84 - [Geh]

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"Jimin, wie geht es dir?" Fragte ich und ging langsam auf ihn zu. Hinter mir schloss Namjoon die Tür. "Alles-" Schnell blinzelte ich, um die Tränen nicht freizulassen. "-okay?"

Zu meiner, und zu der Überraschung der drei anderen drei im Raum, stand Jimin ruhig auf und kam auch mit ruhigem Schritt zu mir. Vor mir blieb er stehen und streckte seine Hand aus, zu meiner. Fast vorsichtig nahm er sie. "Jiminie..." Schluchzte ich. Er ist immer noch da drinnen! Mein Jimin-

Ehe ich mich versah, hatte Jimin meine Hand zu seinem Mund genommen. Mit roten Augen versuchte er das schon getrocknete Blut von meiner Hand abzulecken. Sein Blut.
Erschrocken stieß ich ihn nach hinten. Wütend lief er wieder zu mir, doch Taehyung und Seokjin hielten ihn schnell fest.

"Namjoon, hol schnell Blut. Er hat Hunger", rief Taehyung. Namjoon verließ schnell den Raum.

"Jimin, beruhige dich." Versuchte es Seokjin, doch Jimin war wie ein wildes Tier.

Ich stand da und war unfähig, etwas zu tun. Das ist alles meine Schuld.

Erst als Namjoon mit dem Blut kam und Jimin dieses in wenigen Sekunden inhaliert hatte, wurde er ruhiger. Seokjin und Taehyung ließen langsam von ihm ab. Als hätte das Blut ihn geheilt, sah er sich um, mit neugierigem Blick.

"Wo..." Sein erstes Wort im Leben mit dem Fluch.

"Du bist im Hauptquartier, Jimin. Alles ist okay." Antwortete Seokjin.

"Was..." Er sah auf seine Hände, dann zu und allen. "...passiert?"

"Du hattest einen Autounfall." Erklärte Taehyung. "Du warst am sterben..."

Nun sah Jimin direkt zu mir. "Warum?" Tränen bildeten sich in seinen Augen.

"Weil... weil ich dich doch liebe."

Jimin sah daraufhin unzufrieden aus. "Was ist mit mir?" Er ballte seine Hände in Fäuste. "Was ist mit mir?" Wiederholte er lauter. "Was ich- will?!"

"Es tut mir leid." Mir liefen die Tränen wieder und so langsam wunderte ich mich, woher die alle kamen. Ist der Vorrat nicht irgendwann zu Ende? "So sehr."

"Geh." Sagte er. "Ich kann dich jetzt nicht-" Er drehte sich um. "-sehen."

Mit gebrochenem Herzen verließ ich den Raum.

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"Wie ist er?" Traute Hoseok sich zu fragen. "Ich wollte zu ihm, aber Seokjin wollte das nicht. Zu meiner Sicherheit. Dabei würde Jimin mir nie etwas tun... Also, wie ist er?" Hoseok hatte mich nach Hause, zu Jimins Wohnung, gefahren und sitzt jetzt auf dem Sofa, warum auch immer. Die Autofahrt lang hat er gemerkt, ich bin nicht in der Verfassung zu reden.

"Wütend."

"Wütend?"

"Er will kein Vampir sein. Er hasst mich."

Hoseok schüttelte seinen Kopf. "Das meint er bestimmt nicht so."

"Kannst du bitte gehen?" Fragte ich. "Ich hatte wirklich eine sehr stressige Nacht und will Jimins Blut jetzt eigentlich von mir abwaschen und dann schlafen."

Hoseok verstand und ließ mich mit netten Abschiedsworten in meiner verdienten Einsamkeit.

Ich duschte mich. Das Wasser verfärbte sich rot. In Jimins Sachen gekleidet kuschelte ich mich in sein Bett und schlief keine Sekunde.

Der Tag verging.

Die nächste Nacht verging.

Der nächste Tag.

Nacht.

Tag.

Nacht...

Ich konnte mich nicht dazu bringen, aufzustehen. Einschlafen konnte ich auch nicht. Das einzige, das passierte, war Jimins wuterfüllter Blick, der immer präsent vor meinem Auge war.

"Geh. Ich kann dich jetzt nicht sehen."

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Diesen Monat habe ich doch gut sechs Bücher, aka ca. 2.200 Seiten oder auch ca. 550.000 Wörter gelesen, was doch schon mehr ist, als ich wahrscheinlich je in einem Monat gelesen habe.

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now