68 Loki

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„Ich habe dich gewarnt, Christine", sagt Loki

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„Ich habe dich gewarnt, Christine", sagt Loki.

Ich schnipse und das Licht dunkelt sich ab. Loki sieht sich verwirrt um und sieht dann tief ausatmend und bereit zum Kampf zu mir.

„Mehrmals", beendet er seinen Satz.

„Hm, ja. Ist mir egal", sage ich und ziehe meine Augen zu Schlitzen.

„Ich werde nicht mit dir kämpfen. Das weißt du".

Ich lege meinen Kopf schief und komme ihm näher.

„Wieso nicht? Könnte doch ganz lustig werden".

Loki sieht an die Decke, von der ein komisches Geräusch kommt. Schnell zeigt er Reflexe und zieht mich weg, sodass ich zu Boden falle.

Keine Sekunde später knallt eine Lampe auf den Boden.

„Was sollte das", frage ich ihn und rapple mich wieder auf.

„Du warst schon immer so", stöhnt er und fasst sich an die Stirn.

„Schön. Schön, dass du das denkst. Aber ich konnte ja all die Jahre über keine eigenen Gefühle und Meinungen bilden. Dazu wart ja angeblich nur ihr Männer im Stande".

Loki legt seinen Kopf schief.

„Was meinst du?"

„In Asgard. In jeden Kampf seid ihr gemeinsam gezogen. Du, Thor und Odin. Aber ich? Ich musste zuhause verweilen und darauf hoffen, dass ihr diesen Kampf gewinnt und gemeinsam heimkehrt. Davon habe ich die Nase voll".

Er sieht zu Boden und stemmt seine Hände in seine Hüften.

„Ich weiß, dass du nicht fair behandelt wurdest".

„Und deswegen bist du jetzt hier? Auf der Erde? Auf dem Planeten, auf dem ich mich zurückgezogen habe?"

„Christine, warte", will er mich unterbrechen, doch das lasse ich nicht zu.

„Nein, Loki. Du wartest", mahne ich mit finsterem Ton.

„Odin hat dich her geschickt, um mich zu holen. Damit ich ihm wieder mit meinen Kräften helfen kann. Damit ich die Soldaten und das Volk heilen kann, die dem Krieg nicht makellos entkommen sind. Das war alles, was Odin an mir liebte".

„Christine", setzt Loki wieder an, doch wieder rede ich einfach laut darüber.

„Doch wieso schickte er nicht Thor, sondern den Sohn, der im Schatten dessen stand? Thor ist einer der Avengers. Er sieht sich wohl nicht mehr für seine Familie verantwortlich".

„Vater ist tot".

Lange sehe ich Loki an. Lokis Augen werden glasig und er sieht an die Decke, um diese Traurigkeit zu verstecken.

„Frigga auch", fährt er fort.

Ich sinke auf meine Knie.

„Nein. Nein", flüstere ich.

„Und all unsere Freunde".

„Etwa auch Sif", frage ich schnell und hebe meinen Kopf kurz an.

„So gut wie. Ihr fehlt ein Arm".

„Wie konnte Odin sterben?"

Loki schüttelt aber nur schnell seinen Kopf.

„Die Eisriesen haben uns angegriffen. Dabei starb Mutter".

Ich schüttle meinen Kopf. Ob er nun weiß, dass er einer von ihnen ist? Odin hatte es mir damals erzählt, als ich das mit seinem Auge wieder hinbiegen sollte.

„Ich bin einer von ihnen".

Okay. Er hat es herausgefunden. Zum Glück war ich dabei nicht anwesend. Sicher hat er halb Asgard auseinandergenommen.

„Endlich fand ich heraus, wieso ich immer nur in Thors Schatten stand. Wieso Odin Thor zum König machte, statt mich. Es war von Anfang an keine Entscheidung für ihn zu fällen. Weil Thor sein einzigst wahrer Sohn ist".

„Ich bin auch nicht seine Tochter".

Ich ernte einen verwirrten Blick von Loki. Er kniet sich neben mich runter.

„Ich bin eine Dunkelelfe. Geboren wurde ich bei ihrem ersten Angriff auf Asgard. Anscheinend liebte Vater es, kleine Kinder von Feinden aufzuziehen".

Ich lege meinen Kopf in meine Handflächen.

„Du bist eine Dunkelelfe?"

Ich nicke nur noch.

„All die Jahre habe ich mich aber als deine Schwester gezählt. Odin hatte mir von seinem Fund erzählt".

„Das heißt", beginnt Loki und nimmt meine Hand.

„Das heißt, dass nur Thor Odins wahrer Sohn ist".

Loki atmet lächelnd aus.

„Und ich dachte die ganze Zeit über, ich wäre der einzige, der adoptiert wurde".

Ich schüttle nur lächelnd den Kopf.

„Wie macht Thor sich als König?"

Schnell bemerke ich jedoch, dass Loki kein Interesse hat, ausgerechnet darüber zu sprechen.

„Wieso bist du auf die Erde gegangen?"

„Odin sah mich immer nur als seine Krankenschwester oder so etwas. All die Jahre habe ich euch so selten gesehen, weil ich ständig Menschen mit meiner Gabe heilen musste. Er ließ mich nur selten aus meiner Kammer".

Loki nickt.

„Aber eins weiß noch niemand über mich".

Ich hebe meinen Arm an und das rote Licht fließt durch meine Adern.

„Das habe ich schon mal gesehen".

Loki scheint eine Weile nachzudenken.

„Als Vater dich gepackt hat und wieder von mir wegziehen wollte".

Plötzlich scheint er total aufgeweckt und interessiert.

„Das ist der Äther. Einer der Infinitysteine. Er schützt mich. Oder besser gesagt, schützt er sich selbst. Er fließt durch meine Adern. Durch jede einzelne. So lebe ich noch heute".

„Doch Thors Menschenfreundin Jane hatte diesen Äther doch auch in ihrer Haut. Zu diesem Zeitpunkt warst du aber gar nicht mehr im Palast".

„Durch meine Kräfte habe ich den Äther teilen können. Wäre er ganz in mich übergegangen... wer weiß, ob ich dann noch leben würde".

„Du bist eine Göttin".

„Nein, Loki. Bin ich nicht. Du hast dich vom Eisriesen zu einem gemacht. Mir fehlte jedoch der Freiraum dazu".

Dann sitzen wir eine Weile in Stille.

„Weißt du schon, was du jetzt machen wirst?"

Ich schüttle meinen Kopf.

„Vielleicht nehme ich den Job bei Donnys's Pizza um die Ecke an. Oder arbeite als Barista".

Loki nickt lächelnd.

Dann steht er auf und deutet eine leichte Verbeugung vor mir an. Plötzlich ist er weg und ich bleibe allein im Raum zurück.

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