67 - [Aber dich...]

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"Alle Leichen, die auf dem Grundstück gefunden wurden sind, sind Minho zugesprochen." Sagte Namjoon mit ruhiger Stimme. "Ich denke, das Schlauste wär, das einfach... zu vergessen. Immerhin meintest du, dass Minho dich dazu gedrängt hat und es keine andere Option gab." Schlug Namjoon vor und sah Yoongi erwartend an.

Yoongi ließ seinen Blick fallen. "Aber er fühlt sich immer noch schuldig." Sagte Taehyung, ohne das er Yoongi berühren musste. "Deswegen geht es ihm so schlecht."

Namjoon sah zu mir. "Darum kann Jimin sich bestimmt kümmern. Er hat es schon mal geschafft. Ist das okay?" Richtete er sich wieder zu Yoongi. Yoongi antwortete nicht. "Versuch dich wieder an dieses Leben hier zu gewöhnen, ja?"

Wenig später saßen Yoongi und ich alleine auf dem Sofa. Jihoon wollte nicht kommen, meint, er würde lieber mit mir tanzen gehen. Aber da musste ich dann absagen, weil Yoongi jetzt wirklich meine oberste Priorität ist. "Geht es dir besser, jetzt, wo du darüber geredet hast?" Geredet hat er sozusagen nicht. Aber es von seiner Seele bekommen, meine ich.

Er nickte leicht und sah zu mir, woraufhin ich ihn nett lächelnd ansah. "Willst du etwas tun? Wir können Fernsehen, malen, spazieren gehen... Alles, was du willst." Bot ich an. Zu meiner Überraschung stand Yoongi auf, stellte sich vor mich. Mit traurigem Blick sah er mich an. "Was..." Ich hörte auf zu reden, als er seine Hand nahm und sie zu meinem Gesicht führte.

Jedenfalls dachte ich, er führte sie zu meinem Gesicht. Das passierte aber nicht. Er legte seine Hand an meinen Hals, was Panik in mir auslöste, denn das letzte mal, dass er meinen Hals berührt hat-

Das Bild, wie er über mir sitzt, mich mit roten Augen anschaut und dann seine Zähne in mein Fleisch bohrt, kam mir vor Augen.

Gerade wollte ich seine Hand von mir wegnehmen, da hörte ich plötzlich seine Stimme.

"Es tut mir leid", murmelte er und strich sanft über die weißen Pflaster, die meine Wunden noch schützen.

"Danke", bedankte ich mich. Er löste seine Hand, woraufhin ich diese aber nahm und festhielt. "Und mir tut es leid, dass ich nicht da war, als du mich gebraucht hast." Yoongi erwiderte den Handdruck und bückte sich dann zu mir herunter, kam meinem Gesicht mit seinem nah.

"Yoongi, nein." Musste ich ihn dann aber aufhalten. Seine Nase berührte schon fast meine. Ich schluckte. "Jihoon und ich... wir sind ein Paar. Ich kann ihn nicht betrügen." Flüsterte ich und hatte den letzten Kuss mit Yoongi im Hintergrund. Darüber muss ich auch wirklich noch mit Jihoon reden, denn... das war nicht so wirklich okay. Yoongi nickte, doch entfernte sich nicht von mir.

"Liebe?" Fragte er.

"Weiß ich nicht." Murmelte ich und merkte, wie das Verlangen, ihn zu küssen, in mir heranwuchs. Verdammt.

"Okay. Aber dich..." Er legte seine Stirn an meine. Wir beide schlossen unsere Augen. "Ich liebe dich."

Ich öffnete meine Augen überrascht und wollte etwas sagen, doch mein Kopf war leer. Als Lösung für die fehlenden Worte, sah ich auf seine Lippen und wollte meine gerade auf seine legen, da entfernte Yoongi sich, stellte sich wieder normal auf.

"Er ist bestimmt toll." Sagte Yoongi dann einfach und ging in die Küche, ließ mich im kompletten Gefühlschaos zurück.

Er liebt mich?

Yoongi liebt mich?

Yoongi liebt mich!

Aber was ist daraus geworden, dass ich alt werde und er das miterleben muss? Das will er doch eigentlich nicht. Was bedeutet das? Liebt er mich vielleicht so sehr, dass er das ignoriert? Oh, das wäre doch wirklich... wirklich schön-

Jihoon.

Ich bin mit Jihoon zusammen.

Was soll ich denn jetzt machen? Jihoon mag ich sehr, das weiß ich sicher. Aber von Yoongi weiß ich, dass ich ihn geliebt habe. Ich weiß nur nicht, ob ich ihn nach all der Zeit immer noch liebe. Oh verdammt, warum ist das denn so schwer, einfach ein normales Liebesleben zu haben?

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Frohe Weihnachten!

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now