64 Loki

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Das Licht flackert plötzlich, als der Mensch - genauer gesagt die Frau, die die Filme dieses Ladens verleiht - vor mir zu Boden fällt

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Das Licht flackert plötzlich, als der Mensch - genauer gesagt die Frau, die die Filme dieses Ladens verleiht - vor mir zu Boden fällt.

Kurz quält sie noch einige Worte heraus, irgendwas von wegen, ich solle bloß ihre Kinder verschonen.

Das Licht fällt schließlich ganz aus und ich versuche mit meinen Kräften ein großes Licht zu machen, allerdings scheint das Licht nicht den Raum auszufüllen.

Als das Licht wieder angeht, steht ein Mann vor mir.

Ich mustere ihn von oben bis unten. Woher kannte ich ihn nur?

Langsam setzt er seinen Körper in Bewegung und kommt auf mich zu. Ich starre ihn dabei an. Während er auf mich zugeht, zwinkert er plötzlich.

Ich hatte mit einem Angriff oder einer Verwarnung gerechnet, aber der Typ scheint anders gestrickt zu sein, als all die anderen in seinem Gebiet. Die Jacke mit der Aufschrift TVA kenne ich nämlich schon.

„Loki. Loki Lauffeyson", stellt er sich vor und steckt seine Hände in die Jackentaschen.

Ich sehe ihn nur an, ohne zu nicken. Auch der Name sagt mir etwas.

„Kennen wir uns?"

Ich schüttle vorsichtshalber den Kopf.

„Dann stellt man sich anstandsgemäß vor", erklärt er und schaut die Leiche der Frau auf dem Boden an.

„Ich mochte sie", sagt er dann und versucht in ihr Gesicht zu schauen.

„Ich dachte, Sie kämen aus einer anderen Welt. Woher sollten Sie sie also kennen?"

„Ich bin ein Gott", sagt Loki aber nur und kommt immer näher.

Sofort setze ich die Mandalas um meine Hände und bringe mich in Kampfposition.

„Ich bin nicht hier um zu kämpfen", verspricht er und hebt unschuldig und ergiebig die Hände.

„Das geloge ich".

„Ich werde dir nicht vertrauen".

„Dann tu es nicht und du wirst sterben", sagt er monoton und sieht noch immer auf die Leiche der Frau.

„Im Umkreis von zehn Metern lauern ungefähr zehn Soldaten der TVA. Der Time", beginnt er, aber ich unterbreche ihn.

„Variance Authority", lalle ich also gelangweilt und gehe in die Hocke.

„Wie willst du die ganze Sache hier denn sonst klären, wenn nicht mit Gewalt?"

„Mit Worten. Hat mir auch geholfen", sagt er und lehnt sich an eines der Regale in dem Geschäft.

„Worte", sage ich und stelle mich aufrecht hin

„Sind etwas für Feiglinge und Philosophen", beende ich.

Loki zuckt mit den Augenbrauen und macht seinen kurzen Weg zu mir, bis er so nah vor mir steht, dass ich seinen Atem spüren kann, wenn er ausatmet.

„Im Gegensatz", flüstert er.

„Nur starke Menschen, die über Gewalttaten stehen können, wagen es sich, die Worte, die ihnen schon Jahre auf der Zunge liegen auszusprechen, statt die Waffen herauszuholen und zu kämpfen".

Ich sehe in seine grünen Augen.

„Das sind die wahren Kämpfer".

Ich schlucke und zaubere meine Mandalas weg.

„Tut mir leid, dass ich sie umgebracht habe", wispere ich komischerweise.

„Der Tod war unnötig und eine ganze Familie wird nun in tiefster Trauer versinken", erklärt Loki mit rauer Stimme.

„Ich weiß", piepse ich und sehe zu Boden.

Loki starrt mich weiter an. Das bemerke ich, auch ohne, dass ich ihn ansehen muss.

„Ich weiß von deiner zweiten Gabe", gibt Loki von sich.

Ich hebe meinen Kopf an.

„Was sagst du?"

„Von deiner Gabe weiß ich. Du bist nicht nur Mörderin".

Stille folgt.

„Wende sie an", befiehlt er dann mehr oder weniger und deutet auf die Leiche.

„Ich... ich kann nicht", jammere ich nun und lasse mich auf die Knie sinken.

„Wieso nicht?"

„Ich kann Menschen nur heilen und wiederbeleben, wenn ich selbst auch liebe. Ich kann es nicht. Ich konnte es nie. Ich werde es nie mehr können".

„Loki", flüstert eine Stimme und ich sehe Lokis Blick hinterher.

Ein älterer Mann im Anzug steht in der dunklen Ecke eines Raumes.

„Es war eine Falle", sage ich und zaubere meine Mandalas wieder her.

„Bleib ruhig, Zyka", fordert der Mann in der Ecke.

Meine Blicke switchen zwischen Loki und den Mann her.

Schließlich sehe ich keinen Ausweg mehr. Ich hatte ein Geheimnis zu hüten. Ich hatte es geschworen, es für immer zu verwahren.

Ein letzter Blick zu Loki und ich zaubere mir eine Waffe in meine Hand. Ein Messer.

Damit steche ich in meinen Bauch. Sofort breitet sich warmes Blut aus und ich sinke zu Boden.

Ich höre mehrere Menschen meinen Namen rufen. Meinen Schurkennamen. Nur einer von ihnen, bringt meinen echten Namen über die Lippen. Christine DeFego. Loki.

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