Chapter 62.

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Jungkook

Taehyung würde mich hierfür umbringen. Beziehungsweise wusste ich, dass es ihm keines Falls gefallen und er mich am Ende vielleicht sogar nach Hause schicken würde. Oder es zumindest versuchte. Denn er war ziemlich dagegen gewesen, aus gutem Grund. Ich war keines Falls hierfür trainiert und hatte keine große Ahnung, was im Ernstfall zu tun wäre, aber ich konnte helfen. Seokjin hatte mir einige Dinge erklärt, über den Fall und die Mission, die Taehyung gerade plante auszuführen. Und ich, obwohl ich untrainiert für so etwas war, könnte bestens helfen.

Ich wusste, dass er nur versuchte, mich zu schützen. Jedoch wurde ich sowieso schon in sein Leben gezogen, ob es ihm gefiel, oder nicht. Also konnte und wollte ich helfen. Und auch ihn beschützen... So wie er mich schützte. Ich fühlte mich so nutzlos und endlich gab es eine Chance, Taehyung etwas zurück zu geben. Und ihm zu helfen. Also wollte ich das hier. Außerdem konnte ich es auch, womöglich war es Tae selbst bewusst. Doch seine Angst, dass ich verletzt wurde, war zu groß. Er versuchte alles, um mich zu schützen, aber er konnte mich nicht ganz von den Dingen die er tat, fern halten.

"Du bist dir sicher, dass du das hier tun willst?" wurde ich von Seokjin, der gegenüber von mir in dem großen Van saß, aus meinen Gedanken geholt. Und ja, ich war mir mehr als sicher. Ich hatte den ganzen Tag lang an nichts anderes gedacht, mir den Kopf darüber zerbrochen, ob ich das hier wirklich tun sollte und wie sicher ich mir dabei war, aber ich war Taehyungs beste Chance. Zudem hasste ich es, so nutzlos zu sein. Nichts als hübsch anzusehen, neben dem Mafia Boss, obwohl ich so viel mehr könnte, mit etwas Hilfe... Ob es Tae passte, oder nicht.

Ich war jetzt schon seit einer Weile Teil seines Lebens und zu diesem Leben gehörte auch das hier. Aber ich wollte das hier, zudem wurde ich, laut Seokjin sowieso zu jeder Zeit von ihnen beobachtet, damit nichts schief gehen und mir zu keinem Zeitpunkt etwas passieren konnte. Zudem befand sich ein Ortungsgerät unter meinen wenigen Klamotten, falls doch etwas schief ging. Was es bei ihrer vielen Planung eigentlich nicht sollte.

"Ja. Ich bin mir... Mehr als nur sicher. Obwohl es Taehyung ganz sicher nicht gefallen wird" murmelte ich leicht vor mich her, doch bekam nur ein leicht amüsiertes Lachen von Taehyungs rechter Hand, der selbst etwas nervös schien. Immerhin hatte er sich auch gegen Taes indirekten Befehl gestellt und fuhr mit mir gerade direkt zu dem Club. "Das ganz sicher. Aber dir wird er es sicher nicht lange nachtragen. Nachdem ihr gestern verschwunden seid, war er wieder bester Laune"

Doch ich konnte nur, nach Seokjins sehr eindeutigen Worten, der zu wissen schien, was danach passiert war, als Taehyung mich in das Nebenzimmer gezerrt hatte, meine Augen ein wenig überrascht aufreißen und verlegen meinen Blick zu senken. Da ich ehrlich hoffte, dass keiner gehört hatte, was genau Tae und ich in dem Zimmer nebenan getrieben hatten. Zwar konnte es sich der Mann vor mir ganz sicher denken, was er mir mit seinem leicht amüsierten Blick ziemlich klar machte, aber es hoffentlich... Nicht gehört.

Denn das gestern war fast schon eine Bestrafung gewesen. Die ich definitiv verdient hatte, aus Taehyungs Sicht, der nur versuchte mich zu schützen, aber ich einen ehrlich bescheuerten Vorschlag machte und ihn damit ein wenig seine Kontrolle über seine Wut verlieren ließ. Da er nicht zuließ, dass ich Teil einer so gefährlichen, aber definitiv gut geplanten Mission wurde. Sonst hätte ich mir das ganze auch definitiv anders überlegt.

