The Marvel's: One Shots

31 Anthony Mackie & Chris Evans

„Oh mein Gott", sagt jemand und ich drehe mich um.

„Sind Sie Christine Low?"

Ich drehe mich um und sehe in die Augen eines Mannes. Dunkle Haut, freundliches Lächeln und strahlende Augen.

Ich bin zwar etwas genervt, da ich meine Ruhe bei diesem Einkauf wollte, aber dennoch bin ich freundlich zu ihm.

„Ja. Und Sie sind?"

„Du. Sagen Sie bitte du zu mir", sagt er und holt sein Handy aus der Hosentasche.

„Sie sind meine absolute Lieblingsschauspielerin", sagt er dann und strahlt mich weiterhin an.

Ich nicke ihm freundlich zu und wir machen ein Foto.

„Können sie da noch ein Autogramm draufmachen?"

„Klar doch. Für wen denn nun?"

Ich zücke meinen Edding und nehme seine Handyhülle entgegen.

„Anthony. Einfach Anthony".

Schnell kritzle ich ein „Für Anthony", auf die Hülle und schreibe meinen Namen darunter.

„Ich will Sie auch gar nicht weiter stören. Bitte entschuldigen Sie, sicher wollten Sie Ihre Ruhe".

„Schon gut. Es ist schön immer mal wieder ein paar Fans zu treffen".

„Mein Lieblingsfilm mit Ihnen ist The broken heart girl".

„Ach wirklich? Meiner auch".

„Ein Freund von mir hat da mitgespielt".

Ja klar. Wen soll der Typ denn in meiner Klasse kennen?

„Chris Evans, Sie erinnern sich vielleicht?"

„Jap".

Eingebildet, hochnäsig und sesshaft.

Hat er eine Meinung, setzt er diese auch konsequent durch. Auch wenn er dafür einen eigenen Weg geht.

„Das ist einer ihrer besten Freunde? Wie halten Sie das denn mit ihm aus?"

„Wir sitzen schließlich nicht ganze fünf Monate in ein und dem selben Hotel und sind auch keine Nachbarn".

Stimmt. Evans und ich sind Nachbarn. Und wir haben fünf Monate in einem Hotel gewohnt - als wir den besagten Film drehten.

„Dann hast du da wohl Glück gehabt".

„Ich kann euch beide hören", sagt jemand der hinter einem Regal hervor tritt.

„Du hast dir von ihr ein Autogramm geben lassen", fragt Chris und deutet herabsehend auf mich.

„Ja. Hat er. Und bis du herkamst war das auch kein Problem für beide von uns".

„Warum bist du so abwertend mir gegenüber?"

„Ich dir gegenüber", frage ich außer mir und schultere meine Tasche.

„Du hast grade auf mich herabgesehen, als wäre ich ein ekelhaftes Insekt".

„Christine Low", sagt Evans mit fester Stimme.

Sein Freund Anthony steht nur stumm neben uns.

„Christopher Robert Evans", sage ich mit ebenso fester Stimme.

Er zuckt kurz und geht einen Schritt zurück.

„Nach diesem Vorfall hatte ich dir gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will".

„Vor deinen Fans machst du immer einen auf Playboy und süßen Kerl, den alle zum kuscheln haben wollen, aber in Wirklichkeit bist du so ein Arschloch".

„Was für ein Vorfall, Chris", fragt Anthony und blickt über Chris' Schulter.

„Keiner. Kein Vorfall".

Chris und ich wenden uns voneinander ab und gehen eigene Wege.

„Ich weiß, dass er es mir nicht sagen wird, also würdest du mir vielleicht sagen, um was es da grade ging", fragt Anthony, welcher mir offensichtlich hinterher gelaufen war.

„Wie schon gesagt. Es gab keinen Vorfall. Er hat sich versprochen".

Ich tue passiv eine Dose Kokosmilch in meinen Einkaufswagen.

„Christine Low ist kokosgeschmacksintollerant".

Ich drehe mich zu ihm. Woher wusste er das?

Schnell stelle ich die Dose wieder zurück.

„Ich denke, du solltest deinem besten Freund nachgehen".

„Ihr wart mal zusammen, oder?"

Wieder starre ich ihn lange an. Aber dann nicke ich und versuche ruhig zu atmen.

„Aber er hat andere Vorstellungen vom Zusammenleben".

„Was hat er getan?"

„Es war Valentinstag und ich kam früher nach Hause als ich es ihm gesagt hatte. Mit zwei Kinokarten für eine zweiundzwanzig Uhr Vorstellung. Als ich ihn in der Wohnung gefunden hatte, hatte er zwei Frauen bei sich. Allzu allein war er an dem Abend also nicht".

„Aber jetzt muss ich los", sage ich und schiebe meinen Einkaufswagen in Richtung Kasse.

Anthony lasse ich unentschlossen zurück.

Chris und ich hatten danach einen riesigen Streit und mussten trotzdem den Film - in dem wir ein verliebtes Paar spielten - fertig drehen. Die Tränen waren in diesem Film also alle echt.

Er wollte nicht, dass das die Öffentlichkeit mitbekommt und gab mir eine Menge Geld, dafür dass ich den Mund halten sollte.

Ich habe es bis heute getan. Nicht mal meine beste Freundin weiß etwas davon. Aber Anthony - als Chris bester Freund - hat das Recht zu wissen, mit wem er seine Zeit verbringt.