78 Chris Evans

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„Hi", sagt der Mann der sich hinter einer der Säulen an einem Tisch versteckt

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„Hi", sagt der Mann der sich hinter einer der Säulen an einem Tisch versteckt.

„Oh, hey! Hab dich da gar nicht gesehen", lache ich verlegen und geselle mich zu ihm an den Tisch.

Kurz zieht er mir meinen Stuhl ein Stück zurück und deutet mir an, darauf Platz zu nehmen.

Ich hoffe, dass ich jetzt nicht rot werde. Bitte nicht!

Er lächelt zufrieden als er sich hinsetzt und stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab.

„Warum lächelst du so", frage ich direkt und werfe meine Haare über meine Schulter.

„Ich bin einfach glücklich", gibt er sofort zurück.

„Ich hatte nämlich ehrlich gesagt gedacht, dass du nicht mehr kommen würdest".

„Tut mir leid, ich stand im Stau und kein Umweg ging da dran vorbei. Meine mobilen Daten sind leer, sonst hätte ich dir geschrieben. Ich hatte ehrlich gesagt nämlich auch Angst, dass du kein Mensch bist, der gerne wartet", versuche ich zu erklären.

Dann kommt einer der Kellner und gibt und zwei Karten.

„Also... der wievielte bin ich?"

Ich sehe von der Karte auf und sehe ihn ertappt an. Warum will er das wissen?

„Ähm, der fünfte, wenn ich richtig gezählt habe", gebe ich dann leise von mir.

Er schmunzelt.

„Das wievielte Date bin ich denn schon bei dir?"

„Die erste".

„Oh, also ist deine Trennung noch nicht lang her, oder wie?"

„Ehrlicherweise, ist meine Frau schon vor drei Jahren weggezogen".

Ich muss schlucken. Er war schon verheiratet? Es gibt so viel, was andere Menschen in meinem Alter schon geschafft, erreicht oder erlebt haben und ich noch nicht mal in der Nähe davon bin es zu erreichen.

„Du warst also schon verheiratet", murmle ich und blicke wieder auf die Karte.

„Naja", murmelt er und legt die Karte beiseite.

„Ich bin es tatsächlich immer noch".

Leicht geschockt sehe ich zu ihm hoch. Jetzt fühlt es sich falsch an hier bei ihm zu sitzen.

„Aber wieso", setze ich an, doch er fällt mir ins Wort.

„Nein, ich liebe sie nicht mehr", sagt er schnell.

„Aber sie dich noch?"

„Wahrscheinlich nicht. Aber sie will nicht die Scheidungspapiere unterschreiben, weil sie meinen Nachnamen behalten will und mit mir in Verbindung gebracht werden will".

Mein Mund öffnet sich langsam.

„Wieso will sie das denn?"

„Scheint wohl cool zu sein, wenn man von sich sagen kann, den Nachnamen Evans von einem Schauspieler zu haben".

Der Kellner kommt und Chris bestellt. Währenddessen denke ich nach. Meine Freundin hatte mir schon erzählt, dass es einen Schauspieler gibt, der so heißt, wie das Profil das ich hier grade date.

Aber es gibt tausende Chris Evans' auf der Welt. Das habe ich nämlich gegoogelt.

Allein auf Instagram über zehntausend Profile.

Zudem hat man ihn auf seinem Profilbild nicht wirklich erkannt, aber irgendwas hat mich doch angezogen und wir hatten ein Match.

„Also bist du Schauspieler?"

„Jetzt sag nicht, du kennst mich nicht", lacht er und trinkt einen Schluck aus seinem Glas.

„Meine Freundin hat mir von dir erzählt. Aber wärst du Autor, wäre ich dir direkt an die Gurgel gesprungen, das glaube mir", lache ich.

„Du liest also gern?"

„Ich liebe es zu lesen. Entspricht meinen Interessen viel mehr, als Filme zu sehen".

„In welche Richtung denn? Comics? Nein. Das glaub ich eher nicht", sage er und legt den Kopf schief.

Dann mustert er mich eine Weile.

„Du liest bestimmt sowas wie Thriller, oder?"

„Wieso denn das? Sehe ich so gruselig aus", lache ich und nehme nun ebenfalls einen Schluck Wasser zu mir.

„Nein, aber du strahlst sowas aus. Dass du jeden durch nur einen Blick analysieren kannst, wie es die meisten Menschen in Thrillern müssen, um den Mörder zu finden". 

„Wollen wir's testen", fordere ich ihn heraus und ziehe meine Augen lächelnd zu Schlitzen.

„Los gehts", sagt er und setzt sich aufrecht hin, während er Augenkontakt hält.

„Ich sage, dass du in einem Appartement mit einem kleinen See sehr nah daran wohnst, aber trotzdem einen Pool hast, weil du Thalassophobie hast. Du gehst regelmäßig um diesen See spazieren, manchmal auch mit deinem Hund, den ich deinen Haarfarben entsprechend als braun einordnen würde. Da du Chris heißt, würde ein Name mit D für den Hund gut zu dir passen".

Als ich fertig bin, beginnt Chris zu klatschen.

„Aber irgendwie macht mir das jetzt Angst", lacht er dann.

Als unser Essen kommt unterhalten wir uns noch eine ganze Weile über die ganzen Reisen, die er schon durch seinen Beruf machen durfte und über meinen Job als Büroangestellte.

Als ich ihm dann offenbare, dass ich noch nie einen Marvelfilm gesehen, geschweige denn davon gehört habe, dass es so etwas gibt, schleppt er mich ins Kino, in dem grade ein neuer Marvelfilm läuft. Zwar nicht mit ihm, aber dafür mit anderen Rollen, die irgendetwas in der Galaxie retten. Genau hab ich den Film nicht verstanden.

Deswegen tauschen Chris und ich Nummern, um uns irgendwann mal wieder zu treffen und dann von ganz vorne mit den Filmen zu beginnen, damit ich die Timeline verstehen kann, meinte er.

Anscheinend basieren diese Filme aufeinander.

Als wir uns voneinander verabschieden und in verschiedene Richtungen abgehen, bin ich endlos glücklich, dass ich mal aus meinem Bücherzimmer rausgekrochen bin.

The Marvel's: One ShotsWhere stories live. Discover now