenn ich keinen Grund dazu hatte, spürte ich eine unglaublich intensive Art der Eifersucht.

Auch, da ich schon so viel für den Jüngeren empfand. Und in seiner Nähe immer besitzergreifender wurde.

~

Ahaaa, da ist jemand ein bisschen jelly

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt