52 - [Handy]

809 143 56
                                    

(Jimin)

Ich saß still in der Besprechung. Meine netten Arbeitskollegen und Freunde beteiligten sich dabei, gaben hier und da Kommentare und Ideen von sich. Es geht um irgendetwas mit Vampiren, wie man ihnen denn noch weiter helfen kann.

"Jimin?" Riss mich jemand aus meinen deprimierenden Gedanken. Ich sah auf, stellte fest, dass Seokjin und Namjoon vor mir standen. Die beiden musterten mich besorgt. Sah ich so besorgniserregend aus?

"Alles gut?" Fragte Namjoon.

"Alles gut." Antwortete ich sofort und stellte dann fest, dass kein anderer mehr im Raum war. Oh, ich habe das Ende der Besprechung gar nicht mitbekommen.

"Man sieht, es ist nicht alles gut." Seokjin sah mich mit strengem Blick an. "Ist es wegen Yoongi? Weil er ausgezogen ist?" Yoongis Auszug ist schon gut zwei Wochen her. Es schmerzt immer noch. Vor allem seine letzten Worte.

Ich hatte also nie eine Chance, mehr als nur für das eine, für ihn dazu sein.

Mein Blick senkte sich und ich versuchte nicht gleich loszuweinen, meine Gefühle an die Oberfläche zu lassen. "Nein", antwortete ich mit brüchiger Stimme. Selbst Namjoon, der mein Herz nicht hörte, konnte durch die Offensichtliche Lüge durchblicken.

"Ich habe eine Idee", schlug Namjoon vor und stellte sie dann auch vor. Danach ging es mir schon etwas besser, da sich ein kleiner Funken Hoffnung in mir breitmachte.

Ich werde Yoongi besuchen gehen. Vielleicht... Vielleicht haben sich seine Gefühle gegenüber mir geändert und er liebt mich jetzt.

---

Nervös stand ich vor der Villa im Wald. In meiner Hand hielt ich ein Handy. Das ist die "Entschuldigung" für diesen Besuch, der Grund und auch Namjoons Idee.
Es dauerte zwei Minuten, dann wurde mir die Tür geöffnet. Aber leider nicht von Yoongi, sondern von Minho.

Am liebsten würde ich ihn so wehtun, wie sein Auftauchen mir wehgetan hat.

"Was?" Fragte er schroff, ohne zu Verbergen, dass er mich wohl nicht ausstehen kann.

"Ich bin hier, um Yoongi zu sehen." Sagte ich und zwang sich nicht, zu lächeln oder nett zu wirken. So wie er mich nicht ausstehen kann, so sehr kann ich ihn auch nicht ausstehen. Daraufhin grinste der Vampir vor mir aber nur und ließ mich herein, sagte, ich solle ihm folgen.

"Hier drinnen." Minho öffnete eine Tür, nachdem wir still durch das Haus gegangen sind und sah mich schadenfroh grinsend an, doch das ignorierte ich.

Das ist es also.
Mein Wiedersehen mit Yoongi
Mein Herz machte einen Sprung, was Minho auf jeden Fall hörte.

Ich trat in den Raum ein und sah sofort, warum Minho mich so schadenfroh angesehen hat.
Yoongi liegt dort im Bett, nackt. Jedenfalls sieht man es obenrum, doch die Kleider auf den Boden deuten, dass er auch Unten nichts anhat.

Die Hoffnung verließ mich sofort.

Er hat sich also schon nach zwei Wochen entschieden. Und zwar für Minho, nicht für mich.

Ich riss sich zusammen und ging auf das Bett zu, weckte den schlummernden Vampir mit ein paar Stößen. "Huh? Jimin?" Yoongi setzte sich auf. "Jimin!" Lächelte er und stand auf, umarmte mich, seinen alten Gastgeber. "Schön, dass du mich endlich besuchen kommst."

Wut breitete sich in mir aus.

Steif stand ich in der Umarmung des nackten Mannes. Die Nacktheit ist natürlich nicht das Problem, es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen habe. Yoongi ist das Problem. Er tut so, als wäre nichts passiert. Als hätte ich ihm beim Abschied kein Liebesgeständnis gegeben.

"Was machst du hier?" Fragte Yoongi, und löste sich von mir.

"Zieh dich an." Sagte ich ohne auf ihn einzugehen.

Yoongi sah an sich herunter und nahm dann seine Kleidung. Es scheint, als ob er vergessen hat, dass er nackt ist. "Ich-", wollte er anfange, doch ich unterbrach ihn.

"Du hattest eine gute Zeit mit deinem Freund. Ich sehe schon. Hat ja nicht lange gedauert, bis mehr aus eurer Freundschaft wurde. Zwei Wochen. Ich war wohl wirklich nur dein Gastgeber und dein Spielzeug." Ich drückte Yoongi das Handy aggressiv hin.

"Was?" Yoongi nahm es an, achtete aber dann nicht mehr darauf. "Du weißt, das stimmt nicht."

"Ist mir egal. Ich bin nur hier, weil Namjoon dich erinnern wollte, dass du bei der Organisation arbeitest. Das Handy ist dazu da, in Kontakt mit dir zu bleiben. Morgen bekommst du eine Nachricht von Namjoon." Ich sah Yoongi noch einige Sekunden an und merkte, dass er irgendwie gesünder aussah.

Verdammt, es geht ihm wirklich gut hier.

Mit einem Stich im Herzen drehte ich mich um. Minho stand an der Tür und sah mich zufrieden an. Er weiß, er hat gewonnen. "Ich bringe-" "Ich weiß, wo die Tür ist." Unterbrach ich ihn gereizt und ging schnell.

(Yoongi)

Ich ging an das Fenster und sah zu, wie Jimin aus der Tür kam und dann durch die Dunkelheit der Nacht zu seinem Auto ging, dann schnell wegfuhr.

Das war kein langer Besuch. Und so habe ich es mir auch nicht vorgestellt, ihn wiederzusehen.

"Du hast einen Job?" Fragte Minho mich und umarmte mich von hinten, legte seine Arme um mich.

"Ja." Ich entspannte mich in der Umarmung, genoss die sanften Küsse, die meine Haut am Hals bekam.

"Du brauchst keinen Job, ich habe genug Geld." Sagte Minho leise und löste sich aus der Umarmung, um mich mit ins Bett zu führen. Seinen Sarg hat er extra aus dem Raum transportiert, denn sonst konnte ich nicht in den Raum, da Panik mich übernahm.
Als Gegenleistung schläft er jetzt mit mir im Bett.

"Keinen Job?" Fragte ich leise und nahm Minhos Hände von mir weg. "Ich will jetzt nicht." Sagte ich, denn Jimins Besuch hat mich wirklich nicht in Stimmung gebracht.

"Ist es, weil du Jimin gesehen hast?" Fragte Minho schmollend. "Er liebt dich, oder?" ich antwortete nicht, denn das ist Jimins Sache. Minho küsste meine Lippen. "Egal, wie sehr er dich liebt, ich liebe dich mehr. Ich hatte fast fünfhundert Jahre Zeit, dich zu lieben und mit jeder Sekunde steigt die Liebe im mir an." Er küsste mich weiter und zeigte mir diese Liebe.

Ich gab es auf und ließ von Minhos Händen ab, ließ sie mich anfassen und ausziehen.

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿDonde viven las historias. Descúbrelo ahora