Ich verstand die Sorge des Älteren. Ganz zurückgeblieben war ich definitiv nicht, aber mir ging es genau so. Während er sich auf solche Missionen begab, konnte ich nur nutzlos bei ihm zu Hause warten und seine Wunden versorgen, wenn er am Ende blutend und mit blauen Flecken nach Hause kam. Ich wollte auch etwas tun, mich beteiligen und nützlich sein, weil ich auch ihn schützen und ihm helfen wollte. So... Wie er es für mich tat.

So lief das nunmal in einer Beziehung. Es war ein Geben und ein Nehmen, obwohl Taehyung und ich... Noch nicht so ganz offiziell in einer Beziehung waren. Sehr inoffiziell, aber gehen ließ mich der Ältere ganz sicher niemals wieder.

"Na dann. Wir sind da. Mal sehen, ob du ihn tatsächlich überzeugen kannst" war das letzte, was aus Seokjin kam, als der Van dann auch anhielt und ich Taehyung schon erkennen konnte, der durch die getönten Scheiben versuchte, zu erkennen, wer genau in dem Auto saß. Obwohl er sicherlich damit rechnete, dass es seine rechte Hand war.

"Jungkook" hörte ich dann aber auch schon, mit einem etwas verwirrten und doch auch irgendwie strengem Unterton von meinem Gegenüber, welcher mir aufmerksam dabei zusah, wie ich aus dem großen, schwarzen Van stieg. Und schien seinen Augen kaum zu trauen, zumindest konnte ich das aus seinem Blick heraus lesen. Auf der anderen Seite erkannte ich aber auch etwas raues, leicht unzufriedenes, ähnlich wie gestern. Was ich durchaus nachvollziehen konnte.

Taehyung versuchte alles, um mich zu schützen und von seinen Feinden fern zu halten. Aber ich war Teil seines Lebens und es war meine Wahl, an seiner Seite zu sein und somit auch Teil... Dieses Lebens. Genau so wie es meine Wahl war, heute so behilflich zu sein, wie es mir möglich war. Und diese Mission erfolgreich abzuschließen, damit Tae das bekam, was er brauchte. Informationen über diesen zwielichtigen und skrupellosen Mann, den ich heute verführen würde.

"Ich will helfen, Tae." seufzte ich, doch wie erwartet fuhr sich Tae nur unzufrieden durch die Haare und spannte seinen Kiefer ein wenig an. Jedoch... Machte mir Tae auch genaustens bewusst, wie viel er eigentlich schon für mich empfand. So viel, sodass er garnicht erst wollte, dass ich aufgrund meiner Gefühle zu ihm anfing, mich zu ändern. Mein Leben... Zu verändern, da er glaubte, ich käme damit niemals klar. Und vielleicht auch aus Angst, dass ich ihn deswegen verlassen würde.

Aber wenn er wüsste... Ich liebte ihn viel zu sehr, um ihn jemals zu verlassen. Und um ehrlich zu sein fing ich an... Interesse an diesem, eigentlich so dunklen Teil seines Lebens zu finden.

"Du... Was wenn ich dich heute nicht beschützen kann, Jungkook?" fing er aber an, fast schon etwas verzweifelt, was auch überaus nachvollziehbar war. "Wie soll ich dich beschützen und aus diesem Leben raushalten, wenn du dich so sehr dagegen wehrst"

"Weil ich sowieso schon in diesem Leben, wovon du redest, drin stecke." erwiderte ich, seufzte selbst ein wenig bei meinen Worten, denn es war die Wahrheit. Ich verstand, wieso er versuchte, mich hiervon fern zu halten. Seine Gründe waren offensichtlich und auch die Art wie er versuchte, die leichte Unschuld, die er anfangs in mir erkannt hatte, von diesem gefährlichen Leben fern zu halten, damit ich diese niemals verlieren würde. Aber ich liebte ihn. Ich liebte Taehyung so sehr und er konnte nicht für immer versuchen, mich krampfhaft von diesem Teil fern zu halten. Irgendwann.. Würde ihn genau das vielleicht sogar umbringen.

"Ich stecke dort schon längst drin, weil ich dich date, Tae. Weil ich ein Leben... An deiner Seite will" hauchte ich am Ende fast schon, ging ein paar Schritte auf den Älteren zu und legte meine Hände liebevoll und beruhigen an seine Wangen, auch damit er mich ansehen müsste. Obwohl es mir ehrlich schwer fiel, seinem leicht besorgten und auf der einen Seite immernoch leicht strengm Blick Stand zuhalten.

"Also lass mich helfen"

~

Well, hoffen wir mal, dass alles gut geht nu

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt