32 - [Okay? Okay.]

885 162 141
                                    

Hallo Jimin,
ich schreibe dir diesen Brief, da ich den Beschluss gefasst habe, wieder zurück zu dir zu kehren. Ich halte es hier im Heim nicht aus. Hier sind so viele fremde Menschen. Ich kann nicht schlafen, das Hungergefühl zeigt sich nicht oft.  Ich leide hier und gehe einfach zu Grund.
Aber das alles sind nicht die einzigen Gründe. Jimin, ich will wieder zu dir, da ich dich sehr vermisse. Ja, ich hätte hier im Heim besser auf dich reagieren sollen, aber ich war zu verletzt, das du mich hierhin gebracht hast, nach all der Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Das Malen, die leider einseitigen Gespräche, dein Lachen, deine Versuche, das es mir besser geht und das wir uns das Bett geteilt haben, vermisse ich alles so sehr, es tut mir wirklich weh. Bitte, nimm mich wieder bei dir auf. Sonst weiß ich wirklich nicht, was ich mit meinem schmerzhaften unendlichen Leben anfangen soll. Ich verspreche aus, dass ich versuchen werde, besser und hilfreicher zu sein.

Schon etwas beruhigt wischte ich mir meine nassen Wangen sauber und sah wieder zu Jimin. Zu meinem schock war er es nun, der Tränen verlor. Er sah zu mir und sah mich bemitleidenswert an. "Oh Yoongi, es tut mir so leid." Er stürzte sich beinahe auf mich, legte seine Arme um mich. "Wenn- wenn du doch nur geschrieben hättest, wie sehr dir diese Entscheidung wehtat!" Er schluchzte auf. "Ich wollte das nicht, ich schwöre, aber dann- die Organisation- und sie hatten eigentlich recht damit, das du dein Leben wieder leben musst... Aber das..!" Er löste sich und sah mir in mein verheultes Gesicht. "Nächstes mal tauschen wir beide uns offen aus, damit so etwas nie wieder passiert, okay?"

Erleichterung breitete sich in mir aus und ich konnte mich nicht stoppen; ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ohne, dass ich es unbedingt wollte, oder nicht, öffnete sich mein Mund. "Okay", flüsterte ich leise.

Jimin Augen weiteten sich erschrocken, sein Herzschlag wurde drastisch schneller, doch dann lächelte er einfach breit, weinte heftig weiter, und umarmte mich wieder.

Als er sich beruhigt hatte, ließ er von mir ab. "G-gut..." Sagte er mit zittriger Stimme. "Schlafen?"

Ich nickte und legte mich wieder ins Bett. Jimin legte sich zu mir und konnte sein aufgeregtes Herzklopfen nicht stoppen, bis er dann einschlief. Erst danach schlief ich auch ein, das Lächeln immer noch auf meinem Gesicht.

Als ich zum Einbruch der Dämmerung wieder aufwachte, merkte ich, dass ich Hunger habe. Ich schluckte und sah zu Jimin, der friedlich neben mir lag und hasste mich sofort, da ich ihn wirklich nicht umbringen will.
...nur würde er so lecker schmecken und mir dabei so nah sein-

"Gute Nacht." Riss Jimin mich zum Glück aus meinen Gedanken. "Hast du dich gut ausgeruht?" Ich lächelte und nickte. Jimin gähnte und rückte näher zu mir. "Es ist wirklich gemütlicher mit dir." Murmelte er und schloss seine Augen wieder.

Ich blieb kurz noch liegen, dann stand ich aber auf, um mir in der Küche Blut zu holen. Jimin merkte es, doch ließ mich gehen. Als ich dann in der Küche war, öffnete ich den Kühlschrank und suchte nach Blut.

Und suchte.

Und suchte leicht panischer.

Oh nein.

"Verdammt." Jimin kam zu mir. "Verdammt", wiederholte er und sah mich mit einem etwas überforderten Blick an. "Ich habe kein Blut." Sagte er in leiser Stimme. Oh. "Hast- Wann hast du das letzte mal getrunken?" Fragte er und schloss den Kühlschrank. Kurz dachte ich nach und hob dann fünf Finger hoch. "Fünf Tage? Okay, okay, keinen Stress... Genau, ich rufe einfach Hoseok an, der bringt uns etwas. Das dauert vielleicht etwas, aber dann haben wir welches, ja? Ist das okay?"

Ich nickte und fühlte mich schlecht, Jimin so viel Stress zu machen. Bestimmt bereut er es, mich hier bei ihm zu haben.

Etwas kam laut auf dem Boden auf. "Man ey!" Rief Jimin aufgebracht und bückte sich. Ich sah interessiert an ihm vorbei und sah, dass dort Glasscheiben lagen.

...das wird nicht gut enden. Ich bin ein hungriger Vampire, er ein gerade aufgewachter und gestresster Mensch, der versucht scharfe Scherben aufzuheben.

Ich legte schon eine Hand an seine Schulter, um ihn von dieser Tat zu stoppen, da war es auch schon zu spät.

"Scheiße!" Er zog seinen Finger weg und blieb dann für zwei Sekunden still, realisierte die Situation wohl nun endlich auch, auch wenn ein paar Sekunden zu spät. Dann drehte er sich langsam zu mir um und sah mir in meine roten Augen "...Scheiße."

---
Lesenacht beginnt! Lasst schöne Kommentare da ;)

Von jetzt bis Mitternacht, hehe

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now