13 - [Mein Heim]

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Ich trat schnell zurück, als sich ein kleiner Raum vor uns öffnete. "Oh, keine Angst." Jimin lachte kurz. "Das ist nur ein Aufzug. Er bringt uns nach oben." Er legte seine Hand an meinen Arm und wollte mit mir in den kleinen Raum. Mein Bauch drehte sich um und ich riss mich schnell aus seinem Griff, ging weiter nach hinten.
"Schau, es ist nicht gefährlich." Jimin stellte sich in den Raum. Die Türen schlossen sich, woraufhin mir beinahe das Herz in die Hose gerutscht ist, selbst wenn ich nicht selber in dem Raum gefangen bin.

Jimin hielt aber seine Hand zwischen die Tür und so ging sie wieder auf. "Komm, es ist wirklich ungefährlich."

Ich blieb stehen.

Jimin seufzte. "Okay, dann gehen wir eben die fünf Stockwerke hoch. Folge mir." Er ging zu einer Treppe, woraufhin ich ihm wieder folgte. Für Jimin schien es anstrengend gewesen zu sein, die 100 Stufen zu steigen, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. "Das nächste mal nehmen wir den Aufzug."

Wenn er den kleinen Raum meint; Nein, auf keinen Fall. Wird nicht passieren.

Jimin nahm einen Schlüssel und öffnete eine Tür mit ihm. "Mein Heim." Sagte er und trat ein, was ich ihm gleichtat. Drinnen merkte ich sofort, dass überall Jimins Geruch war. Er überschwemmte mich wie ein Tsunami, weshalb ich erstmal stehen bleiben musste, um das zu verarbeiten.

"Alles okay?" Fragte er und kam mit einem besorgtem Blick zu mir. "Ach, wenn du nur reden würdest." Murmelte er. "Schuhe." Ich streifte mir meine Schuhe ab und wurde von Jimin dann ins Wohnzimmer geführt, wo er mich auf das Sofa setzte.

"Also um alles zu erklären: Die Organisation hat Seokjins, Hoseoks und meine Berichte über dich gelesen und wir haben uns alle gemeinsam beraten. Wir haben festgehalten, dass du nicht dort bleiben kannst und in einem andern Hilfshaus auch nicht, da das wahrscheinlich nichts ändern würde. Da du mich wohl am meisten akzeptierst hat Hoseok vorgeschlagen, dass du zu mir könntest. Das wurde sofort verweigert, denn das ist gefährlich. Aber die letzten Wochen warst du so depressiv, dass es mir wehgetan hat. Deshalb habe ich alles in mir zusammengenommen und die Organisation überreden können, dass du doch bei mir bleiben kannst. Wir testen das hier aus, es wird geschaut, wie das klappt. Wenn es klappt, wohnst du eben bei mir." Er lächelte. "Ist das okay?"

Okay. Von mir aus. Ist ja nicht so, als ob ich eine Wahl hätte.

"Ich nehme dir jetzt deine Handschellen ab. Versprich mir, dass du... du weißt schon, nichts Dummes anstellst." Ich antwortete nicht. Jimin nahm die Schlüssel und befreite mich von den Handschellen. Ich sah meine Handgelenke an, dann aber einfach ins Nichts. Hat er gedacht, nur weil er mich bei sich aufnimmt, habe ich sofort ein tolles lebenswürdiges Leben? Nein, ich habe immer noch alles verloren, was mir lieb ist.

"Willst du trinken?" Fragte Jimin, doch ich ignorierte ihn. Er fragte die Nacht noch viele Sachen und gab sich echt Mühe, aber ich konnte mich nicht dazu bringen auf ihn zu reagieren. So sagte er zum Anbruch des Tages, dass es Schlafenszeit ist. Er gab mir Kissen und Decke für das Sofa und nachdem ich ihn weiter ignoriert hatte, ging er in sein Schlafzimmer und ich konnte schon bald hören, wie sich sein Herzschlag beruhigte und er in einen tiefen Schlaf fiel. Ich saß da und fand es verlockend die Fenster zu befreien und mich von der Sonne in Asche verwandeln zu lassen. Aber nein, dazu bin ich nicht mutig genug.

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now